Frankenthal Grüßaugust

Auf der einen Seite „Ein Volksfeind“, der von Henrik Ibsen, gerne als Schullektüre eingesetzt. Auf der anderen Seite ein Volksfreund, ein Kabarettist, der dem Kurpfälzer aufs Maul schaut: Chako Habekost. Beide sind in der nächsten Saison im Congress-Forum zu erleben: der eine wohl leider vor vielen leeren Stühlen, der andere erfahrungsgemäß vor vollem Haus. Nutzen will nun das Congress-Forum die Popularität des Komikers, um für die ganz und gar nicht komische Gesellschaftskritik des Klassikers zu werben: Meet and Greet heißt der Marketingkniff. Bisher assoziierte man damit eher Kreischorgien weiblicher Teenies bei exklusiven Autogrammstunden, wie sie gerne verlost werden. Jetzt bedienen sich seiner also auch die Theater der Region – die Frankenthaler haben es sich in Ludwigshafen abgeschaut, sagt eine Sprecherin des Congress-Forums. Spannend ist ja, ob der kurpfälzische Dampfbabbler aus seiner Programmpräsentation eine solche Gaudi machen kann, dass die Karten, ja ganze Abos den Verkäufern nur so aus der Hand gerissen werden. Als Grüßaugust im engsten Wortsinn. Große Künstler können ja angeblich selbst das Telefonbuch mit Lustgewinn für die Zuhörer vorlesen oder singen. Vielleicht zu einer peppigen Power-Point-Präsentation? Wenn’s hilft, die Leute für Ibsen und Zuckmayer zu erwärmen, ist die Gage für Habekost keinesfalls rausgeworfenes Geld. Schöne Grüße! Termin „Kultur im Forum“ am Montag, 20. Juli, 18.30 Uhr, im Congress-Forum: Christian Habekost stellt das Programm der Spielzeit 2015/16 vor. Es moderieren Matthias Boehm von RNF und Hans-Jürgen Thoma von der Städtischen Musikschule. Anschließend Meet and Greet. Eintritt frei.

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