Frankenthal London, Mailand, Frankenthal

91-93271641.jpg

Opern, Konzerte und Ballett aus bedeutenden Opernhäusern Europas hat Christian Kaltenegger 2017 wieder als Liveübertragungen für sein Frankenthaler Lux-Kino gebucht. Fortgeführt wird damit die im Herbst begonnene Klassik-Reihe. Denn der Kinochef ist „hoch zufrieden“ mit der Resonanz. Zu erleben ist auf der großen Leinwand noch einmal Jonas Kaufmann: diesmal in seinem Rollendebüt als Otello.

„Ich hätte mir nicht vorstellen können, dass sich die Reihe in einem knappen Jahr schon so etabliert“, sagt Kinobetreiber Kaltenegger. „Vor allem sind wir ganz überwältigt von den Reaktionen der Gäste, die sich freuen, dass wir so tolle Solisten nach Frankenthal holen.“ Einige der Übertragungen wie „Turandot“ oder „Hoffmanns Erzählungen“ waren denn auch ausverkauft. Drei der Vorstellungen aber seien sehr schwach besucht gewesen, erzählt Kaltenegger. Das moderne Ballett „Anastasia“ habe nur zwölf Interessenten gefunden. Und die Mammutvorstellung mit fast fünf Stunden von Wagners „Tristan und Isolde“ sei vor nur 30 Zuschauern gelaufen. Dennoch ist Kaltenegger zufrieden: „Jeder von ihnen hatte am Ende das Bedürfnis, sich bei uns zu bedanken. Einer sagte zu mir: ,Danke, dass Sie Wagner nach Frankenthal holen’.“ Auch persönlich mache die Organisation der Klassikreihe ihm sehr viel Spaß. „Sie bringt Abwechslung zum normalen Filmprogramm, denn man muss mit ganz anderen Rechteinhabern Kontakt aufnehmen und Verträge schließen. Das ist mal was Neues.“ Mit einer Liveschalte in die Royal Opera nach London beginnt die Reihe am Dienstag, 31. Januar, 20.15 Uhr: Giuseppe Verdis Oper „Der Troubadour“ erzählt eine Geschichte von Liebe, verfeindeten Familien und einem schicksalhaften Fluch. Das Haus gibt die erste Wiederaufführung einer Produktion des deutschen Regisseurs David Bösch, der für sein Debüt im Juni 2016 von der Kritik hoch gelobt wurde. In den Hauptrollen sind die armenische Sopranistin Lianna Haroutounian als Leonora, der amerikanische Tenor Gregory Kunde als Manrico aus der Originalproduktion, und der ukrainische Bariton Vitaliy Bilyy als Graf di Luna zu sehen. In eine Zauberwelt mit Prinzessinnen, Feen und Magiern entführt das Royal Ballett London am Dienstag, 28. Februar, um 20 Uhr mit „Dornröschen“ zur Musik von Tschaikowski. Aus dem Teatro Regio di Torino wird am Dienstag, 14. März, 20 Uhr, Giacomo Puccinis „Manon Lescaut“ übertragen, sein erster großer Erfolg als Opernkomponist, der Puccini schlagartig auf Augenhöhe mit seinem Landsmann Giuseppe Verdi katapultierte. Noch einmal Puccini gibt es am Donnerstag, 30. März, 20.15 Uhr, mit „Madame Butterfly“ aus der Royal Opera in London. Die Sopranistin Ermonela Jaho singt in der Inszenierung von Moshe Leiser und Patrice Caurier erstmals die Titelrolle in Covent Garden. Es dirigiert Antonio Pappano. 200 Jahre nach der Uraufführung dort wird am Dienstag, 18. April, 20 Uhr, „Die diebische Elster“ in einer neuen Produktion aus der Mailänder Scala übertragen. Der indische Superstar Zubin Mehta dirigiert die Aufführung von Verdis „Don Carlos“ am Teatro Fiorentino, die am Dienstag, 23. Mai, um 20 Uhr im Frankenthaler Kino zu sehen ist. Noch einmal in die Mailänder Scala geht es am Montag, 19. Juni, 20 Uhr, zu Wolfgang Amadeus Mozarts „Die Entführung aus dem Serail“. Startenor Jonas Kaufmann singt an der Royal Opera erstmals den Part des Otello. Am Mittwoch, 28. Juni, 20.15 Uhr, wird Verdis leidenschaftliche Oper zu Shakespeares großer Tragödie von Eifersucht, Betrug und Mord in Kinos weltweit übertragen. Es dirigiert von Antonio Pappano. Karten Informationen zum Programm und zur Besetzung sowie Online-Tickets gibt es unter www.luxkinos.de. Karten gibt es jeweils zu 29,50 Euro an der Tageskasse und zu 27,50 Euro im Vorverkauf. Das Lux bietet zudem ein Abonnement mit fünf oder allen acht Veranstaltungen an. |möt

91-93271642.jpg
x