Frankenthal Debussy im Taschenformat

Eine französische Oper in deutscher Sprache zeigt das Mannheimer Nationaltheater derzeit. Die neue Produktion der Jungen Oper im Studio Werkhaus bringt mit „Pelléas und Mélisande“ Claude Debussys einzige vollendete Oper auf die Bühne. Die Aufführung ist für junge wie ältere Besucher gleichermaßen gedacht.

Verantwortlich für die Inszenierung zeichnet die in Bonn geborene und in Hamburg lebende junge Regisseurin Luise Kautz, die dort 2015 schon die Uraufführung des Projekts in Szene gesetzt hat. Die musikalische Leitung übernimmt Lorenzo Di Toro, seit der Spielzeit 2011/12 Korrepetitor am Nationaltheater. „Pelléas und Mélisande“ ist keine übliche Opernproduktion, sondern „ein Angebot für Theaterbesucher jeden Alters“. Man möchte in Mannheim gerade Jugendliche ab 14 Jahren ansprechen und damit dieses Spitzenwerk und überhaupt die Gattung Oper einem jungen Publikum erschließen. Die Besetzung besteht aus 16 Instrumenten, die einen großen Klangraum einnehmen. Der Streichersatz wird von einem Quintett solistisch aufgeführt, die Zahl der Bläser ist halbiert. Hinzugefügt hat der Bearbeiter Vibrafon und Klavier, in dessen Part er alles hineinpackte, wofür er sonst keinen Platz fand. „Alles in allem“, findet Di Toro, „vermag dieses Arrangement Debussys Klangwelt mit seiner exquisiten Koloristik umzusetzen.“ Man habe nicht das Gefühl, durch die Reduktion gehe etwas verloren. Lani Tran-Ducs Bühnenbild arbeitet mit Licht und Schatten, was die Atmosphäre des Stücks gut unterstreicht. Ausgezeichnet waren bei der Premiere am Sonntag die Sänger. Termine Vorstellungen im Studio Werkhaus des Mannheimer Nationaltheaters am 29. März, 6. und 12. April, 12. Mai.

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