Frankenthal Landesliga für nur vier Euro

Herxheim. Offenbar haben die Delegierten der Klubs aus der Fußball-Landesliga Ost ein Herz für ihre Zuschauer. Dass in der untergeordneten Bezirksliga höhere Eintrittspreise verlangt werden, hat die Vereinsvertreter jedenfalls nicht veranlasst, nachzuziehen. Die Kosten für eine Landesliga-Partie bleiben konstant.

Bei der Sitzung im Clubhaus von Viktoria Herxheim wurde noch nicht einmal im Ansatz von einem Vertreter der Versuch gemacht, die Preise in der Landesliga zumindest auf Bezirksliga-Niveau (4,50 Euro, ermäßigt 3,50 Euro) anzuheben. Alle waren mit der bisherigen Regelung einverstanden. Landesligafußball gibt es weiterhin für vier und 2,50 Euro. Klassenleiter Peter Schakewitsch (Carlsberg) zog eine zufriedene Bilanz. Zwar sind die Gelben Karten von 1008 auf 1053 gestiegen, aber es mussten über 20 Prozent weniger Spieler vorzeitig zum Duschen gehen. „Bei den Platzverweisen haben wir eine erfreuliche Verbesserung erreicht“, sagte der Staffelleiter. In Zahlen ausgedrückt: Es gab 44 Gelb-Rote Karten, nachdem es in der Runde davor noch 57 waren, und die Anzahl der Roten Karten sank von 46 auf 36. Schakewitsch bedauerte jedoch, dass es keinem Klub gelungen ist, völlig ohne Feldverweis zu bleiben. Der VfR Frankenthal belegte mit 72 Gelben, vier Gelb-Roten und einer Roten Karten sowie 89 Minuspunkten Platz zehn der Fair-Play-Tabelle. Das Thema Zuschauerzahlen ist mit Vorsicht zu genießen. Nach Schakewitschs Zahlen, die auf den oft vagen Angaben der Schiedsrichter basieren, kamen zum SV Geinsheim (180) die meisten Besucher pro Partie. Herxheim (170) und Kandel (165) folgen. Nimmt man die (realistischeren) Angaben der Vereine, die sich an den verkauften Eintrittskarten orientieren, kommt der VfR Frankenthal in seiner ersten Saison nach dem Aufstieg auf rund 180 Besucher im Schnitt. Jürgen Veth (Offenbach), Vorsitzender des Verbandspielausschusses, informierte über Neuerung für die kommende Saison. So werden die Kosten erhöht, wenn der Spielerpass eines Akteurs fehlt und er sich auch nicht mit einem Lichtbildausweis legitimieren kann. „Der Spielausschuss wollte durchsetzen, dass der Spieler in einem solchen Fall nicht mitwirken kann. Doch der Vorschlag war im Präsidium nicht mehrheitsfähig“, sagte Veth. Unglücklich ist Veth auch über eine Anweisung des Deutschen Fußball-Bundes. Demnach kann das Zweitspielrecht für Pendler und Studenten nicht mehr nur bis zum Jahreswechsel, sondern bis zum 15. April beantragt werden. Ein Beispiel: Ein junger Mann kommt aus Hannover oder Köln, studiert aber in Mannheim. Dann kann er außer bei seinem Heimatverein auch bei einem Verein in der Nähe seines Studienortes spielen, allerdings nur auf Kreisebene. „Jetzt kann sich ein hiesiger Klub bis sechs Wochen vor Saisonende mit solchen Spielern verstärken. Das ist irgendwo auch Wettbewerbsverzerrung“, bedauerte Veth. Prinzipiell ist ein Spieler, der sechs Monate nicht gekickt hat, sofort für einen neuen Klub einsatzberechtigt. Hat der Akteure aber eine mehrmonatige Sperre aufgebrummt bekommen, wird die künftig an die halbjährige Wartefrist angehängt. Schiedsrichter-Obmann Ralf Vollmar lobte die Landesligisten, dass sie überwiegend das für die Liga vorgeschriebene Soll von vier Unparteiischen übertreffen. Frankenthal liegt mit acht Schiedsrichtern deutlich darüber. (thl)

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