Frankenthal Leidenschaftliche Dirmsteiner triumphieren

Die Halle Am Kanal stand Kopf, als den Dirmsteinern kurz vor Schluss des Finales der 1:1-Ausgleich gelang. Und als der TuS das Neunmeterschießen gewonnen hatte, jubelte die Mehrheit der 638 Zuschauer, weil sich das unterklassige Team des Trainergespanns Kai Schäfer/Tobias Hoffmann den Sieg redlich verdient hatte. Dabei begann das Endspiel für den VfR ideal. Fabrizio Moncada hatte mit dem ersten Torschuss des Finales den Favoriten in Führung gebracht (2.). „Dieses 1:0 hat uns in die Karten gespielt, aber wir haben nichts daraus gemacht“, kritisierte VfR-Trainer Jürgen Klotz den reichlich uninspirierten Auftritt seines Teams und beklagte fehlenden Einsatz. Statt auf ein 2:0 zu spielen, verschleppte der Landesligist das Tempo und blieb viel zu lange ungefährlich. Lampros Kafkas (4.), Sascha Rühm (4.), Sebastian Kröhnert (8.) und Manuel Fruth (8.) hatten das 1:1 auf dem Fuß. In dieser Phase hielt der junge VfR-Torwart David Czerwinski die Frankenthaler im Spiel. In den letzten Minuten wurde es dramatisch. Mathias Stein traf nach Rühms Zuspiel nur den Pfosten (12.), und Kafkas drosch einen Bandenabpraller weit über den Kasten (13.). Es schien, als wolle dem TuS das überfällige 1:1 nicht gelingen. Als Max Sembritzki eine Zeitstrafe quittierte (13.), hatte der VfR alle Trümpfe in der Hand. Doch die Freude währte nicht lange. „Da darf er sich keine Zeitstrafe einhandeln“, ärgerte sich Klotz wenig später über ein Foulspiel Moncadas (14.). Mit drei Feldspielern auf jeder Seite ging es weiter. Ein tolles Zuspiel Rühms nutzte Fruth zum 1:1 (14.). Im Neunmeterschießen wurde der 19-jährige Kai Bundels im Dirmsteiner Tor zum Helden. Er wehrte die Schüsse von Geri Hasa und Florian Lutz ab. Damit legte er den Grundstein zum 4:2-Sieg. „Ich bin lange stehengeblieben, um zu sehen, was der Schütze macht, und habe versucht, die richtige Ecke zu erwischen“, verriet Bundels sein Erfolgsgeheimnis. Trainer Schäfer war hochzufrieden mit seinem Team: „Uns ist vieles zuzutrauen. Wir wussten, dass auch gegen den Favoriten was drin ist, weil wir mit viel Leidenschaft spielen.“ Der Coach lobte auch explizit die Leistungen der Schiedsrichter und bekam Zustimmung von Schiedsrichter-Obmann Roland Schäfer. „Den Erfolg werden wir jetzt begießen“, verdeutlichte der Dirmsteiner Trainer. Oder um es mit Bundels zu sagen: „Jetzt machen wir ordentlich einen drauf.“ Im Spiel um Platz 3 gab es ebenfalls eine Überraschung. B-Ligist DJK Eppstein II besiegte die eigene erste Garnitur 3:2. „Wir wollten unter die ersten vier“, hatte Uwe Naßhan, der Trainer von DJK I vor dem Spiel gesagt. Offenbar hatte der Bezirksligist nach dem Erreichen dieses Ziels das Turnier abgehakt. Denn nach dem frühen 1:0, einem satten Schuss von Linksfuß Sebastian Schall (1.), tat sich der Favorit lange schwer. Bei Steffen Rittmanns Schuss kam zum ersten Mal Gefahr auf – da waren schon sechs Minuten gespielt. Besser war die „Zweite“, für die Marc Mannweiler auf 2:0 erhöhte (7.). Die Entscheidung verpasste der von Spielertrainer Halil Kaya freigespielte Dominik Thiel (8.). Das rächte sich, denn binnen zwei Minuten glichen Rittmann auf Zuspiel von Cem Tatar (11.) und Okan Arslan nach abgewehrtem Rittmann-Schuss aus (13.). Das Neunmeterschießen verhinderte Kaya mit technisch brillanter Einzelaktion (13.). „Wir haben zurecht verloren, weil der Gegner die besseren Einzelspieler hatte. Mehr als Platz vier war nicht drin“, sagte Naßhan. Kaya freute sich sichtlich: „Die Jungs haben die letzten Kräfte mobilisiert. Ich bin richtig stolz.“ Dieses Gefühl dürfte er mit den Dirmsteinern geteilt haben.

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