Frankenthal Überragende Vorrunde als Basis

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Gerolsheim. Die Kegler des TuS Gerolsheim haben in der abgelaufenen Runde der Ersten DCU-Bundesliga den Klassenverbleib geschafft. Grundlage war eine sehr gute Vorrunde. In der Rückserie lief dagegen nicht mehr so viel. Am Ende profitierte der TuS vom Rückzug der Teams aus München und Wolfsburg.

Wenn am Ende einer Saison Bilanz gezogen wird, dann stellt sich auch automatisch die Frage, was es denn für eine Runde für den jeweiligen Verein war – eine sehr gute, gute, durchschnittliche, schlechte. Und natürlich gibt’s da noch diverse Abstufungen. Im Fall der Bundesliga-Kegler des TuS Gerolsheim tut man sich da heuer etwas schwer. Sportwart André Maul nähert sich dem so: „Die Vorrunde war überragend. Wir haben als Mannschaft top gespielt und mehrfach die Heimbestleistung verbessert. Die Rückrunde war eher durchwachsen. Mit dem Sieg bei Franken Neustadt hatten wir früh den Relegationsplatz sicher.“ Und unterm Strich? „Sehr gut. Jetzt haben wir sogar direkt den Klassenverbleib geschafft. Das ist super.“ Dabei fing die Saison 2016/17 gar nicht so super an für den Aufsteiger. Gegen Ettlingen, RW Sandhausen und Mörfelden gab es drei Niederlagen zum Auftakt. Sorgenfalten kamen deshalb trotzdem nicht auf. Die ersten drei, vier Spiele rechnete sich der TuS von vorneherein nichts aus. Vielleicht, so war zu vernehmen, geht was in Aschaffenburg. Es ging. „Die Saison begann überraschenderweise für uns schon am vierten Spieltag“, erinnert sich Maul und grinst. Und das ohne Markko Abel, Holger Mayer und Martin Rinnert. Nach dem Erfolg in Unterfranken gab’s noch zwei Siege hinterher – jeweils zu Hause gegen Franken Neustadt und SKK Alt-München. Gegen das Team von der Säbener Straße wurde mit 6015 Holz die neue Heimbestleistung aufgestellt. Dass danach bei der SG GH78/GW Sandhausen nichts zu holen war, war kein Beinbruch. Die Partien danach waren dafür um so wichtiger, waren doch mit Monsheim und Kuhardt zwei Mitaufsteiger und damit Konkurrenten um den Klassenverbleib zu Gast. Das Derby gegen Monsheim war aus Mauls Sicht „Spannung pur. Das war toll für die Stimmung im Team.“ Der Sieg fiel mit 39 Holz Differenz knapp aus. „Und Kuhardt haben wir überrollt.“ Als Krönung stellte Markko Abel mit 1088 Kegeln einen neuen Vereinsrekord auf. Die nächsten drei Spiele waren dann wieder nicht als solche eingeplant, in denen Punkte zu holen sind. Auf den schwierigen Bahnen in Wolfsburg war der TuS erwartungsgemäß chancenlos. Und auch auf der eigenen Anlage gegen den späteren Meister VKC Eppelheim und die SG Ettlingen zum Rückrundenstart hatten die Gerolsheimer das Nachsehen. Das Heimspiel gegen Damm Aschaffenburg aber fiel in die Kategorie Pflichtsieg. Und den holte der Aufsteiger auch. Es sollte einer von lediglich zwei Erfolgen in der Rückserie bleiben. Der zweite doppelte Punktgewinn gelang beim PSV Franken Neustadt. Ansonsten gab es mehr oder weniger deutliche Niederlagen. „Es war klar, dass es in der Rückrunde schwer wird – vom Spielplan und bald auch von der Form her“, erläutert André Maul. Ärgerlich seien die Niederlagen in Monsheim und Kuhardt gewesen. „Da hätten wir gewinnen können, in Kuhardt sogar müssen. Dann hätten wir den Relegationsplatz vermeiden können.“ Hinzu kamen Querelen innerhalb des Vereins. „Das hat bei manchem mehr, bei manchem weniger eine Rolle gespielt“, sagt Maul. Auf Rang neun beendete der TuS Gerolsheim die Saison. In den Hoffnungslauf Relegation muss er aber trotzdem nicht. Wolfsburg und München haben ihre Teams aus der Ersten Bundesliga zurückgezogen und stehen somit als Absteiger fest. Dadurch bleibt der TuS auf direktem Weg in der Bundesliga. Maul bedauert den Rückzug der beiden Teams. „Die Spiele gegen Wolfsburg und München haben den Reiz der Ersten Bundesliga ausgemacht. Ansonsten ballt sich ja viel hier im Südwesten“, sagt Maul. Mit der Leistung der Mannschaft auf den eigenen Bahnen ist der Sportwart zufrieden. „Auswärts haben wir aber noch Verbesserungspotenzial.“ Damit skizziert er auch seine eigene Leistung. Gelohnt hat sich der Einsatz von Markko Abel. Bei zehn Starts kam der Este auf 1006,8 Holz im Schnitt. „Markko hat oft den Unterschied ausgemacht“, sagt André Maul. Die beiden bildeten in der Regel das Startpaar, sollten die Gegner gleich unter Druck setzen. Auch Schere-Spezialist Holger Mayer sei eine Verstärkung gewesen. Dem Kapitän stellt der Sportwart ebenfalls ein sehr gutes Zeugnis aus. Christian Mattern habe Top-Leistungen gebracht. Kurioserweise war sein Auswärtsschnitt (978,3) am Ende besser als sein Heimschnitt (969,5). Martin Rinnert habe mit Verletzungen zu kämpfen gehabt. Er schloss die Spielzeit mit einem Gesamtschnitt von 960,8 Kegeln ab. Dieter Staab habe eine sehr konstante Runde gespielt. Der Lohn: Im letzten Spiel in Eppelheim knackte er die 1000er-Marke. Jürgen Staab habe nach einem super Start mit Verletzungen zu kämpfen gehabt. „Aber wenn er fit ist, ist auch er eine der Stützen.“ Den Kader ergänzt haben in der Regel Routinier Roland Walther und Patrick Mohr. „Patrick hat das in seiner ersten Saison in der Bundesliga ordentlich gemacht. Er hat seine Chance genutzt.“ Aber wie sieht das Team in der kommenden Runde aus? „Hoffentlich etwas jünger“, sagt André Maul. „Wir sind eine der ältesten Mannschaften der Liga.“ Und man sei auch an dem einen oder anderen Spieler dran. „Aber junge Spieler, die uns sportlich weiterhelfen, gibt’s leider nicht so viele“, betont Maul.

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