Donnersbergkreis Weitere 40 000 Euro für Unwetter-Opfer

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Am Abend des 7. Juli hatte im rheinhessischen Framersheim, nur rund 20 Kilometer von Kirchheimbolanden entfernt, ein Unwetter einen Millionenschaden angerichtet. Für die Donnersberger Initiative für Menschen in Not war schnell klar, dass man auch den Menschen in der Nachbarschaft helfen muss. 7500 Euro kamen bei einem Spendenaufruf zusammen. Gelder gehen auch immer noch für die vor einem Jahr von einem Unwetter betroffenen Menschen im und um das Moscheltal ein, wie der Vorsitzende Jamill Sabbagh berichtet. Demnächst sollen hier weitere 40.000 Euro verteilt werden.

Die Freude war groß bei Ulrich Armbrüster, dem Ortsbürgermeister des 1600-Einwohner-Ortes Framersheim, als der Besuch aus dem Donnersbergkreis mit dem Scheck ankam. Zusammen mit Claus-Jürgen Baaden, Monika Sandmeier und Jürgen Weiß hatte sich Sabbagh vor Ort informiert. Der Vorsitzende der Donnersberger Initiative für Menschen in Not kennt den Framersheimer Ortsbürgermeister bereits seit einigen Jahren. „Es ist eine Nachbarschaftsgeste, ein kleiner Betrag, der helfen soll, dass die Not gelindert wird“, sagt Sabbagh. Die Mitglieder der Initiative stellten dem Ortsbürgermeister auch das Punktesystem vor, das bei der Verteilung der Spenden der im vergangenen Jahr vom Unwetter betroffenen Menschen im und um das Moscheltal sowie das Appeltal angewandt worden ist. Wie mehrfach berichtet, kamen dabei über eine Million Euro zusammen. Als die Mitglieder der Donnersberger Initiative für Menschen in Not von den Geschehnissen in Framersheim erfuhren, fühlten sie sich an die beiden Unwetter im vergangenen Jahr im Donnersbergkreis erinnert. Auch wenn das eine nicht mit dem anderen vergleichbar sei, wie Sabbagh erzählt. „In Framersheim war das Unwetter sehr lokal. Es wurden zwar 100 Häuser in dem Ort beschädigt, an 80 Prozent der Gebäude ist aber kein großer Schaden entstanden.“ Nach einer abschließenden Beurteilung des Deutschen Wetterdienstes war die Ursache in Framersheim eine starke Gewitter-Fallböe mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 200 Stundenkilometern. Der Ortsbürgermeister rechnet damit, dass rund 150 Einwohner finanzielle Hilfe beantragen werden. Der Ort hat bisher rund 250.000 Euro Spenden erhalten. Mehr als 50.000 Euro hat allein ein Benefizspiel eingebracht, das der Fußball-Bundesligist Mainz 05 gegen TuS Framersheim bestritten hatte. Spenden sind bei der Donnersberger Initiative für Menschen in Not zuletzt aber nicht nur für Framersheim eingegangen, auch für die vom Unwetter betroffenen Personen im und um das Moscheltal sowie im Appeltal trudeln auch immer noch Gelder ein, wie Sabbagh berichtet. Eigentlich galt die Aktion ja als abgeschlossen (wir berichteten). „Wir werden aber demnächst noch einmal 40.000 Euro verteilen müssen“, sagt der Vorsitzende. Zuletzt sei beispielsweise eine Spende von 500 Euro aus Speyer für eine Familie in Ransweiler eingegangen. Wie genau das Geld verteilt wird, müsse innerhalb der Vorstandschaft noch entschieden werden. „Wir müssen schauen, wo es Härtefälle gab, wo die Einkommen niedrig sind. Wir hatten uns damals auf der Punktetabelle Vermerke gemacht, wo man eventuell noch mehr geben könnte“, so Sabbagh. Nun werde man alle 150 Adressen nochmals durchgehen und „überlegen, wo wir gezielt hingehen“. Beispiele, wo Unterstützung noch nötig wäre, gebe es weiterhin zahlreiche. In Waldgrehweiler sei etwa bei einem Schausteller ein Schaden von 17.000 Euro entstanden, den die Versicherung nicht übernehme, so Sabbagh. Als das Unwetter vor einem Jahr kam, fand in der Ortsgemeinde die Kerwe statt. (ssl)

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