Frankenthal Fast-Food-Restaurants: Gewerkschaft fordert mehr Geld für Angestellte

Fast-Food-Hunger bei der Europameisterschaft: Ein Burgermenü kostet meist so viel wie der Stundenlohn des Mitarbeiters. Das soll
Fast-Food-Hunger bei der Europameisterschaft: Ein Burgermenü kostet meist so viel wie der Stundenlohn des Mitarbeiters. Das soll sich ändern, fordert die NGG.

Zur Fußball-Europameisterschaft brummt das Fast-Food-Geschäft in Frankenthal. „Der ,Fußballhunger‘ ist enorm – auf Tore genauso wie auf Burger, Pommes oder Pizza“, sagt Holger Winkow von der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG). Er fordert: Die Angestellten sollen mehr Lohn bekommen.

Rein rechnerisch gaben die Menschen in Frankenthal im vergangenen Jahr rund 18 Millionen Euro fürs Essen in der Systemgastronomie aus – im Schnitt 375 Euro pro Kopf. Das geht aus einer NGG-Umsatzberechnung hervor. Durch die Fußball-EM werde der Fast-Food-Hunger deutlich nach oben gehen, teilt die NGG Pfalz mit.

Das Spiel auf dem Platz dauere 90 Minuten. Für ein Fast-Food-Menü brauche ein Fan nicht länger als eine Halbzeitpause, um es zu essen. „In der Zeit verzehrt ein Fan fast den Stundenlohn einer Servicekraft“, sagt Holger Winkow. Denn der liege in der Systemgastronomie bei 12,61 Euro – und damit nur 20 Cent über dem gesetzlichen Mindestlohn. Einige zahlten sogar nur den gesetzlichen Mindestlohn von 12,41 Euro pro Stunde. Die Branche habe jetzt – nach Corona und der Inflation – einen „enormen Nachholbedarf“ bei den Löhnen.

Erste Verhandlungsrunde am 16. Juli

Die NGG will sich jetzt für einen „Lohn-Nachschlag“ stark machen. „Konkret geht es um einen Einstiegslohn von 15 Euro pro Stunde. Und wer schon Erfahrungen im Job hat, soll im Monat mit 500 Euro zusätzlich nach Hause gehen.“ Auch die Ausbildung soll attraktiver werden: Die Gewerkschaft fordert für den Start eine Vergütung von 1150 Euro, fürs dritte Ausbildungsjahr 1350 Euro – gut 120 Euro mehr als bislang. Am Dienstag, 16. Juli, kommen die Gewerkschaft NGG und der Bundesverband der Systemgastronomie (BdS) zur ersten Verhandlungsrunde über einen neuen Tarifvertrag zusammen.

x