Donnersbergkreis Viel Wasser, wenig Schäden

Weitgehend glimpflich davongekommen ist die Nordpfalz bei den starken Regenfällen, die am Samstagnachmittag über unsere Region hinweggezogen sind. Am stärksten betroffen war – mal wieder – das Moscheltal. Allerdings ist es bei einigen überfluteten Straßen und vollgelaufenen Kellern geblieben.

Nachdem das Hoch „Xenia“ die Atmosphäre stark aufgeheizt hatte, verdunkelten am Nachmittag von Westen heranziehende Gewitterwolken den Himmel. Gleich zweimal gingen im Moscheltal große Wassermassen und Hagel nieder. Von den Berghängen strömten kleinere Sturzbäche talwärts, etliche Feldwege wurden ausgespült, das Wasser schwemmte Geröll auf die teils überfluteten Straßen. Die B 420 musste zwischen Ober- und Niedermoschel für rund dreieinhalb Stunden voll gesperrt werden. Betroffen waren vereinzelt auch Kellerräume und Privatanwesen. Am Selberg zwischen Obermoschel und Niedermoschel schafften es die Sammelbecken nicht, die von den steilen Weinbergen herunterkommenden Wassermassen zu fassen und abzuleiten. Gegen 18.15 Uhr sind die Feuerwehren Alsenz, Niedermoschel und Obermoschel alarmiert worden. Binnen kürzester Zeit war die B 420 unpassierbar, gut 40 Zentimeter hoch stand das Wasser auf der Fahrbahn. Von der Richard-Müller-Straße bahnten sich die Fluten an der Postzentrale vorbei in die tiefergelegene Bahnhofstraße. Glück im Unglück: Um ein Haar wäre das Wasser in den Keller des alten Bahnhofsgebäudes gelaufen – es blieb jedoch im Hausflur stehen. Nachdem das Regenwasser abgelaufen war, blieben große Mengen an Schlamm und Geröll zurück. Die Straßen sind anschließend mit Hilfe des Radladers der VG-Werke, eines Traktors samt Schaufelfrontlader des Sitterser Ortschefs Kurt Enders sowie der Kehrmaschine der Straßenmeisterei vom Unrat befreit. Danach hat die Feuerwehr die Fahrbahn mit Strahlrohren gereinigt. Das Bauunternehmen Ralf Degen (Obermoschel) half mit Bagger und Radlader bei der Reinigung des verstopften Vorfluters in der Richard-Müller-Straße. In Niedermoschel hatte man ebenfalls mit dem Wasser vom Selberg zu kämpfen, das über die Hauptstraße in den Ort strömte. Geröll hatte zudem einen Bachdurchlass verstopft. Entlang der K 17 zur Moschellandsburg und der L 379 am „Ewig Wald“ Richtung Sitters mussten einige Ablaufschächte und Straßenteile gesäubert werden, damit die gestauten Wassermassen ablaufen konnten. Einen Einsatz ganz anderer Art hatten einige Wehrleute noch während der Säuberungsarbeiten im Alsenzer Einkaufszentrum: Sie übernahmen die Erstversorgung eines medizinischen Notfalls, da der alarmierte Rettungsdienst aus Meisenheim unwetterbedingt eine verzögerte Anfahrt hatte. Nach rund fünf Stunden hatten die Feuerwehren in der VG Alsenz-Obermoschel ihre Arbeit beendet. In der VG Winnweiler hat es nur einen Feuerwehr-Einsatz gegeben, der (vermutlich) im Zusammenhang mit dem Unwetter am Samstag gestanden hat: Am Sonntagmorgen wurde ein umgestürzter Baum gemeldet, der bei Imsbach die K 38 Richtung Langental/Weiße Grube blockierte. Wie die Stützpunktwehr Winnweiler auf ihrer Homepage mitteilt, haben die Wehrleute vor Ort festgestellt, dass beim Fall ein weiterer Baum teilweise eingerissen wurde – Äste hatten sich in der zur Weißen Grube führenden Telefonleitung verfangen. Zudem drohte entlang der Straße ein dritter Baum auf die Fahrbahn zu stürzen. Der liegende Baum konnte rasch entfernt werden, die anderen betroffenen Exemplare sind zur Sicherheit gefällt oder zurückgeschnitten worden. Aus den weiteren Donnersberger Verbandsgemeinden sind am Wochenende keine unwetterbedingten Einsätze gemeldet worden.

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