Donnersbergkreis „Wenn nicht jetzt, dann nie“

Am Sonntag geht in Orbis eine Ära zu Ende: Nach 25 Jahren tritt Ortsbürgermeister Manfred Fluhr nicht mehr an. In seine Fußstapfen möchte Peter Schmitt (SPD) treten. Der 45-Jährige hat bei der Wahl keinen Gegenkandidaten.

„Schon vor zehn Jahren hat mich Manfred Fluhr angesprochen und mich gefragt, ob ich mir nicht vorstellen könnte, Bürgermeister zu werden“, erzählt Schmitt. Doch noch lehnte er ab: „Ich hatte gerade kleine Kinder, und die Familie hat mich gebraucht.“ Vor fünf Jahren das gleiche Spiel: Wieder kam Fluhr auf ihn zu, erneut schüttelte Schmitt den Kopf. Beim dritten Versuch hat es geklappt: „Wenn ich es diesmal nicht mache, dann mache ich es nie mehr.“ Wenn die Orbiser ihm das Vertrauen schenken, will Peter Schmitt als Erstes die Leichenhalle wieder auf Vordermann bringen und einen Anbau erstellen lassen. „Derzeit wird sie als Abstellplatz, als Bauhof benutzt, das muss sich ändern.“ Schmitt will sich dafür einsetzen, dass die Gemeinde für dieses Projekt Zuschüsse bekommt. Insgesamt soll der Friedhof auch neu- und umgestaltet werden. Schmitt denkt dabei unter anderem an Wiesengräber, außerdem eine Urnenwand oder einen Urnenhügel. Was wohl in diesem Jahr noch über die Bühne geht, ist die Umstellung der Straßenbeleuchtung auf LED. „Wir müssen uns außerdem über die Heizung in der Turnhalle Gedanken machen. Da muss aufgerüstet werden“, so Schmitt. Die Gemeinde Orbis hat in den vergangenen 15 bis 20 Jahren einen stetigen Bevölkerungszuwachs erlebt: „Durch Neubaugebiete, die wir erschlossen haben, sind viele junge Familien hierhergezogen“, sagt Schmitt. „15 Bauplätze sind noch im erst vor einem Jahr geschaffenen Baugebiet Am Selzgarten frei.“ Auch für Touristen will Schmitt Orbis interessanter machen. „Die Selzquelle möchte ich gerne aufwerten. Dort führt ja auch ein Radweg hin“, betont er. Auch in Orbis ist die geplante 110-KV-Leitung von Oberndorf nach Bischheim weiter ein Thema. „Wir haben mit dem Fischweiher ein sehr schönes Naturschutzgebiet, das es zu bewahren gilt. Die Leitung könnte das Areal beeinträchtigen. Wir lehnen deshalb eine Freileitung auf jeden Fall ab.“ Mit den Bürgermeisterkandidaten der Nachbargemeinden habe er ein sehr gutes Verhältnis, erzählt Schmitt. „Mit Andreas Toni von Oberwiesen pflege ich schon länger Kontakt, Joachim Fister aus Morschheim kenne ich sehr gut. Da wird vieles auf dem kleinen Dienstweg funktionieren, so soll es aber auch sein.“ Windräder gibt es derzeit in Orbis nicht. Doch Schmitt möchte überprüfen lassen, ob es in der Gemeinde nicht Platz für eine oder mehrere Installationen gibt. Sollte das möglich sein, dann soll es darüber einen Bürgerentscheid geben. „Die Dorfgemeinschaft funktioniert sehr gut, wir werden in Zukunft aufgrund der knappen Kassen sicherlich einiges in Eigenleistung erbringen müssen“, sagt Schmitt und betont: „Leerstände im Ort haben wir eigentlich keine, und ich bin zuversichtlich, dass das auch so bleibt. “ (rgb)

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