Donnersbergkreis Wehmut zum Auftakt

Da fliegt der Hahn: Der Fassbieranstich von Stadtbürgermeister Klaus Hartmüller hat gestern erst im zweiten Anlauf geklappt.
Da fliegt der Hahn: Der Fassbieranstich von Stadtbürgermeister Klaus Hartmüller hat gestern erst im zweiten Anlauf geklappt.

Zwei Versuche waren nötig, dann floss das Bier aber gestern Abend beim Fassbieranstich zur offiziellen Eröffnung der 17. „Kerchemer Bierwoche“. Dort war gleich doppelt Wehmut dabei – und sorgenvolle Worte, was das Klima betrifft.

Als hätte es Patrik Sommer geahnt: „Klaus, das hat all die Jahre gut geklappt, versau’s jetzt nicht“, meinte der Moderator zum Stadtchef. Kaum hatte er die Worte ausgesprochen, flog schon der Zapfhahn in hohem Bogen vom Fass weg. Beim zweiten Versuch bedurfte es einer Unterstützung vom Geschäftsführer der Privatbrauerei Bischoff, Sven Bischoff. Aber dann konnte ausgeschenkt werden. Das bei idealem Festwetter und schon zur Eröffnung sehr gutem Besuch. Sommer selbst machte nur ein paar „Bierschaum-Wolken“ aus. Für Hartmüller, der in der kommenden Woche nach 20 Jahren als Stadtbürgermeister verabschiedet wird, war es der letzte Fassbieranstich. „Es ist Wehmut dabei“, gestand er – und ging auf die Geschichte des Bierfestes ein. Der Moderator konnte auch weitere Gäste auf der Bühne begrüßen. So Bierkönig Helmut Obenauer und die Braugerstenkönigin Christiane Willig. Während Obenauer vor allem den vielen ehrenamtlichen Helfern und Organisator Timo Holstein dankte, war auch bei Willig Wehmut dabei. Sie wird am Sonntag die Krone an Ronja Steuerwald-Ludwig übergeben. Für die beteiligten Vereine stellten nicht nur Rainer Conrad, der Präsident der Kibo-Karnevalgesellschaft, und Hans-Peter Schmitt, Vorsitzender des SV Kirchheimbolanden, die an ihren Ständen angebotenen Biere vor, sie berichteten außerdem über die Vereinsarbeit. Holger Querfeld, Braumeister bei Bindewald, gab einen Einblick in die Arbeit der Kirchheimbolander Mälzerei. Und Eberhard Hartelt, der Präsident des Bauern- und Winzerverbands Rheinland-Pfalz Süd, zeigte sich zuversichtlich, was die diesjährige Getreideernte betrifft. „Sehr große Sorgen“ bereitet ihm allerdings der Klimawandel. Gerade im Wald seien die Folgen schon zu sehen. „Am Wetter können wir nichts ändern, am Klima aber können wir alle was tun“, sagte Hartelt. Heute (ab 18 Uhr) und am morgigen Sonntag (ab 11 Uhr) wird auf dem Festplatz Herrngarten mit viel Musik weitergefeiert. Höhepunkt ist morgen um 14 Uhr der große Festumzug durch das Stadtgebiet.

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