Donnersbergkreis Zur Sache: Die Spaltung der AfD

Rund 30 Mitglieder hat die AfD im Donnersbergkreis aktuell. Im vergangenen Jahr waren rund die Hälfte der damals zirka 25 Mitglieder ausgetreten, nachdem beim Parteitag in Essen Frauke Petry anstelle von Bernd Lucke zur Bundesvorsitzenden gewählt worden war und die Anhänger des Unterlegenen einen Rechtsruck der Partei fürchteten. Auch der komplette Vorstand im Donnersbergkreis kehrte der AfD damals den Rücken. Ende 2015 wählte die Partei einen neuen Kreisvorstand mit dem Eisenberger Thomas Adam an der Spitze. Die Mitgliederzahl ist wieder gestiegen. Adams Vorgänger Jürgen Linn sieht seine Befürchtungen hinsichtlich der Entwicklung der Partei bestätigt, wie er gegenüber der RHEINPFALZ sagt. „Einige Dinge, die die AfD vertritt, würde ich heute noch unterschreiben. Das meiste aber nicht mehr. Die AfD benimmt sich wie die etablierten Parteien. Die Probleme sind ihr egal, es geht um die Wählerstimmen.“ Über den aktuellen Kreisvorstand mag er sich kein Urteil erlauben, da er die meisten Mitglieder nicht kenne. Über Martin Grzeganek, der schon zu seiner Zeit als Vorsitzender in der Partei war, weiß er nur Positives zu berichten: „Das ist ein ordentlicher Mann, konservativ, aber mit Sicherheit nicht rechtslastig.“ Linn selbst ist nach seinem Ausscheiden aus der AfD in die Partei Alfa eingetreten, die Ex-Afd-Chef Lucke ins Leben rief. Als Schatzmeister des Landesverbands ist Linn mittlerweile wieder zurückgetreten. Gegenüber der RHEINPFALZ kündigt er an, sich bald ganz aus der Politik zurückzuziehen. „Ich sehe für Alfa keine reelle Chance“, gibt er desillusioniert zu Protokoll. (zin)

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