Volleyball Verrückter Spieltag wirbelt Rheinhessenliga durcheinander

Die TuS Alsenz hat am Wochenende nach langer Spielpause zwei Partien absolviert. Es gab einen Sieg und eine Niederlage.
Die TuS Alsenz hat am Wochenende nach langer Spielpause zwei Partien absolviert. Es gab einen Sieg und eine Niederlage.

Tabellenführer Dietersheim und Topfavorit Gonsenheim V mussten in der Volleyball-Rheinhessenliga Federn lassen, dafür drängten sich andere Mannschaften wieder in den Vordergrund. Mit einem selten verrückten Spieltag ging die Wiederaufnahme der Saison am vergangenen Wochenende über die Bühne. Die TuS-Damen beginnen durchwachsen.

In der Tabelle ist nach dem Wochenende ziemlich viel durcheinandergewirbelt. Bei näherer Betrachtung der Ergebnisse wird klar, dass viele Vereine personelle Probleme hatten, vermutlich corona-bedingt. Auch das Damenteam der TuS Alsenz kam nicht ungeschoren davon und musste, ebenfalls dezimiert, nach dem 3:0 gegen Gonsenheim VI eine Niederlage gegen Stadecken-Elsheim einstecken. Die Chancen, ganz oben noch ein Wort mitsprechen zu können, sind zwar gesunken, aufgrund der ungewöhnlichen Ergebnisse aber zumindest theoretisch noch vorhanden.

Schon der Modus „Jeder gegen Jeden“ war für die TuS Alsenz in der zudem kleinen Halle ungewöhnlich. Der TuS standen beim ersten Spiel gegen den Tabellenletzten TGM Mainz-Gonsenheim VI nur sechs Spielerinnen zur Verfügung. Die Mannschaft stellte sich mangels leerer Ersatzbank im Grunde von selbst auf. Für die 14-jährige Zuspielerin Emilia Heller und die 15-jährige Lena Walter auf der Mittelposition waren es die ersten Kompletteinsätze in der Liga.

Sieg gegen Mainzer Nachwuchsteam

Das Team ließ sich durch die besondere Situation nicht aus der Ruhe bringen und hielt die Mainzerinnen relativ deutlich in Schach. „Das Nachwuchsteam der TGM war allerdings auch ein dankbarer Gegner, der zwar tapfer kämpfte und zeitweise mit guten Aufschlägen Druck ausübte, ansonsten aber noch relativ instabil wirkte und fehlerhaft agierte“, berichtet TuS-Trainer Peter Heß. Trotz kleiner Durchhänger seiner Spielerinnen ließ er das Match ohne Auszeit laufen, der Sieg war kaum gefährdet. Das Spiel endete bereits nach 60 Minuten mit 3:0 (25:16, 25:14; 25:16).

Im zweiten Spiel des Tages gewann Gastgeber TGM Gonsenheim VI im Kellerduell überraschend gegen die unerwartet blass wirkende TSVgg Stadecken-Elsheim II mit 3:2. Anschließend traf das nun achtköpfige Alsenzer Team auf die noch sieglosen Stadeckerinnen. Heß hatte aufgrund vieler knapper Satzergebnisse im Vorfeld vor der Spielstärke des Gegners gewarnt, der sich außerdem in kleinen Hallen wohlfühlt. Was dann geschah, überraschte aber auch den TuS-Coach. Die TSVgg wurde ebenfalls durch zwei später eingetroffene Spielerinnen, darunter die landesliga-erfahrene Ehefrau von Trainer Neumann, verstärkt, die das Team gegenüber dem ersten Auftritt auf ein völlig anderes Niveau hoben. Akteurinnen, die zuvor gegen Mainz eher blass geblieben waren, „explodierten plötzlich und waren in dem neuen Umfeld kaum wiederzuerkennen“, so Heß.

Auf einmal ist Stadecken hellwach

Die Rheinhessinnen setzten die TuS mit äußerst harten und gezielten Aufschlägen unter Druck und zogen ein Angriffsspiel auf, das in dieser Klasse nur selten zu sehen ist. In dieser Form wäre die TSVgg eigentlich ein Spitzenteam, für das die Saison nun aber bereits beendet ist und aufgrund des Tabellenstandes möglicherweise zum Abstieg führen wird.

Alsenz war beeindruckt und für Heß war klar: „Wir müssen technisch sauber aufbauen und den ersten Angriff konsequent abschließen, sonst fliegen uns im Gegenzug die Bälle um die Ohren.“ Die TuS, bei der die 14-jährige Viktoria Josten ihren ersten längeren Einsatz über knapp zwei Sätze erhielt, wehrte sich zwar, konnte im ersten Satz lange mithalten und führte im dritten sogar 14:12, wurde aber durch krachende Aufschläge und ein stabiles Aufbau- und Angriffsspiel des Gegners aus der Bahn geworfen.

TuS gegen Guldental mit Restchance

Alsenz fehlten im Angriff und im Blockspiel die Mittel, um den Gegner unter Druck zu setzen oder dessen Angriffe bereits am Netz zu entschärfen. Die TSVgg spielte nahezu fehlerfrei und schickte die TuS mit einem 0:3 (20:25, 14:25, 15:25) nach Hause. Selbst in Bestbesetzung, der TuS fehlten an diesem Tag unter anderem zwei erfahrene Zuspielerinnen, wäre es eine schwere Aufgabe geworden.

Für Alsenz geht es am 26. März in Langenlonsheim gegen die zweite Mannschaft des Oberligisten VSC Spike Guldental weiter, wo das Team die letzte Chance auf einen Spitzenplatz nutzen will.

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