Frankenthal Gute Aussichten für Zipline-Park

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Ein Zipline-Park ist zwischen den Elmsteiner Ortsteilen Iggelbach und Röderthal geplant. Der in Iggelbach lebende Initiator und Investor Rene Verdaasdonk möchte die Seilgleitflug-Anlage im Frühjahr 2016 eröffnen. Die Vorbereitungen dafür laufen auf Hochtouren. Von Seiten der Kreisverwaltung Bad Dürkheim gebe es keine Bedenken, sagt Klaus von Krog, stellvertretender Leiter der Abteilung Bauen und Umwelt.

Die im Jahr 2013 für den Zipline-Park geplante Route ging auf einer Teilstrecke von 30 bis 40 Metern durch die Stille Zone des Naturparks Pfälzerwald. In diesen Bereichen darf nur in Ausnahmefällen gebaut werden – wenn ein überwiegendes öffentliches Interesse besteht. Für eine Ausnahmegenehmigung ist die bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd angesiedelte Obere Naturschutzbehörde zuständig. Von dort war deutlich geäußert worden, dass ein entsprechender Antrag keine Chance auf Genehmigung haben würde. „Ich habe lange mit mir gerungen, ob ich aufgebe“, sagt Verdaasdonk. Ihm gehe es vor allem darum, etwas zur Förderung des Tourismus’ in der Verbandsgemeinde Lambrecht zu tun, betont der Iggelbacher. Geld sei mit dem geplanten Zipline-Park nicht zu verdienen, meint Verdaasdonk, der ein Düngemittel-Unternehmen führt. Gemeinsam mit Christoph Mahler, der in Franken einen Zipline-Park betreibt, sei eine Alternativroute entwickelt worden, die nicht durch die Stille Zone geht, berichtet Verdaasdonk. Die Strecke beginne nun in Iggelbach etwas höher als ursprünglich geplant, verlaufe die südliche Hangseite entlang über ein Seitental in Richtung Röderthal. Wie vorgesehen, sollen die Parkplätze, sanitären Anlagen und die Gastronomie des SV Iggelbach und des Tennisclubs mitgenutzt werden. Wie der parteilose Lambrechter Verbandsbürgermeister Manfred Kirr berichtet, hat er sich vor einigen Wochen wegen der Probleme mit einer Genehmigung für den Zipline-Park mit Landrat Hans-Ulrich Ihlenfeld (CDU) in Verbindung gesetzt. Daraufhin sei ein Gespräch mit allen Beteiligten vereinbart worden. „Es war eine offene Kommunikation“, lobt Verdaasdonk. Von Seiten der Verwaltung sei klar gesagt worden, welche Vorgaben und Auflagen zu erfüllen seien. Dies sei ihm wichtig, denn man könne eine Sache nicht umsetzen, wenn immer wieder neue Forderungen kämen, so der Unternehmer. So sei geklärt worden, dass das vorliegende Naturschutz-Gutachten nicht ausreiche, da es nur einen Teil des Jahres abdeckte. Wie Verdaasdonk berichtet, hat er im Juli ein weiteres Gutachten für den Zeitraum Juli bis September in Auftrag gegeben, und zwar in Abstimmung mit der Naturschutzabteilung der Kreisverwaltung. Das Gespräch bei der Kreisverwaltung habe auch dazu geführt, „dass wir uns abgestimmt haben und nun mehrere Dinge parallel laufen“, sagt Verdaasdonk. Das sei auch deshalb wichtig, weil bis Jahresende das komplette Genehmigungsverfahren abgeschlossen sein soll. Mahler, der die Anlage errichten wird, habe dazu nur Anfang des Jahres Zeit, weil er ab dem Frühjahr in seiner eigenen Anlage in Franken genug zu tun habe. Er sei nicht bereit gewesen, noch einmal ein Jahr zu warten, schließlich gehe das Ganze schon seit fast drei Jahren, so Verdaasdonk. Er investiere in den Zipline-Park eine mittlere sechsstellige Summe. Die Verwaltung arbeite derzeit an der nötigen Änderung des Flächennutzungsplans und an einem Bebauungsplan, sagt Kirr. „Wir stehen etwas unter Zeitdruck, da wir Fristen einhalten müssen.“ Kirr betont, dass es ihm wichtig sei, das Vorhaben von Verdaasdonk zu unterstützen. Der Zipline-Park sei ein wichtiger Faktor für den Tourismus. „Wegen des Zipline-Parks kommen sicher nicht Massen von Touristen, aber er ist ein Alleinstellungsmerkmal, mit dem wir auf uns aufmerksam machen können“, so Kirr. Davon ist auch Verdaasdonk überzeugt. Die Forstverwaltung unterstütze das Vorhaben. Laut Krog sieht auch die Kreisverwaltung keine Probleme, nachdem die Stille Zone des Pfälzerwalds nicht berührt werde. Der Eingriff in die Natur sei gering. Wie Verdaasdonk erläutert, werde die Strecke mit Seilen, einer Seilrolle und Plattformen an Bäumen angelegt. Dazu müssten lediglich einige Zweige und Äste entfernt werden. Falls ein Baum gefällt werden müsse, werde dafür ein Ausgleich geschaffen. (ann)

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