Frankenthal Betrugsversuche nehmen zu: Aufklärungskampagne gestartet

Im Juli gab es laut Polizei viele Betrugsversuche per Telefon.
Im Juli gab es laut Polizei viele Betrugsversuche per Telefon.

„Genug Betrug!“ ist der Titel einer Aufklärungskampagne des Landeskriminalamts und der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz, die sich gegen die zunehmende Anzahl von Betrugsversuchen richtet. Ziel der Kampagne ist es, Menschen über aktuelle Betrugsmaschen zu informieren und präventive Maßnahmen zur Abwehr dieser kriminellen Machenschaften zu vermitteln.

Telefonbetrug bleibt ein beliebtes Mittel für Straftäter, um schnell an Geld zu kommen, informieren die Initiatoren der Kampagne. Täter, die sich als Polizisten, Verwandte oder Bankbeschäftigte ausgeben, zielten hauptsächlich auf ältere Menschen ab und könnten heutzutage neue Techniken wie künstliche Intelligenz (KI) zur Stimmimitation nutzen.

In Rheinland-Pfalz registrierte die Polizei nach Informationen der Pressemitteilung im Juli eine Anrufwelle mit mehr als 500 Callcenter-Betrugsfällen, davon etwa 75 vollendete Taten.

Gängige Betrugsmaschen sind demnach:

– Falsche Polizisten: Betrüger geben sich als Polizeibeamte aus und fordern Opfer dazu auf, Geld und Wertsachen an zivile Polizisten zu übergeben. Als Grund wird der angebliche Hinweis auf geplante Einbrüche in der Umgebung genannt. Hierdurch seien die Wertsachen im Haus nicht sicher.

– Enkeltrick/Messenger-Betrug: Täter täuschen vor, ein Verwandter in Notlage zu sein und bitten um finanzielle Hilfe. Die Situation wird immer als äußerst dringlich dargestellt. Der angebliche Verwandte gibt an, dass jemand anderes das Geld abhole, da er selbst verhindert sei oder fordert eine Echtzeitüberweisung von mehreren Tausend Euro.

– Schockanruf: Betrüger geben sich als Richter, Staatsanwälte oder Polizeibeamte aus und fordern eine Kaution im hohen fünfstelligen Betrag, um eine drohende Haft abzuwenden, da ein Familienangehöriger angeblich einen tödlichen Verkehrsunfall verursachte.

– Falsche Bankbeschäftigte: Täter fordern telefonisch die Bestätigung einer pushTAN, um angeblich eine ungerechtfertigte Abbuchung zu verhindern. Durch die Bestätigung der pushTAN wird den Tätern ermöglicht, zahlreiche Abbuchungen durchzuführen. Die Schadenssumme variiert von Tausend bis über Hunderttausend Euro. Alternativ geben angebliche Bankbeschäftigte gegenüber dem Opfer an, dass es zu Problemen oder ungerechtfertigten Abbuchungen gekommen sei. Es werde vereinbart, dass ein Mitarbeiter die Bankkarte abholt. Durch geschickte Gesprächsführung werde bei der Übergabe oder bereits im Vorfeld telefonisch die PIN erfragt.

Zum Schutz raten die Initiatoren der Kampagne, misstrauisch zu sein und verdächtige Anrufe zu beenden. Die Polizei rufe nie unter der Notrufnummer 110 an. Geld oder Wertsachen sollten nie an Unbekannte übergeben werden. Verwandte oder die Polizei sollten direkt kontaktiert werden. Banken benötigten keine pushTAN-Bestätigung, um eine unberechtigte Überweisung zu stoppen. Banken erkundigten sich auch niemals nach der PIN. Die Polizei oder vergleichbare Amtspersonen würden ebenfalls niemals telefonisch um die Aushändigung von Bargeldbeträgen oder Wertsachen bitten. „Stellen Sie Fragen, deren Antwort nur die echte Person kennen kann“, raten die Experten. Ebenso sollten Opfer immer eine Anzeige erstatten, wenn sie auf eine der Betrugsmaschen hereingefallen seien.

x