Frankenthal LESERBRIEFE AN DIE LOKALREDAKTION:

Die Gegensätze zwischen Kapital und Arbeit sind immer vorhanden. Sie treten in Zeiten der Prosperität in den Hintergrund, treten dafür in Zeiten der Krise schärfer hervor. Auch bei der jetzigen Situation bei Siemens am Standort Frankenthal sind die Gegensätze zwischen Kapital und Arbeit feststellbar. Die abhängig Beschäftigten demonstrierten am vergangenen Donnerstag zum zweiten Male. Sie setzten sich für den vollständigen Erhalt des Werkes Frankenthal ein und sind gegen die Verlagerung des Baues von Dampfturbinen nach Tschechien. Aber so lange den Interessen des Kapitals vor denen der abhängig Beschäftigten in unserer Gesellschaft Vorrang eingeräumt wird, werden sich solche Ereignisse wie die bei der Firma Siemens, Werk Frankenthal, immer wiederholen. Es ist zwar richtig zu fordern, dass beide Seiten miteinander sprechen sollen. Aber an der tatsächlichen Situation, dass letzten Endes immer das Kapital das Sagen hat, wird sich dadurch nichts ändern. Wer dies nicht möchte, muss die völlige Gleichstellung von Kapital und Arbeit fordern, muss fordern, dass abgeschafft wird, dass die Letztentscheidung immer beim Kapital liegt. Den Gewerkschaften ist ins Stammbuch zu schreiben, dass sie den Kampf um die gleichberechtigte Mitbestimmung auf allen Ebenen wieder aufnehmen und weiterführen muss.

x