Frankenthal Keine Alternative zu Brodmann

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Ergebnislos verlief die außerordentliche Mitgliederversammlung des VfR Frankenthal am Dienstag im Clubheim. Ein Notvorstand, bestehend aus dem bisherigen Vorsitzenden Martin Brodmann und dem stellvertretenden Vorsitzenden Wolfgang Tröndle, die zurückgetreten waren, formal aber noch als Amtsinhaber eingetragen sind, soll nun den VfR bis zur nächsten Versammlung am Leben erhalten.

Menschlich liegen sie überkreuz, Martin Brodmann und große Teile der Ehrenamtlichen beim VfR Frankenthal. Schon als Brodmann nach wenigen Tagen im Amt alleine, ohne Absprache mit seinen Kollegen, mit der RHEINPFALZ gesprochen und mit dem Vorgänger-Vorstand abgerechnet habe, sei das Tischtuch im Vorstand zerschnitten gewesen, sagte Tröndle. Diese Alleingänge seien in der Folge die Regel gewesen: „Wir durften nur Beschlüsse des Vorsitzenden abzeichnen.“ Die Versammlung war dementsprechend geprägt von gegenseitigen Anschuldigungen. Trotzdem musste Brodmann am Ende gebeten werden, die Geschäfte weiter zu führen, da sich eine laut Versammlungsleiter Salvatore Mauro bereits gefundene Führungsmannschaft noch vor Sitzungsbeginn zurückzog. So konnte keine Alternative präsentiert werden. Brodmann zeigte sich selbstbewusst, sagte, dass er in der jetzigen Situation der einzige sei, der den Verein führen kann. Nicht verstehen kann er, dass alleine seine Art des Umgangs mit den Mitgliedern zu Verwerfungen führt. „Nach außen war ich doch erfolgreich.“ Es sei eben schwer, Menschen, die zehn Jahre keine Regeln kannten, auf die richtige Schiene zu bringen. Nur Wolfgang Tröndle sei aus dem bisherigen gewählten Vorstand ein akzeptabler Partner gewesen, sagte Brodmann. Sein finaler Vorschlag war, als Vorsitzender weiter zu machen, sich aber eine eigene Mannschaft zu suchen. Dies wiederum brachte Matthias Braun auf die Palme: „Ohne die gewachsenen Strukturen zu beachten, ohne die Mitglieder, ist ein Verein nicht zu führen“, warf er Brodmann vor, den er wegen seiner geleisteten Arbeit sehr achte. Aber die Kommunikation, die gegenseitige Achtung und das wohlwollende Miteinander müssten gegeben sein. Niemand bestritt, dass der Vorsitzende in seiner einjährigen Amtszeit einiges für den Verein geleistet hat. Aber selbst Leute, die nach eigener Aussage bisher keine Probleme mit Brodmann hatten und haben, der Landesliga-Trainer und kommissarisch stellvertretende Vorsitzende Mohamed El-Haddadi beispielsweise, kritisierten dessen Auftreten. „Wo Sie hinkommen, gibt es Probleme“, meinte ein Mitglied zu Brodmann. Seit 10. April ruhten alle Geschäfte des VfR, liefen unbezahlte Rechnungen auf. Dies soll nun das Übergangsduo in Angriff nehmen. Im Laufe des vergangenen Jahres waren alle im Mai 2015 gewählten Vorstände abgesprungen, sodass sich Brodmann als nicht mehr handlungsfähig genötigt sah, gleiches zu tun – nicht ohne einen Rechenschaftsbericht mit vielen persönlichen Anschuldigungen auf die Vereins-Homepage zu stellen. Auf die Aussage von Lenz Brust, das sei mehr als grenzwertig gewesen, antwortete Brodmann: „Ich weiß nicht, was Sie meinen.“ (nt)

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