Frankenthal „Keine Konkurrenz“

Gestern Abend wurde auf der Parkinsel in Ludwigshafen das Festival des deutschen Films eröffnet. Bis 9. September rechnen die Veranstalter mit 100. 000 Besuchern. Wir fragten den Frankenthaler Kinobetreiber Christian Kaltenegger, ob er einer davon sein wird.

Herr Kaltenegger, ist das Filmfestival eine Konkurrenz für Ihr Frankenthaler Lux-Kino?

Nein. Ich sehe es eher als eine schöne Werbeplattform für den deutschen Film in der Region. Das tolle Ambiente auf der Parkinsel trägt bestimmt zum Erfolg bei. Das Filmfestival macht einfach Spaß und zieht sicher auch ein anderes Publikum an als beispielsweise das Filmfest in München. Schauen Sie sich selbst einen der Filme auf der Parkinsel an? In diesem Jahr höchstens gegen Ende. Im Moment bin ich noch in Urlaub. Aber ansonsten war ich immer drei-, viermal in Ludwigshafen. Schwerpunkt des Festivals ist der deutsche Film. Wie ist es um den aus Ihrer Sicht bestellt? Aktuell sehr gut. Der Marktanteil ist seit einigen Jahren stabil. Wir haben auch mal wieder deutsche Stars wie Elyas M’Barek, Sebastian Fitzek und Jella Haase. Und es gibt zurzeit sehr gute Drehbuchautoren, Produzenten, einfach gute Leute im Filmbusiness. Bis Ende des Jahres starten noch ein paar Produktionen, bei denen ich gute Erfolgsaussichten sehe. Zum Beispiel? Der Film „Das schönste Mädchen der Welt“ scheint auf den ersten Blick eine 08/15-Teenie-Komödie zu sein. Er hat aber enorm viel Charme und kam bei unserem Open-Air-Publikum als Überraschungsfilm überragend gut an. Und das ist eher zwischen 30 und 70 Jahre alt. Zum Kinostart kommen nächsten Samstag einige der Darsteller nach Frankenthal. Sehr gelungen finde ich auch die Verfilmung von Hape Kerkelings Autobiografie „Der Junge muss an die frische Luft“. Die kommt zu Weihnachten ins Kino. Nächsten Mittwoch, 19 Uhr, zeigen Sie die Komödie „Grüner wird`s nicht, sagte der Gärtner und flog davon“ einen Tag vor dem Bundesstart. Die Produktion mit Elmar Wepper läuft ab morgen auch beim Filmfestival. Zufall? Der Film startet am 30. August bundesweit in etwa 300 Städten und wird zurzeit überall stark beworben. Wahrscheinlich konnten ihn sich die Festivalmacher so auch für ihr Programm sichern. Wir haben unseren Vorpremieren-Termin jedenfalls schon seit gut einem halben Jahr. | Interview: Sonja Weiher