Bobenheim-Roxheim Der Filmfrühling findet von 7. bis 23. Juni am Altrhein statt

Stimmungsvoll: der Filmfrühling am Altrhein.
Stimmungsvoll: der Filmfrühling am Altrhein.

Zum dritten Mal gibt es den Filmfrühling in Bobenheim-Roxheim, veranstaltet von den Machern des Ludwigshafener Filmfestivals. Eine Auswahl von 16 neuen Spielfilmen und zwei Kinderfilmen ist von 7 bis 23. Juni Open Air zu sehen. Und auch die deutschen Spiele der EM-Vorrunde werden gezeigt. Der Vorverkauf hat begonnen.

Die Veranstalter, Daniela und Michael Kötz, Klaus-M. Wichmann und andere Mitarbeiter vom Team des Festivals des deutschen Films Ludwigshafen laden ein zu ausgesuchten neuen deutschen und internationalen Filmen auf einer großen LED-Leinwand, die schon am Tag brillante Bilder ermöglicht, ergänzt von einem umfangreichen kulinarischen Angebot auf Terrassen und in Gästezelten. Wir stellen das Programm im Überblick vor.

Ein kulinarischer Start mit Juliette Binoche

Am 7. Juni gibt es um 20.30 Uhr den Film „Geliebte Köchin“. Dieser läuft auch am 20. Juni um 18 Uhr. „Frankreich im Jahr 1885. Eugénie (Juliette Binoche) arbeitet seit 20 Jahren als Köchin für den berühmten Gastronomen Dodin Bouffant. Eine liebevolle Leidenschaft verbindet die beiden. Einzigartige Gerichte entstehen und machen beide weltberühmt“: Das schreibt Festivalleiter Michael Kötz im Programmheft über den Film.

Der Fußball- und Vater- und Sohn-Film „Wochenendrebellen“ läuft am 7. Juni um 18 Uhr sowie am 14. Juni um 18 Uhr und am 19. Juni um 20.30 Uhr. Gemeinsam mit seinem Vater ins Fußballstadion: Ausgerechnet dorthin will der zehnjährige Jason, den seine Eltern sonst davor bewahren, unter zu viel Menschen sein zu müssen. Denn er ist Autist. Ein Film nach einer wahren Geschichte.

Läuft ab 7. Juni: „Wochenendrebellen“ mit Florian David Fitz.
Läuft ab 7. Juni: »Wochenendrebellen« mit Florian David Fitz.

„The Palace“ läuft am 8. Juni um 20.30 Uhr, sowie am 21. Juni um 18.15 Uhr. Kötz zu dem Polanski-Film: „Oliver Masucci ist der Boss im Angestelltenheer des Fünfsternehotels in den Schweizer Alpen. Die anreisende Silvestergesellschaft ist in Panik, dass die Banken kollabieren könnten wegen des Datumswechsels zu ,2000’. Russische Gangster planen zwielichtige Geschäfte mit ehemaligen Diplomaten (ganz wie im richtigen Leben), blonde Bräute räkeln sich auf den Betten und im Hintergrund schwärmt Putin im Fernsehen von der Demokratie in Russland.“

„791 km“ ist am 9. Juni um 18.15 Uhr, am 16. Juni um 20.15 Uhr und am 18. Juni um 20.30 Uhr zu sehen. „Eine Autofahrt prall gefüllt mit Lebensgeschichten und von so rührender Menschlichkeit, dass man glatt weinen muss am Schluss“, sagt der Festivalleiter.

Am 12. Juni um 20.30 Uhr und am 16. Juni um 15 Uhr gibt es die „Anatomie eines Falls“. Das ist der Thriller und das Justizdrama mit Sandra Hüller, für das es einen Oscar und die Goldene Palme von Cannes gab.

„Enkel für Fortgeschrittene“ ist am 8. Juni um 16 Uhr zu sehen, sowie am 13. Juni um 20.30 Uhr und am 22. Juni um 18 Uhr. Michael Kötz: „Mit Herz und Humor greift dieser Film mitten hinein ins wirkliche Leben älterer Ehepaare mit oder ohne Beziehungskrise. Nicht Kulturen, aber Generationen prallen aufeinander in dieser Fortsetzung von „Enkel für Anfänger.“

„Oh la la – Wer ahnt denn sowas?“ läuft am 9. Juni um 20.30 Uhr sowie am 17. Juni um 18.15 Uhr und am 23. Juni um 16 Uhr. Der Film werde zum vergnüglich selbstironischen Kommentar über den Nationalstolz Frankreichs, der allerdings so fest verankert auch wieder nicht ist.

Ein Oscarkandidat von Wim Wenders

„Perfect Days“ läuft am 11. Juni um 20.30 Uhr, und am 23. Juni, 18 Uhr. Michael Kötz zu dem Film von Wim Wenders, der oscarnominiert war: „Ein Film fast ohne Geschichte. Wir begleiten einen Mann, der mit Hingabe Tag für Tag öffentliche Toiletten in der Stadt Tokio reinigt, Traumtoiletten, designt von Stararchitekten, Symbole der Gemeinsamkeit. Unterwegs schiebt er Kassetten ins Autoradio und es sind immer Songs aus den 70ern, Patti Smith, Velvet Underground. Fragmente tauchen auf, die erklären könnten, warum er das tut, lächelnd und mit Hingabe. Gab es ein Unglück?“

Am 9. Juni um 15.45 Uhr folgt „Divertimento – Ein Orchester für alle“, den es auch am 16. Juni um 18 Uhr gibt. Eine junge Frau aus dem Pariser Einwanderermilieu der Vorstadt schafft es auf die Musikhochschule und setzt gegen alle Widerstände durch, eine der raren weiblichen Dirigentinnen zu werden.

Historisch: „Jeanne du Barry“.
Historisch: »Jeanne du Barry«.

„Jeanne du Barry – Die Favoritin des Königs“ wird gezeigt am 8. Juni, 18 Uhr, sowie am 17. Juni um 20.30 Uhr. „Es ist, als würden Sie ein Museum betreten, eine Bildergalerie der Zeitgeschichte um 1770 am Hof Ludwig XV.“, so Kötz. Den spielt Johnny Depp, die Hauptrolle aber spielt Maïwenn, Schauspielerin und Regisseurin. Sie wird die Geliebte des Grafen du Barry, der sie dann auf ihren Wunsch hin mit dem König verkuppelt als politische Diplomatie.

Am 10. Juni, 20.30 Uhr, ist zu sehen „Ein ganzes Leben“, der noch einmal am 15. Juni um 16 Uhr gezeigt wird: Im Jahr 1900 kommt Andreas als Kind in die Berge, wächst auf bei einem frommen, aber gewalttätigen Bauern, pachtet eine Hütte hoch in den Bergen für sich und seine große Liebe Marie, muss aber Soldat werden, weil der Zweite Weltkrieg ausbricht, und blickt schließlich staunend zurück auf die Jahre seines Lebens.

„Die unwahrscheinliche Pilgerreise des Harold Fry“ wird am 15. Juni um 18.15 Uhr gezeigt – und am 20. Juni um 20.30 Uhr. Michael Kötz über die Hauptfigur: „Eben führte er noch ein sehr normales Leben, plötzlich ist alles anders. Er hat eine fixe Idee und die lässt ihn nicht mehr ruhen, bis er die 1000 Kilometer vom Südwesten bis zum Norden Englands durchgewandert ist – wie er ist, in Halbschuhen und ohne Gepäck. Die Frau daheim ist verstört und ratlos.“

Lehrreich: „Maria Montessori“.
Lehrreich: »Maria Montessori«.

Am 11. Juni läuft um 18.15 Uhr „Maria Montessori“ zum Leben der berühmten italienischen Pädagogin. Der Streifen wird am 22. Juni um 20.30 Uhr wiederholt. Der Film „Die einfachen Dinge“ läuft am 10. Juni, 18.15 Uhr sowie am 15. Juni um 20.30 Uhr. „Der millionenschwere Unternehmer hatte das Interview abgebrochen, als die Journalistin wissen wollte, ob er eigentlich glücklich sei. Dann war er losgefahren und jetzt sitzt er bei dem Einsiedler und fragt ihn, ob er bleiben darf. Eine spannend-hinterlistige Komödie beginnt“, sagt der Festivalleiter zu dem Film.

Der wunderschöne italienische Film „Gloria“ über junge Musikerinnen, die im 18. Jahrhundert ihre eigenen Werke spielen wollen, steht am 13. Juni um 18.15 Uhr sowie am 22. Juni um 16 Uhr auf dem Programm.

„One For The Road“ gibt es am 12. Juni um 18.15 Uhr, am 18. Juni um 18 Uhr sowie am 21. Juni um 20.30 Uhr zu sehen. Das ist eine Komödie über Alkoholkonsum. Mit allem nötigen Ernst und zugleich Humor, vielleicht Galgenhumor. Frederick Lau und Nora Tschirner in einem schauspielerischen Meisterstück.

Auch zwei Kinderfilme laufen

Am Sonntag, 9. Juni, läuft um 14 Uhr der Kinderfilm „Lucy ist jetzt Gangster“. „Die Mucklas und wie sie zu Pettersson und Findus kamen“ gibt es als weiteren Kinderfilm am 23. Juni um 16 Uhr.

Daneben zeigen die Filmemacher die Liveübertragung der deutschen Spiele während der EM-Vorrunde: am 14. Juni, 21 Uhr, das Spiel gegen Schottland, am 19. Juni, 18 Uhr, gegen Ungarn sowie am 23. Juni, 21 Uhr, das Spiel gegen die Schweiz. Neben dem Festivalprogramm lädt das Festival auch zum Austausch nach dem Film ein: Auf der Terrasse oder im offenen Zelt werden Speisen und Snacks angeboten – vor allem aber ausgesuchte Weine von Winzern aus der Pfalz. Die Gastronomie dürfen Besucherinnen und Besucher auch ohne Ticket besuchen. Diese öffnet werktags ab 16 Uhr, sowie samstags, sonntags und feiertags ab 14 Uhr.

Info

Filmfrühling am Altrhein in Bobenheim-Roxheim vom 9. bis 23. Juni. Programm und Karten unter www.filmfruehling.de sowie in Programmheften, die an verschiedenen Orten ausliegen. Es wird empfohlen, die Tickets online zu kaufen, eine Abendkasse gibt es zwar auch, doch es kann nicht garantiert werden, dass noch Plätze frei sind. Der Eintritt beträgt zwölf Euro, freie Platzwahl, zu den Kinderfilmen fünf Euro. Der Eintritt zur Übertragung bei den Fußballspielen beträgt 3.50 Euro.

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