Frankenthal Diesmal mit Stern

Das Team aus Bobenheim-Roxheim setzt künftig auf den etwa 550 PS starken Mercedes-AMG GT3.
Das Team aus Bobenheim-Roxheim setzt künftig auf den etwa 550 PS starken Mercedes-AMG GT3.

«BOBENHEIM-ROXHEIM.» Der Rennstall Schütz Motorsport will nach einjähriger Pause 2019 in die ADAC-GT-Masters-Serie zurückkehren. Das hat Teamchef Christian Schütz im Gespräch mit der RHEINPFALZ angekündigt. Was den fahrbaren Untersatz anbelangt, setzen die Bobenheim-Roxheimer künftig auf Mercedes anstatt Porsche.

Fans der Bobenheim-Roxheimer werden sich im kommenden Jahr umgewöhnen müssen, wenn sie die Übertragungen der Rennen im Fernsehen verfolgen. Sechs Jahre lang mischte das Team im GT Masters mit und setzte dabei stets auf den Porsche 911. Nun folgt der Wechsel zur Marke mit dem Stern. Immerhin bleibt der gebürtige Schwabe Christian Schütz seiner Heimat treu. Auch weiterhin vertraut er mit dem Mercedes-AMG GT3 einem Stuttgarter Fabrikat. Nun also ein 6,3 Liter großer Frontmittelmotor mit acht Zylindern statt eines im Heck verbauten Sechszylinder-Boxers mit vier Litern Hubraum. Genau in dieser Grundkonfiguration sieht der Teamchef einen entscheidenden Vorteil des Mercedes. Seine Bauweise (Motor vorne, Getriebe hinten) sorgt für eine ausgewogene Gewichtsverteilung, was gut ist für das Fahrverhalten und die Traktion. „Der Porsche ist ein toller Rennwagen, unterm Strich ist der Mercedes aber etwas einfacher zu fahren“, erklärt Schütz. Der Bolide verzeihe mehr als der 911. „Den Piloten fällt es im Mercedes leichter, das Potenzial des Wagens abzurufen, auch wenn das Team mal nicht ganz die optimale Einstellung getroffen hat.“ Ein nicht zu unterschätzender Vorteil für kleine Privatteams, die vor den Rennen nicht viel testen können, sagt Schütz. Ein weiterer: Der Rennwagen mit dem Stern ist auch etwas günstiger. Erfahrungen mit dem Mercedes-AMG GT3 haben die Bobenheim-Roxheimer in diesem Jahr im Kundensport in den Rennserien DMV GTC und Dunlop 60 gesammelt. Dort dreht für das Schütz-Team auch der routinierte Pilot Marvin Dienst am Lenkrad, der bereits 2016 im GT Masters für die Bobenheim-Roxheimer im Einsatz war und das ab 2019 wieder sein soll. „Der Kontakt zu Marvin ist nie abgebrochen. Er bringt jetzt auch die Erfahrung aus der Langstrecken-Weltmeisterschaft mit“, berichtet Christian Schütz. Gesucht werde noch ein zweiter Fahrer. Auch der soll die nötige Qualität mitbringen. Was das Budget für die hochklassig besetzte GT-Masters-Serie betrifft, sei die Planung schon weit gediehen: „Wir sind da sehr optimistisch.“ Für die 2018er-Saison hatte das Team die Finanzierung erst zusammen, als schon alle Startplätze vergeben waren. Das soll kein zweites Mal passieren. Möglicherweise soll sogar ein zweiter Mercedes-AMG GT3 eingesetzt werden, sagt Schütz. Ab Dezember können die Teams für die am 27. April 2019 in Oschersleben beginnende Saison melden. Zusammen mit den Teams 75 Bernhard (Bruchmühlbach-Miesau) und Rosberg (Neustadt), die auf Porsche und Lamborghini setzen, wären dann drei Rennställe aus der Pfalz vertreten. Mit dem GT Masters hat Schütz Motorsport noch eine Rechnung offen: Dreimal fuhr die Truppe um den Titel mit, ganz gereicht hat es am Ende nie. „Der Ehrgeiz ist da, es endlich zu schaffen“, betont Schütz. Und mit dem in GT3-Serien und Langstreckenrennen erfolgreichen Mercedes habe man ein gutes Paket. Die Unterstützung und Teileversorgung von AMG sei sehr gut. Schon in diesem Jahr wäre das Mercedes-Team HTP Motorsport mit Maximilian Götz und Markus Pommer um ein Haar Meister geworden. „Es wäre doch schön, wenn wir das im nächsten Jahr mit Mercedes nachholen könnten“, sagt Schütz. Auch im Rahmenprogramm des GT Masters wollen die Bobenheim-Roxheimer künftig mitmischen. In der ab 2019 neu aufgelegten GT4-Serie wollen sie ebenfalls zwei Mercedes-AMG einsetzen. Einen dieser Boliden besitzen sie schon für ihr Kundensportprogramm. Hauptunterschiede zur GT3-Klasse sind das höhere Gewicht der Autos und der mit vier Litern Hubraum und etwa 500 PS kleinere und schwächere Biturbomotor.

x