Münchweiler Zum 75. Geburtstag von Udo Schöneberger: Geradliniger und empathischer Fußballfunktionär

Udo Schöneberger ist vielfach für sein soziales, ehrenamtliches Engagement geehrt worden.
Udo Schöneberger ist vielfach für sein soziales, ehrenamtliches Engagement geehrt worden.

Rechtzeitig vor dem besonderen Ehrentag hat sich Udo Schöneberger von all seinen Ehrenämtern zurückgezogen. Am 11. Oktober feiert der ehemalige Kommunalpolitiker, Vereins- und Verbandsfunktionär seinen 75. Geburtstag.

Einmal im Jahr, wenn in Münchweiler das legendäre Entenrennen stattfindet, steigt Udo Schöneberger mit Gummistiefeln in die Alsenz, um lästige Algen zu entfernen. „Sonst kommen die Boote doch gar nicht richtig durch“, erklärt er kurz und trocken. Der örtliche Vereinsring liegt dem Mitglied des Pfälzerwaldvereins, des Gesangvereins und seiner „zweiten Liebe nach meiner Ehefrau“, dem Turn- und Sportverein, dem er noch als Mitglied des Ältestenrats angehört, besonders am Herzen. Dafür stürzt er sich gerne auch mal, ausgestattet mit einer Heugabel, in die Fluten der Alsenz.

Ehrenamt war für Udo Schöneberger immer auch Ehre, verbunden mit dem Willen, im Amt etwas bewegen zu wollen. Er war ein Macher. Einer, der die Richtung vorgab, andere mitreißen konnte. Diese Verantwortung hat ihn angetrieben, dafür ging er, wenn es sein musste, auch in den In-Fight. Ob im Fußball oder in der Kommunalpolitik. Und spätestens, wenn er seinen Gesprächspartner als „Kollege Feldmüller“ anspricht, wird es ernst.

Für den Fußballkreis eingesetzt

15 Jahre lang, zwischen 1979 und 1994, war er Mitglied des Ortsgemeinderats in Münchweiler, von 1989 bis 1994 war er Beigeordneter und somit Stellvertreter von Ortsbürgermeister Rainer Lunk. Zwischen 1984 und 1994 saß das SPD-Mitglied zudem im Verbandsgemeinderat. Am Ende seiner kommunalpolitischen Karriere klang auch Ernüchterung durch. Dass es im ehrenamtlich organisierten Fußball nicht minder rüpelhaft und ungerecht zugehen kann, hat er in den Folgejahren hautnah spüren dürfen.

Schöneberger hatte sich seit 1992 für die Belange des Fußballkreises eingesetzt. Nach der Kreisreform wurde der ehemalige Abteilungsleiter im Eisenbahnausbesserungswerk im April 2010 zum Vorsitzenden gewählt. Zuvor begleitete er zahlreiche Ämter bei seinem Heimatverein TuS Münchweiler, wo er zwischen 1982 und 1998 als Vorsitzender fungierte und in dieser Zeit den Ausbau der Sportanlage und Funktionsräume aktiv vorantrieb.

Jetzt beginnt das dritte Leben

Dabei habe er eigentlich nie ein Amt wirklich angestrebt, sagte Schöneberger einmal. „Vieles hat sich einfach so ergeben.“ Sämtliche Ehrungen für sein soziales und ehrenamtliches Engagement, derer es zuletzt Dutzende gab, würdigen einen geradlinigen, konsequenten, streitbaren, aber stets fairen und empathischen Mitstreiter.

Dabei hing nicht nur das Funktionärsleben Schönebergers eine Zeit lang am seidenen Faden. Zu lange ignorierte er seine Herzbeschwerden, ehe er dank der Hartnäckigkeit seiner Tochter Sandra überhaupt zum Arzt ging. Nur einen Tag nach der Untersuchung wurden ihm fünf Bypässe gelegt – und ein zweites Leben geschenkt. Das dritte beginnt jetzt, wo die Last der Ehrenämter von ihm gefallen ist: Er will endlich etwas mehr Zeit fürs gemeinsame Radfahren und Wandern mit seiner Ehefrau Sophie haben, nach Möglichkeit zudem mehr Zeit mit Freunden verbringen.

Zu Udo Schönbergers Abschied vom Fußballkreis Kaiserslautern-Donnersberg ist der Artikel „Udo Schöneberger geht mit einer Träne im Knopfloch“ erschienen.

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