Frankenthal Aufbruchstimmung beim VfR

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Frankenthal. Der VfR Frankenthal will die abgelaufene Saison in der Landesliga und den Abstieg vergessen machen. Die Chance dazu bekommt der Verein ab heute, 19.30 Uhr, bei Phönix Schifferstadt in der Fußball-Bezirksliga Vorderpfalz. Das soll mit einem fast komplett neuen Kader passieren. Und mit viel Aufbruchstimmung.

Im Fußball gibt es gewisse Gesetzmäßigkeiten. Eine davon lautet, dass Absteiger in der Regel als erste Anwärter auf den direkten Wiederaufstieg in die nächste Saison gehen. Doch das vom VfR Frankenthal vor dem Start in die Bezirksliga-Runde zu behaupten, wäre vermessen. Die Truppe, die mit null Punkten eine beispiellose Negativserie in der Landesliga Ost hingelegt hat, muss sich erst mal finden. Nur etwa eine Handvoll Spieler, die in der Landesliga das blau-schwarze Trikot trugen, sind noch übrig. „So eine Katastrophensaison will ich nicht noch mal erleben“, sagt VfR-Vorsitzender Salvatore Mauro. Und geht es nach ihm, passiert das auch nicht. Er will erkannt haben: „Es herrscht Aufbruchstimmung beim VfR.“ „Das erste Ziel ist der Klassenverbleib“, betont Peter Wolf. Er teilt sich mit Thomas Pasdziorek das Amt des Spielleiters, seit Mauro den Vereinsvorsitz übernommen hat. 2017/18 wieder in der Bezirksliga zu spielen, wird aber schwer genug. Denn vier, eher fünf Absteiger wird es im Sommer 2017 geben. Und da will der VfR auf keinen Fall dabei sein. Personell kann der Verein entspannter die Bezirksliga-Saison angehen als noch vor Jahresfrist eine Etage höher. Denn es haben nicht nur viele Spieler den Club verlassen, es sind auch viele zum VfR gestoßen. So viele, dass sogar wieder eine zweite Mannschaft für die C-Klasse Süd gemeldet wurde. Weshalb Trainer Mohamed El Haddadi die klare Ansage macht: „Es wird Härtefälle geben. Niemand ist gesetzt.“ 26 Spieler plus X stehen dem Coach zur Verfügung, meint Wolf. Und ja: Auch Ex-Profi Selim Teber ist wieder auf der Kaderliste. Allerdings werden sich seine Einsätze wohl auch heuer in Grenzen halten. Dass der Klassenerhalt gelingt, davon sind die Verantwortlichen überzeugt. „Wir haben Spieler geholt, die in der Bezirksliga bestehen können“, betont Mauro. Wer die Konkurrenten in der unteren Tabellenhälfte sein werden, da will er sich aber noch nicht festlegen. Die Prioritäten seien ohnehin andere. „Wir beschäftigen uns erst mal mit uns selbst, konzentrieren uns auf unsere Stärken.“ Da hebt Pasdziorek vor allem die Kameradschaft in der Mannschaft hervor. Die Stimmung im Team sei in der Tat gut, meint El Haddadi. „Wir bräuchten aber noch mal vier Wochen Vorbereitung.“ Damit spielt er darauf an, dass viele Neue erst vor Kurzem dazugekommen sind, der Verein personell nachgelegt, auf die Verletztenmisere in der Vorbereitung reagiert hat. „Die Mannschaft muss sich erst finden, ist aber stärker als letztes Jahr. Wir werden nicht denselben Fußball wie vergangene Saison spielen.“ Ein Versprechen? „Ein Muss!“ Der Übungsleiter setzt in der Abwehr auf eine Viererkette. Davor will er variabel spielen, das Personal auch mal dem Anlass entsprechend wechseln, je nachdem, wer besser zum jeweiligen Gegner passt. Optimistisch stimmt ihn auch, dass das Team körperlich fitter ist als vor einem Jahr. Die mangelnde Physis habe in der vergangenen Saison verhindert, dass etwas Zählbares raussprang. El Haddadi: „Wir sind immer früh eingebrochen.“ Dass die Bezirksliga kein Zuckerschlecken wird, davon bekommt der VfR wohl gleich zum Saisonstart einen Eindruck. Heute geht es im ersten Saisonspiel bei Phönix Schifferstadt um Punkte. Allein, Phönix gilt dank einiger Ex-Oberliga-Kicker als Topfavorit auf den Aufstieg. „Da sind wir klarer Außenseiter“, sagt Mauro. „Es wird eine Standortbestimmung. Vielleicht haben wir Glück und ein paar Spieler sind bei ihnen noch in Urlaub“, hofft Pasdziorek. Danach geht es unter der Woche im Pokal zur DJK Eppstein, am Wochenende drauf gastiert die VTG Queichhambach im Ostparkstadion. Auch die VTG sehen die VfR-Verantwortlichen eher im oberen Tabellendrittel. „Wir können ganz befreit in das Spiel gegen Phönix gehen. Die haben den Druck“, betont El Haddadi. Nach den ersten fünf, sechs Spielen werde man erkennen, in welche Richtung sich der VfR in der Saison 2016/2017 orientiert. „Bis dahin wird sich rauskristallisieren, wer von den Spielern bereit ist, den Weg mitzugehen“, sagt El Haddadi. Ein guter Start heute in Schifferstadt würde da helfen. Denn am Ende zählen nur die Ergebnisse. Vielleicht ein Punkt gegen den Titelfavoriten? „Dann würde ich der Mannschaft drei Kästen Bier spendieren“, kündigt Thomas Pasdziorek an. Wenn das keine Motivation ist ...

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