Frankenthal Nach der Pause zieht Mannheim davon

Frankenthal

. Dass es aus der insgeheim erhofften vorzeitigen Rettung mit einem Überraschungssieg gegen die Mannheimer gestern nichts wurde, lag vor allem am Spitzenreiter. Der hatte zwar am Samstag mit dem Unentschieden gegen München seinen ersten Dämpfer in dieser Saison hinnehmen müssen, meldete sich gestern aber „sehr diszipliniert zurück“, wie MHC-Trainer Matthias Becher nach dem Abpfiff unterstrich. Sein Team ist nun schon fürs Viertelfinale qualifiziert, möchte sich jetzt aber auch noch den Gruppensieg und damit das Viertelfinalheimrecht sichern. Am liebsten mit einem Auswärtssieg am Samstagabend in Ludwigsburg: „Wir werden da voll auf Sieg spielen und nehmen sicher keinen Gang raus“, kündigte Becher an. Die Frankenthaler würden sich über diese Schützenhilfe auf alle Fälle freuen. Denn derzeit haben sie drei Punkte Vorsprung auf Ludwigsburg, das den Abstiegsrang belegt, und das klar bessere Torverhältnis (TG -10 und Ludwigsburg -23). Holen beide Kontrahenten also am Samstag keine Punkte (die TG spielt da in München), könnten sich die Frankenthaler am letzten Spieltag in Ludwigsburg nach derzeitigem Stand sogar eine Niederlage mit sechs Toren Unterschied erlauben und wären immer noch gerettet. Doch so weit möchte es die TG nicht kommen lassen. Keeper Carsten Peikert, gestern der überragende Frankenthaler Spieler, meinte gleich: „Jetzt machen wir eben in München alles klar und feiern dann.“ Gestern war für die TG nichts zu holen, das räumte auch Trainer Fabian Rozwadowski offen ein. „Mannheim ging von Anfang an ein hohes Tempo, wir konnten immer nur reagieren.“ In den ersten 30 Minuten gelang das aber sehr gut. Timo Schmietenknop legte das 1:0 vor (5.). Mit zwei Eckentoren von Hans-Christian Damm (19.) und Schmietenknop (30.) erkämpften sich die Frankenthaler zur Pause ein 3:3. Dass Mannheim nicht da schon führte, war vor allem den vielen Paraden Peikerts zu verdanken. Nach dem Seitenwechsel fand die TG in der Offensive im Prinzip gar nicht mehr statt. „Wir haben da dann extrem gut verteidigt“, schwärmte Mannheims Trainer Becher. Rozwadowski sah das genauso und räumte zugleich ein: „Uns hat irgendwann die Luft gefehlt. Mannheim bekam so Räume. Zudem war unser Aufbauspiel zu statisch, wir hatten keine Durchschlagskraft.“ Ex-TG-Spieler Christian Trump brachte Mannheim mit seinem Eckentreffer in der 38. Minute zum 3:4 endgültig auf die Siegerstraße. Dass Jonathan Ehling nur drei Minuten später auf 5:3 erhöhen konnte, war im Prinzip schon die Vorentscheidung. Die Frankenthaler kamen zu keinen richtig gefährlichen Torszenen, während sich Peikert immer wieder auszeichnen konnte, bei zwei weiteren Gegentreffern zum 3:7-Endstand aber machtlos war. „Wir haben anfangs gut dagegengehalten, aber Mannheim hatte mehr Chancen und hat verdient gewonnen. Im Prinzip hatten wir außer unseren drei Toren kaum noch Gelegenheiten“, meinte Peikert. Für Kapitän Timo Schmietenknop gab es gestern keinen Grund, zu zerknirscht zu sein: „Man muss ganz klar sagen, dass der MHC zu gut für uns war. Die Mannheimer konnten super durchwechseln, da konnten wir irgendwann nicht mehr mithalten.“ Er habe sich schon in der Pause gedacht, dass es schwierig werden würde, Punkte zu holen. Da die TG aber eine „zufriedenstellende Leistung“ geboten habe, könne man erhobenen Hauptes ins letzte Wochenende dieser Saison gehen und müsse da alles klarmachen. (ax)

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