Frankenthal 300 Abiturienten, 49 Schüler ohne Abschluss

Im Frankenthaler Karolinen-Gymnasium wurde 2022 die Turnhalle mit Teppichboden ausgelegt und geheizt, damit die Abiturienten mög
Im Frankenthaler Karolinen-Gymnasium wurde 2022 die Turnhalle mit Teppichboden ausgelegt und geheizt, damit die Abiturienten möglicht gut ihre Prüfung schreiben konnten.

300 junge Menschen in Frankenthal haben im Jahr 2022 Abitur gemacht. 49 Schulabgänger beendeten ihre Schulzeit ohne Abschluss und stehen vor einer eher ungewissen Zukunft. Oft gelten für Frankenthaler Schüler verschiedene Voraussetzungen, wie der Zeitungsdienst Südwest (ZDS) erklärt, der mehrere Statistiken ausgewertet hat.

An den allgemeinbildenden Schulen in Frankenthal erreichten laut Zeitungsdienst Südwest im Jahr 2022 insgesamt 300 Absolventen das Abitur, was 41,1 Prozent der 730 Schulabgänger ausmacht. 263 erlangten die Mittlere Reife (36 Prozent). Bundesweit schlossen 43,1 Prozent der Schüler mit der Mittleren Reife ab, während in Frankenthal der Anteil der Abiturienten über dem Bundesdurchschnitt (33,7 Prozent) liegt. Die Anzahl der Schulabgänger stieg gegenüber dem Vorjahr um 10,6 Prozent auf 730.

In Frankenthal erreichten 102 Schüler den Hauptschulabschluss, davon waren 60 männlich. 138 der 263 Absolventen mit Mittlerer Reife waren weiblich. Von den 300 Abiturienten waren 168 weiblich.

Frühe Förderung als entscheidender Punkt

Aus Sicht der Experten ist bei der Bildung frühe Förderung ein entscheidender Punkt. So steht es auch im 2022 erschienenen Bundesbildungsbericht: „In dem Maße, in dem es nicht gelingt, die zum Teil schon im Kindergarten auftretenden Kompetenzunterschiede zu verringern, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit anhaltender Bildungsbenachteiligung über den gesamten Lebensverlauf, mit entsprechenden Effekten für monetäre und nicht monetäre Erträge – etwa der Lebenszufriedenheit.“

Die familiäre Herkunft spielt laut den Experten ebenfalls eine zentrale Rolle: „Die Bildung, Betreuung und Erziehung in der frühen Kindheit findet trotz des insgesamt früheren Einstiegs in Bildungs- und Betreuungsangebote weiterhin maßgeblich in der Familie statt.“

48 Prozent der Kinder aus Familie mit Migrationshintergrund

Im Bildungsbericht steht weiter: „Der Abbau sozialer Ungleichheiten in den Schullaufbahnen bleibt eine große Herausforderung. Es gibt keine Entkoppelung von Kompetenzen und sozialer Herkunft. Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund sind nach wie vor überproportional häufig von mindestens einer der drei Risikolagen – niedriger Bildungsstand der Eltern, elterliche Erwerbslosigkeit, Armutsgefährdung des Haushalts – betroffen.“

Denn laut dem Bericht wachsen 48 Prozent der Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund mit mindestens einer dieser Risikolagen auf. Ohne Migrationshintergrund liegt der Prozentsatz nur bei 16.

Die Zukunftsaussichten der Absolventen sind allerdings vielversprechend, da es mehr Ausbildungsplätze als Bewerber gibt. Aber auch für Jugendliche ohne Abschluss gibt es Möglichkeiten, durch Nachholen des Abschlusses eine Karriere zu starten.

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