Frankenthal Erst Ernüchterung, dann Jubel

Soll auch in der Rheinhessen-Pfalz-Liga an Punkt eins beim TSV Eppstein spielen: Martin Hoffmann.
Soll auch in der Rheinhessen-Pfalz-Liga an Punkt eins beim TSV Eppstein spielen: Martin Hoffmann.

«Frankenthal.» Die Badminton-Saison war schon vorbei, die Spieler des TSV Eppstein hatten die Schläger zu einem Gutteil schon in die Ecke gestellt. Platz zwei stand in der abgelaufenen Runde für den TSV zu Buche. Das von Badminton-Abteilungsleiter Carsten Wegner ausgegebene Ziel – „ein Platz unter den ersten Drei“ – hatte das Team erfüllt. Und dann gab’s nach einem dramatischen Entscheidungsspiel in Neuhofen gegen den ASV Landau II doch noch den Aufstieg.

Zunächst mussten die Hoffungen auf den Aufstieg begraben werden. Eigentlich. Dann kam Anfang Mai die Nachricht, dass es doch noch die Möglichkeit gibt, in die Rheinhessen-Pfalz-Liga aufzusteigen. Möglich wurde das aufgrund der Auf- und Abstiege in den anderen Ligen. Am 30. Mai, anderthalb Monate nach Saisonende, kam es zum Aufstiegsspiel zwischen dem TSV und dem Zweiten der Verbandsliga Südwest, dem ASV Landau II. Beide Teams boten in Neuhofen sehr guten Badmintonsport und einen spannenden Krimi, der erst kurz vor Mitternacht mit dem Sieg von Martin Hoffmann im letzten Einzel gegen Matthias Wetzel sein aus TSV-Sicht glückliches Ende fand. Der TSV Eppstein gewann 5:3 und stieg doch noch in die Rheinhessen-Pfalz-Liga auf. Zweimal hintereinander Vizemeister, das sei schon enttäuschend gewesen, sagt Carsten Wegner. „Das Aufstiegsspiel war dann die Krönung. Das Trauma können wir jetzt begraben.“ Die Mannschaft habe die Klasse, eine Etage hochzugehen. Aber die Spieler werden natürlich auch nicht jünger. „Ich hab’s mir für die Truppe gewünscht“, sagt der Abteilungsleiter. „Wir haben bewiesen, dass wir das Zeug haben aufzusteigen“, sagt Carsten Wegner. Eine Schwächephase habe sich das Team in der Saison geleistet. Das sei bei den Spielen in Bad Kreuznach und bei der TG Worms gewesen. Beide Partien gingen verloren. Die Grippe- und Verletzungswelle hatte die TSV-Spieler voll im Griff. „Bei zwei, drei Spielern hat man gemerkt, dass sie nicht im Vollbesitz der Kräfte waren.“ Das war Anfang Dezember. „Nach der Hinrunde war schon Ernüchterung da“, beschreibt Carsten Wegner den Zustand in der Truppe. Das neue Ziel sei dann gewesen, in der Rückrunde alle Spiele zu gewinnen. „Dann hätte es auch noch reichen können. Aber so, wie es gelaufen ist, ist es auch okay“, sagt Wegner und grinst. Unabhängig vom Ausgang – es sei auch ohne den Aufstieg eine gute Runde gewesen, meint Wegner. Und so ein Aufstieg sei ja auch nicht zu planen. „Es gibt 14 Spiele, und natürlich hat man immer seine ideale Aufstellung im Kopf. Aber eine Verletzung, und der Plan ist hin.“ Bewährt hat sich das Training unter René Guiard, der auch als Spieler zum Einsatz kam. „Es passt fachlich und menschlich“, erläutert Carsten Wegner. Guiard bringe sich super ein. Und vor allem Martin Hoffmann habe im Herrendoppel an der Seite des Erfahrenen profitiert. „René nimmt sich Zeit, kann auf die Leute gut eingehen und den Gegner gut lesen“, beschreibt Wegner die Vorzüge des Übungsleiters. Auf dessen Training baut der TSV Eppstein auch eine Klasse höher. Wegner traut der Mannschaft durchaus den Klassenerhalt in der Rheinhessen-Pfalz-Liga zu. Bei den Damen setzt der Verein auf das bewährte Trio Hayley Wilkinson, Marie-Luise Schneider und Carolin Ettl. „Das sind mit die drei stärksten Damen in der Verbandsliga“, sagt Wegner. Hinzu kommt noch Maike Gleber aus der Jugend der TSG Grünstadt. Auch bei den Herren sieht Wegner die Mannschaft für die bevorstehenden Aufgaben gut gerüstet. Das liegt vor allem an Neuzugang Peter Preuß, der von der TG Worms zum TSV Eppstein gewechselt ist (wir berichteten). Preuß werde hinter Martin Hoffmann an Position zwei spielen. An Punkt drei wird Matthias Formanski auflaufen. Dahinter stehen Tobias Sohn und René Guiard bereit. „Mit Peter haben wir uns nach oben verstärkt. Der Plan ist, dass René dadurch in der zweiten Mannschaft spielt und in der ersten nur als Coach fungiert“, erläutert Carsten Wegner. Bei Martin Hoffmann wisse er, dass er das Niveau habe, in der Rheinhessen-Pfalz-Liga zu bestehen. „Er ist ein Phänomen. Und er hat noch Luft nach oben“, sagt Carsten Wegner. Aber an Punkt eins in der Rheinhessen-Pfalz-Liga wehe ein anderer Wind als in der Verbandsliga. „Das wird kein Selbstläufer, aber er kann viele Spiele gewinnen.“ Sehr zufrieden war Wegner in der abgelaufenen Verbandsliga-Runde mit den Herrendoppeln. Die Paarung Tobias Sohn/Matthias Formanski sei top. Und auch das zweite Doppel mit Martin Hoffmann und René Guiard habe in der abgelaufenen Runde sehr gute Leistungen abgeliefert. Sohn/Formanski sollen laut Wegner auch eine Etage höher zusammen bleiben. Das zweite Doppel bilden dann Peter Preuß und Martin Hoffmann. Die beiden haben jetzt noch ein paar Wochen Zeit, sich einzuspielen. Am Wochenende 15./16. September startet die neue Runde in der Rheinhessen-Pfalz-Liga.

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