Donnersbergkreis „Wer singt, betet doppelt“

Auch mit Lichtinstallationen wurden Akzente gesetzt.
Auch mit Lichtinstallationen wurden Akzente gesetzt.

«ROCKENHAUSEN.»Am Samstagabend war die katholische Kirche St. Sebastian in Rockenhausen „voll bis unters Dach“. Der Chor Dielkirchen hatte zum Herbstkonzert geladen und eine überwältigende Resonanz erfahren.

Die Veranstalter selbst hatten nicht mit einem solchen Besucheransturm gerechnet. An diesem Abend wurde die Kirche zum Konzertsaal für den Chor Dielkirchen, Voll der Chor und Pop-Con-Chordia Lörzweiler. Die drei Chöre boten dem Publikum ein tolles Konzert. Wer ein ganz klassisches Chorkonzert erwartet hatte, erlebte eine Überraschung. Zu Gehör kamen neben dem traditionellen Liedgut viele Titel, die aus Radio und Film bekannt sind. Deutsch, englisch, französisch waren die Texte. Die meisten beschäftigten sich thematisch mit der Liebe. Bei der Begrüßung zeigten die erste Vorsitzende des Gesangvereins 1858 Dielkirchen, Christel Moser, und Dekan Markus Horbach, dass Musik ein universelles Kommunikationsmittel ist und die Menschen miteinander verbindet, sowohl weltlich als auch religiös: „Wer singt, betet doppelt“ und „Musik allein ist die Weltsprache und muss nicht übersetzt werden“. Hier bedienten Markus Horbach und Christel Moser sich der Worte des heiligen Augustinus’ sowie von Berthold Auerbach. Mit Hilfe von Lichtinstallationen wurden Akzente gesetzt, die nicht den Kirchenraum, sondern die Musik in den Vordergrund rückten. Der Chor Dielkirchen hatte ein sehr abwechslungsreiches Programm zusammengestellt. Zum Einzug erklang „If you’re happy and you know it say Amen“. Die Freude stand den Sängerinnen und Sängern auch ins Gesicht geschrieben. Zwischen den Stücken wurde Sänger Christoph Hahnefeld zum Moderator, übersetzte die Texte und erzählte ihre Geschichte. Passend zum kalten Wetter sang der Chor „Autumn comes, summer ist past“ – der Herbst kommt, der Sommer ist vergangen. Nach dem Stück in Moll wechselte das Genre in eine ganz andere Richtung. Die Herren des Chors berichteten dem Publikum „Frauen sind anders“. „Was sie sagen, ist immer wahr… doch für uns sind sie wunderbar“, lautete eine der Textzeilen. Für ihre Leistung und den Text zum Schmunzeln erhielten die Männer auch einen großen Applaus. Das Lied „You raise me up“ bot der Chor sehr hymnisch dar. Stück für Stück steigerte der Chor die Lautstärke und endete dann in einem zarten piano. Am liebsten hätte der Chor noch eine „Schippe draufgelegt“, doch Chorleiterin Christa Franken hatte alles im Blick und hielt den Chor bei den sanften Tönen. Der Chor Dielkirchen hat nicht nur getragene Stücke, sondern auch Popsongs im Programm. Mit „Happy“, das, von Pharrell Williams interpretiert, aus dem Radio bekannt ist, bestätigten die Sängerinnen und Sänger noch einmal, dass sie die Freude auch leben, die sie besangen. Auch die Gastchöre des Abends begeisterten das Publikum mit den verschiedensten Musikstilen und einer hohen Professionalität. Voll der Chor aus Rockenhausen sang gänzlich a capella. Chorleiterin Alexandra Koch hatte ihr Smartphone als „digitale Stimmgabel“ dabei, doch der Rest war ganz alte Schule. Die vier Damen und vier Herren schickten ihre Stimmen durch den Raum, genauso imposant wie die Chöre mit mehr Sängern. Mit „Pata Pata“ zogen die acht durch das Kirchenschiff, und mit dem letzten Ton war der Chor aufgestellt. Die Truppe hatte eine kleine Liebesgeschichte zusammengestellt, die ganz romantisch mit „Das Beste“ von Silbermond klar und ruhig startete. Ganz schwungvoll im sechs-Achtel-Takt erzählte der Chor dann „Aber dich gibt’s nur einmal für mich“. Turbulent ging es weiter mit Herbert Grönemeyers „Mambo“. Gegen Ende wurde es dann „Time to leave“, Zeit zu gehen. Das Publikum spendete reichlich Applaus und ließ den Chor nicht ohne eine Zugabe gehen. Pop-Con-Chordia Lörzweiler aus der Nähe von Mainz, von Chorleiter Tobias Theisen hervorragend am Klavier begleitet, präsentierte Hits von Queen, Coldplay und den Weather Girls. „It’s raining men“ interpretierten die Lörz-weilerer etwas ruhiger als das Original. Die Herren sangen die Strophe, die Frauen stiegen beim Refrain ein. Die Darbietung von „Bohemian Rhapsody“ von Queen begeisterte das Publikum. Als Zugabe gab es dann noch „Angels“ von Robbie Williams. Mit „Halleluja, salvation and glory“ verabschiedete der Chor Dielkirchen sein Publikum aus dem Konzertsaal und lud alle noch in den Kolpingsaal zum gemütlichen Abschluss des sehr gelungenen Konzertabends ein. Zur Feier des Tages konnten noch einige Mitglieder des Gesangvereins Dielkirchen für ihre langjährige Mitgliedschaft geehrt werden: Ulrike Heckmann (20 Jahre, davon 15 im Vorstand), Sabine Linnebacher (15 Jahre), Christel Moser (zehn Jahre, davon acht als 1. Vorsitzende), Astrid Schmitt und Silke Wild (fünf Jahre).

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