Frankenthal Frühe Tore für Marings Entspannung

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Heute, Freitag, öffnet die Public-Viewing-Arena auf dem ehemaligen Sportplatz von Rot-Weiß Frankenthal die Tore für die Übertragung des Eröffnungsspiels der Europameisterschaft zwischen Frankreich und Rumänien. Veranstalter Jürgen Maring, der mit seiner Firma Eventfritze das Ereignis ausrichtet, fühlt sich gut vorbereitet. Das Herzstück, die knapp 60 Quadratmeter große LED-Wand, stand am Dienstag schon.

Dass der ehemalige Hartplatz an der Schraderstraße noch einmal sportliche Glanzzeiten erlebt, wer hätte das gedacht? Grün hat sich dort breitgemacht, das gemäht ordentlich aussieht. Auf dem Gelände wurde diese Woche bei schwül-warmem Wetter eifrig gearbeitet. Die Bierbank-Garnituren stehen in der Mitte, am Rand wurden kleinere Holzhütten platziert, in denen jeweils ein Tisch und Bänke stehen. Rund 4000 Sitzplätze wird es geben – aber keine Tribüne. Stapler bringen Stehtische mit Überdachungen an ihren Platz. Reservieren können die Besucher solche Plätze nicht. „Wer früh kommt, der kann sich die besten Plätze sichern“, sagt Maring. Das Cateringzelt steht auf der Nordseite der Anlage. Er und seine Mannschaft hätten schon mit den Wetterverhältnissen zu kämpfen gehabt, sagt Maring. Der Sportplatz sei kein verdichtetes Veranstaltungsgelände. Der zeitweise aufgeweichte Untergrund habe trotz Drainage den Aufbaufahrzeugen Schwierigkeiten bereitet. „Wir wissen, dass der Platz eine Notlösung ist“, sagt Maring auch mit Blick auf die Parksituation (wir berichteten). Es gebe nicht für jede Herausforderung die ideale Lösung. Aber er glaube, dass weniger Besucher mit dem Auto kommen als gedacht. Er habe Verständnis für die Bedenken der Anwohner, die schon so Schwierigkeiten mit den Parkflächen hätten. Sein Tipp: „Am besten kommen die Leute zu Fuß oder mit dem Rad.“ Auf dem Gelände sei für die Sicherheit gesorgt, mit einem Securitydienst, zudem werde das Gelände videoüberwacht. Dass es wegen des Lärms Beschwerden gibt, glaubt er nicht. Viele Anwohner kämen schon zu einem Abstecher aufs Gelände und schauten sich alles an. Das sieht Maring positiv. Alle 51 EM-Spiele werden an der Schraderstraße übertragen. Heute wird die Arena zwei Stunden vor dem Anpfiff des Eröffnungsspiels, also bereits um 19 Uhr, geöffnet, sonst eine Stunde vor dem ersten Spiel. Zieht das deutsche Team ins Achtelfinale ein, dann werden sich die Tore ebenfalls zwei Stunden vor dem Spiel öffnen, da dann nur noch ein Spiel am Tag stattfindet. 12.000 Besucher braucht Maring, damit sich der Aufwand rechnet. „Zwei gut besuchte Deutschland-Spiele plus x“, lautet seine Kalkulation. Um auf das Gelände zu kommen, müssen die Besucher zwei Euro bezahlen: „Eine Toiletten-Flatrate.“ Das werde von den meisten akzeptiert. Maring hofft, dass das Wetter mitspielt. Als Medienpartner konnte der Radiosender SWR 3 gewonnen werden. Andere Sponsoren und Werbepartner seien beim Ausweichquartier zurückhaltender gewesen. „Auf dem Festplatz wären sie sofort dabei gewesen“, sagt Maring. Durch das kurzfristige Planen sei vieles teurer geworden. Die Toilettencontainer sowieso, weil dieser Markt infolge der Flüchtlingskrise sehr angespannt sei. Maring ist überzeugt, dass das deutsche Team die Vorrunde übersteht. Sein Wunsch: Jogis Jungs ziehen ins Finale ein, das Spiel geht in die Verlängerung. Da ist er ganz Geschäftsmann. Maring interessiert sich weniger für den Fußballalltag. „Bundesliga schaue ich mir nicht an. Aber die großen Turniere, EM und WM, die ziehen mich in den Bann.“ Allerdings wird er nach eigener Aussage kein EM-Spiel richtig zu sehen bekommen. Dafür sei er zu sehr eingespannt. Entspannt sei er aber, wenn das deutsche Team frühe Tore erziele. „Sonst sind die Fans gestresst, das überträgt sich.“ (nt)

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