Frankenthal Große Feier nach verrücktem Wochenende

München/Ludwigsburg. Dass das Wochenende so verrückt werden würde, hielt Manager Andreas Behm nicht für möglich. Er war überglücklich, als er der RHEINPFALZ am Samstagnachmittag vom 3:2-Sieg beim Münchner SC berichtete (wir informierten in der RHEINPFALZ am SONNTAG). Dank der Tore von Marc Beck (2) und Hans-Christian Damm sowie der Glanzleistung von Torhüter Carsten Peikert schienen alle Fragen früh beantwortet. Zumal die TG auch eine gehörige Portion Glück hatte, dass die Münchner Schlussecke nur an die Latte krachte. Doch drei Stunden später, die Mannschaft war gerade per Bus unterwegs, kam die schlechte Kunde: Hauptrivale Ludwigsburg hatte ganz überraschend Primus Mannheimer HC bezwungen. Somit blieb es beim Drei-Punkte-Vorsprung vor der abschließenden Partie. Die Ausgangslage war zwar gut, aber der Abstieg immer noch möglich. „Wir haben gefeiert, die Feier dann abgebrochen und den ganzen Abend über das Team aufgerichtet“, berichtet Andreas Behm. Die Mühe hat sich gelohnt. Denn die Frankenthaler haben den gestrigen Nervenkrieg in Ludwigsburg bravourös mit einem 9:5-Sieg gemeistert (Tore: Marc Beck 2, Timo Schmietenknop 3, Johannes Gans 3 und Hans-Christian Damm; siehe auch Bericht auf der fünften Seite im „Sport am Montag“). „Wenn uns vorher jemand gesagt hätte, dass wir am letzten Wochenende zwei Auswärtssiege brauchen würden ... das ist doch alles irre“, sagte Trainer Fabian Rozwadowski nach dem Abpfiff überglücklich. Er war die ganze Nacht hindurch unruhig, studierte Videos und tüftelte an der Taktik. Vom Mannheimer HC bekam er auch noch das Video zum Samstagabendspiel geschickt: „Mannheim hat da nicht absichtlich verloren. Ludwigsburg hat einfach unglaublich gekämpft.“ Auf der Fahrt vom Hotel zur Halle habe er dann gestern gemerkt: „Wir sind ja alle total ruhig.“ Deshalb suchte er erst das Gespräch mit Kapitän Timo Schmieteknop und machte dann in der Kabine den Spielern klar: „Es ist ganz normal, dass ihr nervös seid.“ Ganz wichtig sei an beiden Tagen gewesen, dass 30 (München) und 60 (Ludwigsburg) Fans dabei waren. „Die haben für eine super Stimmung gesorgt und uns gezeigt, dass wir nicht allein sind. Das gab uns Kraft.“ Spätestens mit der 2:1-Führung gestern nach rund zehn Minuten „war mir klar, dass wir nicht verlieren würden“, so Rozwadowski. Was sich so leicht anhört, ist ein großes Kompliment an die Mannschaft: „Die hat eine gigantische Leistung gezeigt und sich zu 100 Prozent an die Vorgaben gehalten.“ Überragend seien wieder Marc Beck, Timo Schmietenknop und Carsten Peikert gewesen. „Zum Glück ist alles gut gegangen“, so Rozwadowski überglücklich. Die Daheimgebliebenen hielt Ersatzkeeper Tobias Jordan mit einem Live-Ticker auf dem Laufenden. Er machte beim 8:5 den Deckel drauf und verkündete zum großen Fest: „Nie mehr Zweite Liga.“ Schon am Samstag habe sich die Mannschaft in München durch eine große Willenskraft ausgezeichnet, weshalb man sich den Klassenerhalt auch redlich verdient habe, betonte Rozwadowski. Zumal es für alle nicht einfach gewesen sei, die ganzen Wendungen bei den Emotionen wegzustecken. Ausdrücklich dankte er gestern Manager Andreas Behm: „Es ist irre, wie viel er für uns investiert. Bei den Reisen und Planungen passt immer alles, ich muss mich um nichts kümmern. Das hilft so sehr.“ (ax)

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