Frankenthal „Es macht richtig Spaß, die Leute zu beraten“

Ein Brennpunkt des Geschehens: die Speyerer Straße.
Ein Brennpunkt des Geschehens: die Speyerer Straße.

Bummeln und Shoppen in der Spätsommersonne – der verkaufsoffene Sonntag lockte gestern einige Tausend Besucher in die Frankenthaler Innenstadt. Um Aufmerksamkeit und Kunden zu gewinnen, hatten sich etliche Einzelhändler Besonderes einfallen lassen.

Entspannte Atmosphäre allerorten: Während es in den Randbezirken – der nördlichen Wormser Straße, dem Westteil der Bahnhofstraße, in der August-Bebel-Straße und der Schlossergasse – eher beschaulich zugeht, konzentriert sich das Geschehen auf Teile der Wormser Straße, Bahnhofstraße und auf die Speyerer Straße. Einen Espresso schlürfen und zu Club-Beats die neuen Modekollektionen begutachten können Kundinnen in Christa Schillings Geschäft „Blickfang“ in der Bahnhofstraße. Gegenüber im Café Solino sind die Außentische ständig besetzt. Mit neapolitanischem Gesang und Pizzastückchen frisch aus dem Tischbackofen lockt der singende Pizzabäcker Naro Vitale aus Mannheim die Kunden ins Modegeschäft Binara in der Bahnhofstraße. An der Kasse von Sabines Wollke 7 in der Schlossergasse stehen Rainer Ewald und Sascha Diefenbach. Die Männer sind zum ersten Mal in einem Handarbeits-Fachgeschäft und lassen sich einen Geschenkgutschein für die Nichte hübsch verpacken: „zum verkaufsoffenen Sonntag gehen wir immer gern“, „schön, dass so etwas angeboten wird“, sind sich die beiden Frankenthaler einig. Zufrieden mit dem verkaufsoffenen Sonntag ist man auch bei Juwelier Scholz in der Speyerer Straße. Die Kunden kämen gezielt und nutzten den Tag für ausführliche Information und Beratungsgespräche. „Besonders Kinderschuhe sind der Renner“, heißt es im Schuhhaus Dielmann. Dort ist der Sonntag bereits ab 13 Uhr bestens angelaufen. Verkaufsoffene Sonntage scheinen besonders den Einzelhändlern und Fachgeschäften zugute zu kommen – vorausgesetzt, sie lassen sich für ihre potenziellen Kunden etwas Besonderes einfallen. Interessiert steht Traudel Heil an einem Promotionstand bei Kisling. Hier demonstriert eine Mitarbeiterin, wie man aus Milch und einigen Zutaten Käse daheim selbst machen kann. Die Frankenthalerin ist begeistert und kauft das Mozzarella-Set und ein Teelicht-beheizbares Mini-Racletteöfchen. Auf großes Interesse stoßen türkische Bratwürste und mediterrane Vorspeisen an den Probierständen des türkischen Supermarkts in der Speyerer Straße. Gleich daneben bei Fahrrad Gruber gibt es viele Beratungsgespräche zu den neuen Fahrradmodellen und E-Bikes. Bei selbstgemachter Limonade die neuen Modetrends erkunden kann man bei Image-Mode, und bei e-Vita lockt ein Schnäppchenmarkt mit halben Preisen für Textilien und Innendekoration. Sehr begehrt sind an diesem Nachmittag die sonnigen Außenplätze in den Straßencafés. Zeitweise lange Schlangen gibt es vor den Eisverkaufsständen. Das Geschehen konzentriert sich in der Speyerer Straße bis zum Speyerer Tor. Dort zeigen – wie in der Bahnhofs- und Wormserstraße – die Frankenthaler Autohändler ihre neuesten Modelle. „Bequemlichkeit ist ein wichtiges Thema beim Neuwagenkauf“, erläutert Peter Henzel. Der Autohausinhaber führt an diesem Nachmittag etliche Beratungs- und Verkaufsgespräche. Besonders ältere Neuwagenkunden schätzten, so Henzel, die geländegängigen SUV-Modelle wegen der höheren Sitzposition, erleichtertem Ein- und Ausstieg und verbesserter Rundumsicht. „Mal sehen, ob wir Geld loswerden“, scherzen zwei Freundinnen, die – trotz einiger Konkurrenzveranstaltungen in Mannheim und Neustadt – zum Bummeln gezielt nach Frankenthal gekommen sind: Michaela Richter aus Ilvesheim und Monika Frey aus Bürstadt waren erst mal Kaffee trinken, haben dann beim Modeshopping zugeschlagen und schauen nun nach Neuheiten für die Küche. Eine sehr positive Zwischenbilanz in allen Abteilungen zieht man im Kaufhaus Birkenmeier. Gleich ab 13 Uhr seien viele Frankenthaler und Auswärtige gekommen und zeigten sich freundlich, entspannt und interessiert. Besonders nachgefragt wurden Winterjacken, Haushaltwaren und Heimtextilien: „Es macht richtig Spaß, die Leute zu beraten“, sagt dazu Monika Burkhardt.

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