Frankenthal Die fast perfekte Saison

Feucht-fröhliche Feier: Die Dusche wurde kurzerhand zum Pool umgebaut.
Feucht-fröhliche Feier: Die Dusche wurde kurzerhand zum Pool umgebaut.

«FRANKENTHAL.» Es war die fast perfekte Saison für den SV Studernheim. Mit nur einer Niederlage und einem Unentschieden marschierte der SV durch die Fußball-C-Klasse, sicherte sich den Meistertitel und steigt damit in die B-Klasse auf.

Mit 61 Punkten kamen die Studernheimer ins Ziel – neun Zähler vor dem Zweitplatzierten Vatanspor Frankenthal, dem über die Relegation ebenfalls der Aufstieg gelang. Das Torverhältnis von 132:23 spricht eine deutliche Sprache. Mit Benjamin Stark, (27), mit Florim Kurti von Vatanspor Torschützenkönig der Liga, Vincenzo Corbe (26) und Kevin Klein (20) hat der SV gleich drei Spieler, die 20 Tore und mehr erzielt haben. Corbe wird die Studernheimer allerdings nicht in die B-Klasse begleiten. Er wechselt an seinen Wohnort zum ASV Birkenheide. Dass der SV vier der 22 Saisonspiele zweistellig gewann, zeugt weiter von einer übergroßen Dominanz. Auf eigenem Platz blieb der SV ungeschlagen und stand vom zweiten bis zum letzten Spieltag auf Platz eins der Klasse. Eigentlich war die Meisterschaft bereits nach der Hinrunde so gut wie sicher für den SV. Allerdings räumt Trainer Matthias Bonifer ein, dass die C-Klasse in dieser Saison nicht so stark aufgestellt gewesen sei. Einziger kleiner Makel – wenn man davon bei dieser Bilanz sprechen will – ist: Alle vier Punkte verlor Studernheim gegen den Zweitplatzierten Vatanspor. Allerdings seien das jeweils besondere Spiele gewesen, gibt SV-Trainer Matthias Bonifer zu bedenken. Das Hinspiel wollte der SV eigentlich verlegen, doch Vatanspor willigte nicht ein. So musste der SV laut Bonifer dezimiert antreten. Das Spiel zum Saisonfinale in Studernheim, nachdem sich die Meistermannschaft schon für eine ausgiebige Feier gerichtet hatte, sei sehr hart geführt worden, obwohl die Ausgangslage eigentlich geklärt war. Der SV war bereits Meister, Vatanspor der zweite Platz nicht mehr zu nehmen. „Es ging um die Ehre“, sagt Bonifer. Zwei Rote Karten – eine kurz vor, eine nach der Pause – hätten den SV dezimiert. „Trotzdem gelang uns mit neun Mann noch der Ausgleich“, sieht Bonifer trotz der numerischen Unterlegenheit die spielerische Dominanz in dieser Partie in der zweiten Halbzeit beim SV. Nach dem Schlusspfiff gab es beim SV kein Halten mehr. Die Duschen wurden laut Bonifer zu einer Poollandschaft umgebaut. „Danach haben wir gefeiert und gegrillt bis um vier Uhr.“ Dass die Meisterschaft letztlich nicht auf dem Rasen, sondern durch ein vom TSV Eppstein II abgesagtes Spiel den Titel fix machte, bremste die Freude des SV nur im ersten Moment ein wenig. Der SV Studernheim hatte vor der Runde allenfalls auf den Titel gehofft. Geplant war die Meisterschaft nach einem größeren Umbruch des Teams noch nicht. Dass sich die Mannschaft so schnell gefunden hat, freut den Trainer. Bonifer hat schon ganz andere Zeiten in Studernheim erlebt. Er stand schon kurz davor, das Handtuch zu werfen. „Meine Frau hat mich überredet, weiterzumachen“, sagte Bonifer kürzlich im RHEINPFALZ-Gespräch. Jetzt will er natürlich weitermachen, die Mannschaft in der B-Klasse führen. Stolz und überzeugt, eine Klasse höher in der nächsten Saison kein Abstiegskandidat zu sein, macht Bonifer das Abschneiden des SV im Pokal. „Wir hatten die A-Klasse-Mannschaft des TuS Dirmstein auf eigenem Platz am Rand einer Niederlage.“ Bonifer glaubt, dass es für den SV in der B-Klasse fast einfacher wird, weil sich dort die Mannschaften nicht nur hinten reinstellen werden. Nach dem Geschmack des Trainers hätte zwar das eine oder andere Gegentor weniger fallen können. Aber da will Bonifer nicht mäkeln. Jetzt ist erst einmal Pause bis zum 12. Juli. Schließlich läuft die Weltmeisterschaft. Da lässt sich vielleicht noch die eine oder andere Finte abschauen.

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