Worms Das Begleitprogramm der Nibelungenfestspiele: Vampire, Geister und falsche Götter

Schauspieler Devid Striesow kommt zum ersten Mal für eine Konzertlesung nach Worms.
Schauspieler Devid Striesow kommt zum ersten Mal für eine Konzertlesung nach Worms.

„Der Diplomat“ heißt die Inszenierung der diesjährigen Nibelungen-Festspiele, die vom 12. bis 28. Juli vor dem Wormser Dom gezeigt werden. Neben dem Stück wird es wieder ein umfangreiches Rahmenprogramm geben. Höhepunkte sind zwei Konzertlesungen mit den Schauspielern Devid Striesow und Nina Petri.

Während Devid Striesow zum ersten Mal bei den Nibelungen-Festspielen zu Gast ist, kommt mit Nina Petri eine alte Bekannte nach Worms. 2009 schlüpfte die Künstlerin in die Rolle der Brünhild und spielte unter anderem auf Schlittschuhen vor dem Dom. In diesem Jahr entführt sie mit ihrem neuen Programm „Unheimlich!“ in eine Welt des Gruselns.

Schauspielerin Nina Petri ist eine alte Bekannte. Sie übernahm bei den Festspielen 2009 die Rolle der Brünhilde.
Schauspielerin Nina Petri ist eine alte Bekannte. Sie übernahm bei den Festspielen 2009 die Rolle der Brünhilde.

Auf der Suche nach schaurigen Perlen in Prosa und Lyrik der Weltliteratur präsentiert die Schauspielerin bei einer musikalischen Lesung am Donnerstag, 25. Juli, 20 Uhr, im Mozartsaal des Wormser Kulturzentrums Vampire, Geister und unerklärliche Phänomene gepaart mit schwarzem Humor, sarkastischer Gleichmut und morbider Eleganz. Begleitet wird sie dabei von dem Berliner Pianist und Komponist Jens Karsten Stoll.

Striesow liest aus der „Blechtrommel“

Bereits am Samstag, 20. Juli, 20 Uhr, kommt Devid Striesow ins Wormser Theater. Bei der Konzertlesung „Die Blechtrommel“ von Günter Grass präsentiert er ausgewählte Szenen des Jahrhundertromans. Begleitet wird er dabei von dem Hamburger Schlagzeuger Stefan Weinzierl, der die Veranstaltung atmosphärisch untermalt. Sprache und Musik erzählen das Leben des Oskar Matzeraths, der mit drei Jahren sein Wachstum einstellt und aus scheinbarer Kindheitsperspektive die Welt der Erwachsenen erlebt.

Eine Lebensgeschichte – von der Geburt 1924 in Danzig bis zum Ende des zweiten Weltkriegs. Die facettenreichen Klangfarben von Vibraphon, Marimba, Percussion und Live-Elektronik versprechen laut Ankündigung ein einzigartiges, intensives Text-Musik-Erlebnis.

Pianist Stephan Graf von Bothmer wird Fritz Langs Stummfilm „Die Nibelungen“ begleiten.
Pianist Stephan Graf von Bothmer wird Fritz Langs Stummfilm »Die Nibelungen« begleiten.

Ein alter Bekannter bei den Festspielen ist auch Albert Ostermaier, dessen Nibelungen-Trilogie 2015 bis 2017 vor dem Dom inszeniert wurde. In diesem Jahr kehrt er mit seinem neuen Text „Falsche Götter“ nach Worms zurück.

Als Autor und Regisseur wird er das konzertante Melodram im Rahmen des Kulturprogramms erstmals einem Publikum präsentieren. Gemeinsam mit den Musikensembles „Modern String Quartet“ und dem „Voyager Quartet“ bringt er am Samstag, 27. Juli, 20 Uhr, die Erzählung über die Schicksalsgöttinnen als Uraufführung auf die Bühne im Wormser Theater.

Autor und Regisseur Albert Ostermaier stellt seinen neuen Text „Falsche Götter“ vor.
Autor und Regisseur Albert Ostermaier stellt seinen neuen Text »Falsche Götter« vor.

Zum 100-jährigen Jubiläum des Stummfilmklassikers „Die Nibelungen“ von Fritz Lang wird der erste Teil „Siegfried“ am Freitag, 19. Juli, 20 Uhr, noch einmal im Wormser Theater gezeigt. Der Komponist und Pianist Stephan Graf von Bothmer wird den Klassiker dabei auf dem Flügel begleiten.

Vorträge und Diskussionen zum neuen Stück

Traditionell startet das Kulturprogramm in der Festspielzeit am ersten Sonntag, 14. Juli, 11 Uhr, mit den Theaterbegegnungen. Im Heylshofpark dreht sich beim diesjährigen Kultur-, Gesprächs-, und Debattierforum alles um das Stück „Der Diplomat“. Die Nibelungenlied-Gesellschaft Worms hält in diesem Jahr am 16., 17., 24., und 25. Juli, jeweils 18 Uhr, in der Magnuskirche wieder vier Vorträge zu Themen rund um die Nibelungen und die diesjährige Inszenierung. Der Eintritt hierzu ist frei.

Auch einen Kinder- und Familientag wird es wieder geben. Am Sonntag, 21. Juli, 11 bis 15.30 Uhr, geht es diesmal im Heylshofpark mit Bastel-, Spiel- und Mitmachangeboten bei freiem Eintritt um das Motto „Spuk bei den Nibelungen“. Die Nibelungenhorde – ein Theaterprojekt für Jugendliche ab 14 Jahren – bietet auch in diesem Jahr wieder einen Sommerworkshop mit anschließender Aufführung an. Daneben gibt es laut Ankündigung gleich zwei Kunstausstellungen zu sehen. Norbert Bisky, einer der wichtigsten zeitgenössischen deutschen Maler, präsentiert sich mit seinem Gemäldezyklus „Norbert Bisky – Walküren“ vom 11. Juli bis 29. September im Museum Andreasstift. Im Kunstverein Worms wird „In Balance“ von der Malerin Marita Damkröger und dem Bildhauer Matthias Will vom 21. Juni bis 28. Juli gezeigt. Der Eintritt zu dieser Veranstaltung im Kunstverein ist frei.

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Weitere Infos und Tickets gibt es im Internet unter www.nibelungenfestspiele.de sowie an allen bekannten Ticket-Regional-Vorverkaufsstellen.

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