Donnersbergkreis Urkunden und Medaillen aus Buchenholz

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Kirchheimbolanden. Rund 100 Teilnehmer aus dem Südwesten von Rheinland-Pfalz kamen kürzlich nach Kirchheimbolanden. Anlass war das jährlich stattfindende Schwimmfest der Landesarbeitsgemeinschaft der Werkstätten für behinderte Menschen Rheinland-Pfalz (LAG WfbM RLP), das in diesem Jahr von den Zoar-Werkstätten Heidesheim organisiert und im Kibobad ausgetragen wurde.

„Von 23 Werkstätten für Menschen mit Behinderung sind 17 der Einladung gefolgt“, berichtete Torsten Kassebeer, beschäftigt in der Bewegungsförderung beim evangelischen Diakoniewerk Zoar am Standort Heidesheim. Das sei im Vergleich zu den Vorjahren ein sehr gutes Ergebnis und zeige, wie wichtig solche Veranstaltungen für Menschen mit Beeinträchtigung sind. Alter und Art der Beeinträchtigung spielen dabei keine Rolle, und so kam es, dass 18-Jährige sich mit großer Begeisterung mit über 60-Jährigen über 50 Meter Brust, 25 Meter Freistil, 25 Meter Rücken sowie im Staffelwettbewerb maßen. „Es war sehr schön. Ich habe auch etwas gewonnen!“, erzählte Christian Wolf stolz und voller Begeisterung nach der Siegerehrung. In jedem der 49 Läufe gab es neben einer Urkunde eine Medaille aus Buchenholz zu gewinnen, ein Gemeinschaftsprodukt der Schreinerei und der Abteilung Kunst & Gewerbe des Zoar-Standorts Heidesheim. Manche Schwimmer nahmen an mehreren Disziplinen teil. Christian Wolf zum Beispiel gewann an diesem Tag eine Gold- und eine Silbermedaille. Das 100-Meter-Staffel-Schwimmen bildete den Höhepunkt des Tages. Besucher und Sportler feuerten die jeweils vierköpfigen Teams lautstark an. Nach einem spannenden Lauf gewann die Südpfalz-Werkstatt Herxheim, Zweiter wurden die Zoar-Werkstätten Alzey, und Bronze-Medaillen trugen stolz die Beschäftigten der Pirminius-Werkstatt der Heinrich-Kimmle-Stiftung aus Zweibrücken um den Hals. „Zwei Monate haben wir uns auf den Wettbewerb vorbereitet. Gemeinsam mit unserer Trainerin Katharina Hemmann gingen wir einmal in der Woche nach Nieder-Olm ins Schwimmbad“, berichteten die Silbermedaillen-Gewinner des Diakoniewerks Zoar. „Das Schwimmfest ist ein Fest der Inklusion“, sagte Kurt Philipp, Fachabteilungsleiter Eingliederungshilfe bei Zoar und geschäftsführender Vorstand bei der LAG. Er bedankte sich bei der Verbandsgemeinde Kirchheimbolanden, die das Kibobad für diese öffentliche Veranstaltung gebührenfrei zur Verfügung stellte. Mindestens 20 ehrenamtliche Helfer sowie 17 Schüler der Integrierten Gesamtschule Rockenhausen unterstützten und betreuten im Rahmen des Sozialkunde-Unterrichts die Sportler. „Bei vielen Schwimmern habe ich überhaupt keine Beeinträchtigung vermutet, weil sie teilweise besser schwimmen als Menschen ohne Beeinträchtigung. Die Teilnehmer sind sehr mutig. Es ist ein ganz normaler Umgang“, resümierte Schülerin Stephanie Kaiser. Die Freude der Teilnehmer, beim Schwimmfest dabei zu sein, sei überwältigend. „Auf einen Sieg kommt es dabei noch nicht einmal vorrangig an“, betonte Zoar-Mitarbeiter Torsten Kassebeer. |red

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