Frankenthal Kampf gegen die Kartenflut

FRANKENTHAL. Mehr als 500 Gelbe Karten sind bisher in der Fußball-B-Klasse Rhein-Pfalz Nord verteilt worden. „Das Fair-Play-Verhalten gefällt mir nicht“, sagte Klassenleiter Thomas Knecht-Jentzsch bei der Klassenbesprechung im Vereinsheim der VT Frankenthal. Die Vereinsvertreter beschlossen auch zwei Änderungen: Ab der Spielzeit 2016/17 ist in der B-Klasse der Rückwechsel möglich. Und der Beginn der neuen Saison wird vom 31. Juli auf den 7. August verlegt.

Mehr Anstand auf und neben dem Platz – das forderten Klassenleiter Knecht-Jentzsch und der stellvertretende Schiedsrichter-Obmann des Kreises, Ralf Klomann. „Alle machen Fehler, nicht nur die Schiedsrichter“, sagte Knecht-Jentzsch. Den Schiedsrichtern müsse mehr Respekt entgegengebracht werden. Die meisten Roten und Gelb-Roten Karten seien wegen Meckerns oder Schiedsrichterbeleidigung verteilt worden. Zudem seien Vereine für das Verhalten ihrer Zuschauer bestraft worden. Es könne nicht sein, dass der Schiedsrichter beim Gang in die Kabine angegangen werde. „Das aggressive Verhalten auf und neben dem Platz nimmt zu“, meinte auch Klomann. Immer mehr mache sich der Schiedsrichtermangel bemerkbar. Klomann appellierte an die Vereine, Unparteiische zu stellen. Dieser Mangel sei mit dafür verantwortlich, dass die Schiedsrichter sehr schnell B-Klasse pfeifen müssten. Er betonte, dass das eine oder andere als Arroganz ausgelegte Verhalten ein Schutzschild von noch nicht so ganz sicheren Unparteiischen sein könne. Hier forderte er mehr Verständnis. Es gebe schon Kreise, da würden die C-Klassen-Begegnungen nicht mehr mit Unparteiischen besetzt. Hier könne man sich durch die Kooperation mit benachbarten Kreisen behelfen. Schlusslicht der Fair-Play-Wertung der Klasse ist der TuS Altleiningen II, der nach 14 Spielen bereits 50 Gelbe, eine Gelb-Rote und sieben Rote Karten kassiert hat. Die bisher fairsten Teams sind der TSV Bockenheim mit 29 Gelben Karten und der TSV Eppstein mit 26 Gelben und zwei Gelb-Roten Karten. „Beide Mannschaften sind die führenden Teams in der Tabelle“, zeigte Knecht-Jentzsch auf, dass sportlicher Erfolg und Fairness durchaus zusammenpassen können. Insgesamt wurden 512 Gelbe, 31 Gelb-Rote und 18 Rote Karten verteilt. Bis auf die Kartenflut war der Klassenleiter mit dem Verlauf der Runde zufrieden. Ralf Klomann sprach sich für die Möglichkeit eines Rückwechsels in der B-Klasse aus. Bisher wird dies im Kreis nur in der C-Klasse praktiziert. In anderen Kreisen gebe es den Rückwechsel bis in die A-Klasse. Der Rückwechsel ist laut Klomann ein gutes Mittel, einem Spieler einmal zeitlich eine Auszeit zu gönnen, so vielleicht einen Platzverweis zu verhindern. Mehrheitlich stimmten die Vertreter für eine Einführung des Rückwechsels in der Saison 2016/17. Ein leidiges Thema sei die Trikotfarbe, meinte Klomann. Manche Auswärtsmannschaften würden absichtlich die Farben der Heimmannschaften mitnehmen, um diese zu ärgern. Dass viele Heimmannschaften inzwischen schwarze Trikots tragen, gefällt Klomann ebenfalls nicht, da das eigentlich die Farbe des Unparteiischen ist. „Tragen die dann ein gelbes Leibchen, sieht das aus wie beim Kölner Fasnachtsumzug.“ Kreisvorsitzender Peter Schakewitsch informierte die Vereinsvertreter über Wechselmodalitäten. Alles sei inzwischen online möglich. Nur stimmig und vollständig müssten die Unterlagen sein. Er monierte, dass die Vereine oft gar nicht auf Nachfragen des Verbandes reagierten. Schakewitsch wies auf ein Angebot des Verbandes hin. Der Vereinsdialog beziehungsweise der Vorstandstreff seien Möglichkeiten zum Austausch. Die Endspiele um den Verbandspokal sind auf Samstag, 28. Mai, angesetzt. An diesem Tag dürften keine weiteren Spiele stattfinden, auch keine Aufstiegsspiele. Der Kreistag findet am 30. April ab 10.30 Uhr im Vereinsheim der DJK Eppstein statt. Das Endspiel des Kreispokals findet am 5. Mai statt, informierte Klaus Hilbrecht. Der Ort steht noch nicht fest. Sollten C-Klassist MTSV Beindersheim und A-Klassist DJK Eppstein ihre Viertelfinalpartien am 9. März jeweils gewinnen, treffen sie am 6. April im Halbfinale aufeinander. Hilbrecht kritisierte, dass am Abend angesetzte Pokalspiele auf Plätzen ohne Flutlicht ausgetragen wurden und dann wegen Dunkelheit abgebrochen werden mussten. Meist gebe es Ausweichplätze. Angesprochen war da auch die DJK Eppstein II. Für die Futsal-Kreismeisterschaft seien 80 Vereine angeschrieben worden. Rückmeldungen habe es kaum gegeben, monierte Klaus Brendel. Das Turnier findet am 13. Februar in Großniedesheim statt. Die meisten gemeldeten Mannschaften kämen aus dem Raum Ludwigshafen. Noch seien Startplätze zu vergeben. Anmeldung sind noch unter Telefon 06233 3537078 möglich. (nt)

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