Frankenthal/Ludwigshafen Fernwärme für Frankenthal: Planungen in Berlin vorgestellt

Anstatt aufgeheizt in den Rhein zu fließen, soll das Abwasser aus der BASF-Kläranlage künftig zur Gewinnung von Fernwärme genutz
Anstatt aufgeheizt in den Rhein zu fließen, soll das Abwasser aus der BASF-Kläranlage künftig zur Gewinnung von Fernwärme genutz werden.

Die Planungen eines von BASF, Stadtwerken Frankenthal und Technischen Werken Ludwigshafen (TWL) gemeinschaflich genutzten Fernwärmenetzes stoßen auch im Bundestag auf Interesse. Stadtwerke-Geschäftsführer Volkmar Langefeld ist als einer von bundesweit acht Experten zur gezielten Nutzung von Abwasserwärme in den Ausschuss für Klimaschutz und Energie eingeladen worden. In der Anhörung hat er die Überlegungen vorgestellt, das mindestens 25 Grad warme Abwasser, das bislang Kubikmeter um Kubikmeter ungenutzt von der BASF-Kläranlage bei Mörsch in den Rhein eingeleitet wird, künftig als regenerative Wärmequelle zu nutzen.

Dazu muss zunächst eine unterirdische Infrastruktur geschaffen werden, die bis auf das BASF-Werksgelände in Ludwigshafen führen soll. In diese Leitung sollen Hochleistungspumpen auf dem Areal der Kläranlage die gewonnene Wärme einleiten. Auf Frankenthaler Gemarkung sind mehrere Hauptabzweigungen geplant: definitiv zur Versorgung des Innenstadtrings und der Stadtklinik mit einer erneuerbaren Energiequelle und perspektivisch zur Nutzung durch größere Industriebetriebe und Produktionsstätten wie KSB, Howden und Renolit. Entsprechende Verhandlungen laufen, erläuterte Langefeld am Dienstag im Gespräch mit der RHEINPFALZ.

Bundesweit verfolgen nach Langefelds Kenntnisstand drei Konsortien derlei umfangreiche Planungen zum Aufbau eines neuen, flächendeckenden Fernwärmenetzes: Hamburg, Dortmund und Frankenthal/Ludwigshafen. In der Vorderpfalz soll 2027 mit dem Bau des interkommunalen Projektes begonnen werden. Einen Grundsatzbeschluss wollen die drei Träger Anfang kommenden Jahres fassen. Die Kosten dürften nach ersten Kalkulationen im niedrigen dreistelligen Millionenbereich liegen. Nach derzeitigem Stand will der Bund 40 Prozent der Investitionen fördern.

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