Donnersbergkreis Wird endlich gut, was lange währt?

Rund ein Kilometer lang ist der Abschnitt zwischen der Pulvermühle und dem Lohnsfelder Ortseingang. Bislang müssen Radfahrer und
Rund ein Kilometer lang ist der Abschnitt zwischen der Pulvermühle und dem Lohnsfelder Ortseingang. Bislang müssen Radfahrer und Fußgänger auf diesem Teilstück die L 401 benutzen. Das soll sich ändern.

Aus Richtung Homburg beginnt weit vor Landstuhl ein Radweg, der weiter durch die Stadt Kaiserslautern und Mehlingen sowie anschließend entlang der Landesstraße 401 – der früheren B 40 – vorbei an Sembach und Wartenberg-Rohrbach bis auf die Kuppe in Höhe der Zufahrt zum Schmitterhof führt. Hier, bei der Pulvermühle, endet der Weg für Fußgänger und Radler allerdings abrupt. Ab Lohnsfeld ist wieder ein vielfältiges Radwegenetz vorhanden, einmal über Winnweiler und den Alsenztal-Radweg Richtung Rockenhausen, zum anderen über Imsbach und das Langental. Das Problem ist das kurze Stück von der Pulvermühle hinunter nach Lohnsfeld (und natürlich umgekehrt): Diesen Abschnitt müssen Radfahrer und Wanderer auf der – auch nach dem Bau der A 63 und der daraus resultierenden Abstufung von „B“ zu „L“ – viel befahrenen Landesstraße zurücklegen. Sicher: Die Verhältnisse in diesem Bereich sind beengt und schwierig, die Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt. Direkt neben der Fahrbahn folgt eine Leitplanke, der sich der Lohnsbach mit seinen angegliederten Feuchtwiesen anschließt. Dennoch gab es Planungen für einen Radweg – dieser wäre jedoch zu teuer geworden, teilten Vertreter des LBM Worms Kommunalpolitikern und Bürgern im Mai 2016 mit. Daraufhin verfassten die Ortsgemeinden Lohnsfeld und Wartenberg-Rohrbach sowie die Verbandsgemeinde Winnweiler Resolutionen an die Landesregierung, den Landkreis und den LBM mit der Forderung, die Planungen für den Bau des Radweges mit Nachdruck wieder aufzunehmen. Radler-Randstreifen nicht möglich Schon viel länger setzen sich allerdings Lohnsfelder Radlerfreunde um Bäckermeister Gerd Pfeiffer für den Lückenschluss ein. Der heute 79-Jährige hat schon vor weit über zehn Jahren bei jeder sich bietenden Gelegenheit die Bedeutung des Radweges betont und auch einige Vorschläge in die Überlegungen mit eingebracht – diese seien jedoch an gesetzlichen Vorgaben gescheitert. So hatte Pfeiffer angeregt, einen Fahrstreifen für Radfahrer beiderseits am rechten Straßenrand auszuweisen und durch eine durchgezogene Linie abzugrenzen. „Rechts und links befindet sich noch ein ungenutzter Asphaltstreifen, beide Fahrbahnen sind unverhältnismäßig breit und würden eine Schmälerung vertragen“, hatte Pfeiffer immer wieder betont. Seiner Ansicht nach hätten die überschüssigen Flächen einen gut befahrbaren und gefahrlosen Radweg ergeben. „Uns wurde aber immer wieder erklärt, dass zwischen Fahrbahn und Radweg ein Grünstreifen mit einer bestimmten Breite vorhanden sein muss und dafür kein Gelände zur Verfügung stehe.“ Eine Begründung, die die Lohnsfelder nur schwerlich akzeptiert haben – hätten sie doch bei Ausflügen immer wieder Beispiele gesehen, bei denen der Radweg nur durch eine Linie von der Fahrbahn getrennt gewesen sei. LBM-Leiter Bernhard Knoop betonte, dass er den eingegangenen Resolutionen besonderen Nachdruck verliehen habe. Nun machte er die erfreuliche Mitteilung: „Zwischenzeitlich konnte die Finanzierung für eine Neuaufnahme der Planung gesichert werden.“ Den Auftrag hat der LBM einem Ingenieurbüro erteilt. Bereits vorgenommen wurden die Vermessungsarbeiten für den rund 1000 Meter langen und 2,50 Meter breiten Radweg. Ein mit der VG Winnweiler und der Ortsgemeinde Lohnsfeld besprochener Vorentwurf liegt zur Detailprüfung vor. Demnach verläuft die Trasse des Radwegs ab Lohnsfeld bis zur Ziegelhütte westlich – das heißt in Fahrtrichtung Wartenberg-Rohrbach rechts – der Landesstraße. In Höhe der Ziegelhütte kreuzt der Weg die L 401 dann mit einer Querungshilfe und geht dann über in die bereits bestehende Verbindung nach Wartenberg-Rohrbach. Nächstes Ziel ist es, die Planung so voranzutreiben, dass Baurecht erlangt wird. Erst wenn die Genehmigungsplanung vorliegt, seien verlässliche Aussagen zu den Kosten möglich, so Knoop. Bis wann Baurecht vorliegt oder gar mit dem Bau des Weges begonnen werden kann – für diesbezügliche Prognosen sei es ebenfalls zu früh. Knoop versprach jedoch, der LBM werde an diesem Thema dran bleiben. Politiker sind froh über neue Pläne „Ich freue mich, dass die jahrelangen Bemühungen nun in konkrete Planungen eingeflossen sind und dass damit der Bau des Radwegs ein deutliches Stück näher gerückt ist“, sagte der Winnweilerer Verbandsbürgermeister Rudolf Jacob (CDU). Er unterstrich erneut, wie wichtig der Lückenschluss für die Menschen unserer Region sei. Nicht zuletzt könnten so Kinder und Jugendliche aus Wartenberg-Rohrbach wesentlich sicherer als bislang nach Winnweiler fahren und beispielsweise dort das Freibad besuchen. „Viele Jahre haben wir uns als Ortsgemeinde bemüht, diesen so wichtigen Lückenschluss zu erreichen“, sagte auch der Lohnsfelder Ortsbürgermeister Walter Bertram. Immer wieder hätten sich auch Bürger für den Radweg eingesetzt. „Ich bin dankbar, dass die vorgelegten Resolutionen auf fruchtbaren Boden stießen“, so Bertram. Das Mehr an Sicherheit für Radfahrer und Fußgänger durch den geplanten Weg hob auch die Ortsbürgermeisterin von Wartenberg-Rohrbach, Dagmar Schneider-Heinz, hervor. Davon profitierten Bewohner ihrer Gemeinde, die zum Einkaufen oder dem Erledigen von Verwaltungstätigkeiten per Fuß oder Rad nach Winnweiler müssen. „Wir fiebern schon jetzt dem Spatenstich entgegen“, so Schneider-Heinz.

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