Donnersbergkreis Wenn beim Duschen das Garagentor aufgeht

Der Teschenmoscheler Kerweumzug mit Gemeinderat und Kerwejugend.
Der Teschenmoscheler Kerweumzug mit Gemeinderat und Kerwejugend.

Aus wenig viel machen – das beherrschen die Teschemoscheler. Bei ihrer diesjährigen Kerwe boten sie auch mit nur einem Wagen einen Umzug. Thomas Küsters moderierte die Veranstaltung mit viel Witz und Charme. Ebenso gut die vorgetragene Kerweredd’ von Kerwevadder Sven Steller und dessen Mundschenk Lukas Machauer.

Fast hätte man die Kerwe in diesem Jahr nicht ausgraben können. Der Pfosten, der die „Ausgrabungsstätte“ markiert hatte, war verschwunden. Also mussten die Jungs an der Stelle erstmal einige Löcher ausheben. Eines der amüsanten Stücke in der Kerweredd’ galt der in jedem Jahr stattfindenden Weihnachtsbaum-Prämierung. Die Jury dieses Wettbewerbes bildet die Kerwejugend, und so zogen diese von Haus zu Haus. Ein Teschenmoscheler hatte „W-Lan-Beleuchtung“ an seinem Bäumchen angebracht und prahlte damit, dass diese in ganz Teschenmoschel sicher einzigartig sei. Die Jury war sichtlich beeindruckt – aber nur bis zu dessen Nachbarin. Diese hatte schon lange diese Lichttechnik an ihrem Weihnachtsbaum angebracht. Weitere zwei Häuser weiter fand die Jury das Beleuchtungssystem nochmals. So einzigartig war sie dann wohl doch nicht. Gebaut und umgebaut wird in Teschenmoschel wohl sehr eifrig. Ein Bürger brauchte für die Arbeiten an seinem Gartenhäuschen länger, als man in Berlin für den Bau des Flughafens benötigt, wie man in der Redd’ erfuhr. Andere wollten die Elektronik durch ein neues Sensor-System austauschen und erlebten einige böse Überraschungen. So lief im Bad das Wasser, wenn der Lichtschalter eingeschaltet wurde, oder das Garagentor ging auf, wenn jemand duschte. Beim Versuch, das Ganze wieder in den ursprünglichen Zustand zu versetzen, fand der Hausherr den Urheber des elektronischen Chaos: ein Nagel, der in die Leitung eingeschlagen worden war, hatte für den Schlamassel gesorgt. „Seit 65 Jahren tragen erstmals wieder nur Junggesellen den Kerwestrauß“, erzählte Thomas Küsters über die vier Männer, die den Strauß vor dem einzigen Wagen des Umzuges trugen. „Bis auf die getragene Figur hier sind alle noch zu haben“, zeigte Küsters auf Dieter Altstadt, der mühelos von den vier Junggesellen am Strauß hochgestemmt wurde. Seine Ehefrau Fatima ist Brasilianerin und hat ihre auch in Deutschland lebenden Freundinnen zur Kerwe in Teschenmoschel eingeladen. „Grupo da Brasileiras“ – Gruppe der Brasilianerinnen – nannte sie diese lachend, und die Damen genossen sichtlich die gute Laune auf der Kerwe. Ausgelassene Stimmung und ein tolles Programm, so das Resümee der diesjährigen Teschemoscheler Kerb. Auf dem Umzugswagen war neben Ortsbürgermeister Ernst Schultz auch der Gemeinderat vertreten.

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