Frankenthal Auftakt mit Premiere

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WORMS. Wormatia Worms empfängt heute Abend um 20.15 Uhr in der EWR-Arena den Aufstiegsaspiranten 1. FC Saarbrücken zum Beginn des Restprogramms in der Rückrunde der Regionalliga Südwest. Der TV-Sender Sport1 überträgt die Partie live anstelle des üblichen Zweitligaspiels. Wormatia-Trainer Steven Jones fiebert dem Anpfiff entgegen: „Alle sind heiß, wir haben nichts zu verlieren.“

Durch die Stärke der ersten drei Gegner – Hessen Kassel und Kickers Offenbach folgen – habe man „keinen Druck“, sagt Jones. Und bekennt doch, dass selbiger sehr schnell kommen kann. „Die Konkurrenten rüsten auf, daher kann nur der Klassenerhalt das Ziel sein“, sagt der Wormatia-Coach und ist sich darin mit dem Vereinschef einig. „Für den Ligaverbleib müssen wir in jedem Spiel an die Grenzen gehen“, unterstreicht Tim Brauer. An die (untere) Grenze gegangen sind sie derweil in Worms, was die Kadergröße anbelangt. „Wir bewegen uns auf dünnem Eis“, warnt Steven Jones und hofft auf ein möglichst verletzungsfreies Frühjahr: „Viel darf nicht passieren.“ Denn die langjährige Stammkraft Eugen Gopko braucht nach seinem Kreuzbandriss wohl doch noch die Rückserie zur Rekonvaleszenz, während in der Winterpause die Abgänge zweier offensiver Ergänzungsspieler hinzukamen: Zuerst verließ Rik Hiemeleers den Verein, und dann ging auch noch Mo Tahiri, der als Joker immerhin zwei Remis gerettet hatte. „Er musste für wenig weit aus Offenbach fahren, hat sich deshalb mit meinem Einverständnis umgeschaut, und war dann halt auch nicht mehr zu 100 Prozent im Kopf hier“, begründet Jones die Trennung. Neuzugänge gab es demgegenüber nur aus der eigenen Landesliga-U23 – „vor allem um vernünftig zu trainieren, die talentierten Jungs brauchen noch Zeit“, erklärt Jones. Mit Sebastian Schmitt, Philip Bach, Maximilian Rose, Sebastian Nagel und Markus Moh Amar orderte Jones fast ein halbes Dutzend aus dem Nachwuchs für regelmäßige Trainings- und Spielzeiten der Ersten Mannschaft – wobei eben „behutsame Heranführung an die Regionalliga“ angesagt sei. „Die jungen Spieler haben das gut gemacht“, war fast schon eine Standardaussage des Trainers nach den im Durchschnitt durchwachsenen Vorbereitungsspielen der Regionalliga-Truppe. Meist eine Halbzeit lang ging in den ersten Tests eine stark jugendlastige Elf aufs Geläuf – angeführt von eher erfahrenen Korsettstangen. Insgesamt zeigte sich Jones in Sachen Spielsystem sehr experimentierfreudig: etwa mit einem Drei-Mann-Sturm, der dann aber mangels Alternativen wieder ad acta gelegt wurde. „Wenn Flo Treske und Alper Akcam fit bleiben, kann ich mir aber vorne nichts Besseres wünschen“, betont der Übungsleiter, der dagegen „das zentrale Mittelfeld hart umkämpft“ sieht. Letzteres erledigte seine Aufgaben bei der Generalprobe gegen den baden-württembergischen Oberligisten SSV Reutlingen (1:0) nach hinten ordentlich – der Zug zum Tor ließ dagegen noch zu wünschen übrig. „Man merkt, dass die Spieler keine Spannung mehr halten können“, sehnt Jones nach sieben Wochen Vorbereitung auch aus mentalen Gründen den Restrundenstart herbei. Dass dann die Post abgeht, daran hat der Boss keine Zweifel: „Wir haben ein junges, hungriges und emotionales Trainer- und Spielerteam“, betonte Brauer vor einigen Tagen beim Jahresempfang des Klubs. Bei dem er im Übrigen auch den Nachwuchs in den Blick nahm: „Von U23 bis zur C-Jugend stehen unsere Teams überall zwischen Platz zwei und sechs. Wir haben uns auch in der Breite hervorragend weiterentwickelt.“ Was prompt den Beifall von Gastredner Harald Strutz fand: „Setzen Sie weiter in allen Bereichen auf Leute mit Identifikation“, sagte der Präsident von Kooperationspartner Mainz 05, „und gehen sie peu à peu vor.“ Was eben bis Ende Mai bedeutet: voller Fokus auf den Klassenerhalt.

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