Donnersbergkreis „Wutze“ mit Kopftüchern

„Viel Glück und immer eine Handbreit Bier unterm Kiel“: Das haben die „Matrosen“ Martin Mannweiler und Thomas Czasch in ihrer Bü
»Viel Glück und immer eine Handbreit Bier unterm Kiel«: Das haben die »Matrosen« Martin Mannweiler und Thomas Czasch in ihrer Büttenrede dem begeisterten Publikum in der Lewensteinhalle gewünscht.

Mega-Stimmung in der Lewensteinhalle: Mit spitzzüngigen Reden, flotten Gesangsdarbietungen und atemberaubenden Tänzen haben die Akteure das Publikum bei der Kappensitzung des Sportvereins restlos begeistert. Unter dem Motto „Kreuzfahrt“ steuerte das Narrenschiff „MS Niemo“ von einem Höhepunkt zum nächsten.

Chefconferencier Stephan Pfurtscheller, der mit Andreas Weber den Abend bravourös moderierte, eröffnete die Sitzung musikalisch mit dem Hit „One for you“ und erntete dafür bereits frenetischen Stehapplaus. Nicht minder gefeiert wurde das Moderatoren-Duo für live gesungene Lieder wie „Leinen los für die MS Niedermoschel“ oder „Ole, ole, fiesta in de Nerrermoscheler Hall“. Unterstützt wurden die beiden vom elfköpfigen Fasnachtschor, der die Gesangsbeiträge über die komplette Sitzung musikalisch begleitet hat. Eine tolle Show boten auch die elf Mädchen und zwei Jungen der Kindertanzgruppe „Giggelscher“ vom Obermoscheler Karneval-Verein (OKV). Die von Steffi Klemenz und Meike Schweitzer trainierte Truppe durfte ohne Zugabe nicht vom Parkett. Als „Saarlänner“ startete OKV-Ehrenpräsident einen ersten massiven Angriff auf die Lachmuskeln der Besucher. So habe er beispielsweis gehört, man könne viel Geld verdienen, wenn man Schweine über die Grenze schmuggele. Also habe er zwei „Wutze“ in sein Auto gesetzt und ihnen Kopftücher aufgezogen. An der Grenze habe ihn dann ein Zöllner angehalten, den Kopf herein gestreckt und gesagt: „Ich kann eisch Saarlänner net leide, awwer ääns muss mer eisch losse: Schääne Fraue hunn er.“ Ein Höhepunkt des Abends: Der Auftritt des neunjährigen Jugend-Tanzmariechen Ilona Lier vom KVK Kaiserslautern, die für ihre atemberaubende, von Kassandra Volkmann einstudierte Solodarbietung völlig verdient die erste Rakete des Abend erhielt. Herzerfrischend das Zwiegespräch der beiden „Matrosen“ Martin Mannweiler und Thomas Czasch, die über ihre Erlebnisse auf einem Kreuzfahrtdampfer palaverten und dort auch einige Bekannte aus Niedermoschel und Umgebung trafen. Ihr Wunsch für das närrische Auditorium: „Viel Glück und immer eine Handbreit Bier unterm Kiel.“ Eine Augenweide war der schmissige Gardetanz der Juniorengarde des KVK Kaiserslautern, ebenfalls unter Leitung von Kassandra Volkmann. Die fünf Mädels im Alter von zehn bis 14 Jahren heizten dem Publikum zu kölschen Klängen mächtig ein. Danach sorgte einmal mehr der Fasnachts-chor mit Seemannsliedern wie „What shall we do with the drunken sailor“, „Wir lagen vor Madagaskar“ oder „An der Nordseeküste“ für Hochstimmung im Saal. Als „Teenager“ betrat Karin Steitz die närrischen Bretter und besang in ihrem musikalischen Vortrag die Wechseljahre. Ihre Mutter sei 50 und habe sich neu entdeckt. Beim Refrain „In de We-, in de We-, in de Wechseljohr, do sinn die Mensche nimmer kloor“ ging das Publikum begeistert mit. Den Zuschauern die Lachtränen in die Augen trieb Tanja Garcia vom KVK Kaiserslautern mit ihrem fernsehreifen Auftritt über ihr „kleines Gewichtsproblem“. Sogar der Pfarrer habe sie beim Gemeindefrühstück auf ihr Gewicht angesprochen: „Ich soll nimmie uff die Empore in de Kerch geh, sunst kennt mer de Kerchechor nimmie nuffer losse – wege statischer Probleme.“ Ihr Resümee: „Eigentlich find ich mich gut so wie ich bin. Ich bin halt mol kää Strich in de Landschaft – ich bin die Landschaft!“ Gespickt mit akrobatischen, turnerischen und tänzerischen Finessen war der Tanz der Garde „Temptation“ des Alsenzer Carneval Vereins. Ein humoristisches Feuerwerk brannte Mathias Hennen in seinem Vortrag über „seinen Kampf mit den Kilos“ ab. Dabei habe er beispielsweise intensiv Sport gemacht – „Ritter Sport blau mit Nuss“. Sein Resümee: „Vier Woche uff Diät – das äänzische, was ich verlore hun, warn die vier Woche.“ Grandios der Auftritt der OKV-Tanzgruppe „Inbetween“ zum Song „Speedy Gonzales“. Einmal mehr brachte der Fasnachtschor den Saal mit Liedern wie „Warum hast du nicht nein gesagt“ oder „Bueno dias, Niedermoschel“ zum Beben, ehe die Casimirgarde des KVK Kaiserslautern (Leitung Christina Böll/Kassandra Volkmann) in perfekten Schritten über die Bühne wirbelte. Schlagfertig und urkomisch präsentierte sich Brigitte Kießling mit „ebbes Pälzischem“ in der Bütt. Mit ihren Schilderungen über Anglizismen hatte sie die Lacher auf ihrer Seite. Da war die „Location“ das Dorfgemeinschaftshaus, das Fingerfood stink normale „Rindswerscht“. Mit einer anspruchsvollen und beeindruckend professionellen Musical-Choreographie trieben die drei Trainerinnen des KVK Kaiserslautern das Publikum von den Stühlen. Schwungvoll und mit Hebefiguren gespickt war der zweite Auftritt der ACV-„Temptation“, der in eine Zugabe mündete. Beim großen Finale mit allen Mitwirkenden und Hits wie „La Paloma“, „La Bamba“, „Aloha heja“ und „Hey Nie-mo, Ort am Lewenstey“ erreichte die Stimmung den Siedepunkt. Stephan Pfurtscheller dankte abschließend allen Akteuren, dem großartigen Publikum, den vielen Helfern sowie Simon Schuster und Erwin Gutmann, die für die Technik verantwortlich zeichneten. Zur Musik von DJ Dirk Wiesen wurde bis in die Morgenstunden getanzt und geschunkelt.

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