Donnersbergkreis Zehn Jahre von Beginn bis zur Vollendung

Volles Haus: Landrat Rainer Guth spricht bei der Einweihung des sanierten und erweiterten Feuerwehrdomizils in Alsenz zu den Gäs
Volles Haus: Landrat Rainer Guth spricht bei der Einweihung des sanierten und erweiterten Feuerwehrdomizils in Alsenz zu den Gästen.

770.000 Euro für die Sanierung und Erweiterung des Feuerwehrgerätehauses, 252.000 Euro für das neue Hilfsleistungslöschgruppenfahrzeug (HLF) 10: Über eine Million Euro hat die Verbandsgemeinde Alsenz-Obermoschel für den Brandschutz in Alsenz investiert – Maßnahmen für die dortige Stützpunktwehr kommen naturgemäß den Bürgern in der gesamten VG zugute. Nun ist das Gebäude eingeweiht und das Fahrzeug übergeben worden (siehe auch „Zur Sache“).

Das bisherige Feuerwehrhaus entsprach laut Prüfberichten der Feuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Koblenz sowie der Unfallkasse Rheinland-Pfalz nicht mehr den gesetzlichen Anforderungen und Vorschriften. Zudem fehlte Lagerraum, die Werkstatt für Atemschutzgeräte entsprach nicht den Vorgaben. Getrennte Umkleide-, Dusch- und Waschräume für Frauen und Männer waren bislang auch nicht vorhanden. Bereits vor längerer Zeit wurde eine Fahrzeughalle gebaut, die nun in das neue Domizil integriert wurde. Grund war damals der Kauf eines neuen, größeren Fahrzeuges für den Katastrophenschutz des Landkreises, das in Alsenz stationiert war. Im Gespräch war zeitweilig auch der Bau eines komplett neuen Gebäudes, doch ehemalige VG-Räte hatten sich dagegen entschieden und für eine Sanierung des Bauwerks plus einen Anbau votiert. Zudem sollte erst gebaut werden, wenn die Landesmittel geflossen sind. Fast zehn Jahre nach Beginn der Planung ist das Feuerwehrhaus nun seiner Bestimmung übergeben worden. Beauftragte Tanja Gaß verwies im vollbesetzten Fahrzeugraum des Gerätehauses unter anderem darauf, dass es mehrere Jahre gedauert habe, bis der Förderantrag vom Land – gezahlt wurden nun 105.000 Euro – bewilligt wurde. Ferner attestierte sie dem Architekten Michael Jacobi, Bad Kreuznach, große Ausdauer. Gaß hob hervor, dass ein zukunftsfähiger Anbau mit Werkstatt- und Schulungsräumen sowie Umkleidekabinen für Frauen und Männer entstanden sei. Ebenso sei der aus den 1970er Jahren stammende Sanitärbereich saniert worden. Der Schulungsraum werde noch mit Technik ausgestattet, um hier bei großen Schadenslagen ein adäquates Einsatz- und technisches Lagezentrum einrichten zu können. Auch gelte es, die technischen Anforderungen zur Umsetzung der digitalen Alarmierung zu erfüllen. Gaß dankte allen Beteiligten, darunter den ausführenden Firmen, Verwaltungsmitarbeitern, den Feuerwehrleuten, die ehrenamtlich an dem Projekt mitgeholfen hätten, sowie den Mitgliedern des VG-Rates für die Bereitstellung der Mittel – obwohl ursprünglich nur 500.000 Euro vorgesehen waren. Landrat Rainer Guth gratulierte zum neuen Haus und zeigte sich besonders erfreut über die große Anzahl der anwesenden Nachwuchsfeuerwehrler. Ferner betonte der Kreischef, dass mehrere große Brände in diesem Jahr – darunter der jüngste in Dielkirchen, bei dem es ein Todesopfer zu beklagen gab – einmal mehr gezeigt hätten, dass es ohne Feuerwehr nicht gehe. Diese müsse dabei auf dem modernsten technischen Stand und bestens ausgerüstet sein. Deshalb seien Investitionen in diesen Bereich sehr gut angelegtes Geld. Zudem müsse die Feuerwehr attraktiv sein, um neue und junge Mitstreiter gewinnen zu können – hier mitzuhelfen sei auch die Politik in der Pflicht. Langfristig werde besonders die Jugendfeuerwehr von den Investitionen in Alsenz profitieren, so Guth, der neben einem Geldgeschenk auch ein Donnersberger Brettspiel als Geschenk dabei hatte. Zu den Gratulanten zählten auch Angela Scholz, Vorsitzende des Kreisfeuerwehrverbands, und der Göllheimer Verbandsbürgermeister Steffen Antweiler. Dieser gehörte früher selbst der Gaugrehweilerer Ortswehr an und war Auszubildender in der Alsenzer VG-Verwaltung. Schmunzelnd erzählte Antweiler, dass er einst vom früheren VG-Bürgermeister sozusagen zum Dienst in der Feuerwehr „verdonnert“ worden sei. Dies sei damals selbstverständlich gewesen – und das habe er auch gerne getan.

Neues Fahrzeug: Bei der Einweihung des Feuerwehrhauses ist das HLF 10 an die Alsenzer Stützpunktwehr übergeben worden.
Neues Fahrzeug: Bei der Einweihung des Feuerwehrhauses ist das HLF 10 an die Alsenzer Stützpunktwehr übergeben worden.
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