Frankenthal Frankenthal: Stadtrat stimmt KBA-Konzept zu

Wohnen statt Parken: Bis Ende November soll feststehen, wer auf dem Gelände an der Lambsheimer Straße bauen darf.
Wohnen statt Parken: Bis Ende November soll feststehen, wer auf dem Gelände an der Lambsheimer Straße bauen darf.

Die Suche nach geeigneten Investoren für eine städtebaulich ansprechende Bebauung des ehemaligen Mitarbeiterparkplatzes der Firma Koenig & Bauer AG (KBA) zwischen der Lambsheimer Straße und dem Petersgartenweg kann beginnen. Der Stadtrat hat am Mittwoch einstimmig das zwischen Verwaltung und KBA abgestimmte Auswahlverfahren für das Projekt „Albert Wohnen“ gebilligt.

Für das Vorhaben, auf dem 1,22 Hektar großen Areal etwa 220 Wohneinheiten zu erreichen, soll der Investor in sieben Verfahrensschritten ermittelt werden und bis Ende November feststehen (wir berichteten). Begleitet wird der Prozess von einer Jury, die paritätisch mit jeweils drei Vertretern von KBA und der Stadt besetzt wird. Dass die Verwaltung eingebunden werde, sei nicht vorgeschrieben und auch nicht üblich, da es sich um ein privates Grundstücksgeschäft handele, betonte Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU). Vermarktet werde das werkseigene Grundstück von KBA selbst, die Planungshoheit bleibe bei der Stadt. Die Bebauung des Parkplatzes sei Teil des im April 2017 vom Stadtrat einstimmig beschlossenen Masterplans für das künftige „Albert-Frankenthal-Quartier“, führte der OB aus. Er wies darauf hin, dass mindestens zehn leistungsstarke Interessenten zur Abgabe eines Angebotes aufgefordert werden sollen und deren Anzahl im weiteren Verfahren von der Jury nach festgelegten Kriterien auf maximal drei reduziert werde. Der Kaufpreis werde bei der Auswahlentscheidung mit 50 Prozent, der Aspekt Städtebau mit 40 Prozent und die Realisierung mit zehn Prozent gewichtet. CDU-Fraktionsvorsitzende Gabriele Bindert sprach von einem Erfolgsmodell, das sich wie ein roter Faden durch den Masterplan ziehe. Ausdrücklich zu begrüßen sei, dass die Vermarktung des Parkplatzes nicht allein gewinnorientiert betrieben werde, sondern städtebauliche Kriterien eine wichtige Rolle spielten. „Das ist eine tolle Sache.“ In der Investorensuche sah SPD-Fraktionsvorsitzender Bernd Leidig den Startschuss für eins der größten Wohnbauprojekte der letzten Jahre. Mit 220 Einheiten werde Raum für 500 bis 600 Einwohner geschaffen. Ob der stark angespannte Wohnungsmarkt dadurch entlastet werde, bleibe abzuwarten. Es werde weniger um preisgünstigen Wohnraum gehen. Mit Blick auf das benachbarte Lauterecker Viertel formulierte Leidig den Anspruch, dass das künftige Wohngebiet an die Baukultur der 20er-Jahre anknüpfen sollte. Der zeitliche Rahmen für das Auswahlverfahren sei sportlich. Dass ein Industrieunternehmen eine Kooperation mit der Stadt eingehe, sei eine außergewöhnliche Situation, sagte Gerhard Bruder (Grüne/Offene Liste). Das gewählte Verfahren sei der Bedeutung der Sache angemessen. „Es ist ein Generationsprojekt von großer städtebaulicher Wichtigkeit.“ Bedenken an dem vorgegebenen Stellplatzschlüssel (1,0 pro Wohneinheit) meldete Gerhard Meissel (FWG) an. Dieser solle unbedingt erhöht werden. OB Hebich hingegen hielt den Schlüssel für ausreichend und stellte klar, dass er genau genommen bei 1,1 liege, da zusätzlich 0,1 Stellplätze pro Wohnung für Besucher ausgewiesen werden müssten. Ulrich Pender (Linke) lobte das Projekt als „städtebauliches Filetstück“, wenngleich noch nicht alle Ideen ausgeschöpft seien. Im Interesse älterer Menschen und junger Familien müsse der soziale Wohnungsbau berücksichtigt werden.

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