Frankenthal Nahaufnahme eines Olympiasiegers

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„Mit dem Hockeyschläger um die Welt“ ist der Titel des Buches, in dem das Frankenthaler Hockey-Ausnahmetalent Peter Trump auf 208 Seiten seine sportlichen Lebenserinnerungen zu Papier brachte. Der Goldmedaillengewinner von 1972 präsentierte sein in der Pfälzischen Verlagsanstalt erschienenes Werk am Donnerstagabend vor geladenen Gästen im Casino der Stadtwerke.

Kurt Decher auf Hans Scheidel, Toooor für die TG Frankenthal, 6:5, der Siegtreffer. Jubel, Schlusspfiff. Was kein Experte den Grün-Schwarzen zutraute, die TG holte mit ihrem Ausnahmetalent Peter Trump 1969 als krasser Außenseiter die Deutsche Meisterschaft im Hallenhockey in der Wiesbadener Rhein-Main-Halle gegen den Berliner HC. Der Grundstein für eine sportliche Ausnahmekarriere war gelegt. Fast wie in einer Live-Reportage schildert Trump detailliert seine Erinnerungen an seinen ersten deutschen Hallenhockeytitel, oder wie er sagt: „Das Wunder von Wiesbaden“. Sie sind in seinem Buch nachzulesen. Es sei ein emotionaler Moment für ihn, vor Freunden, Weggefährten und Bekannten über sein Buch zu sprechen, sagt der 65-Jährige. Geschrieben hat er über seine 25-jährige Laufbahn als Hockeyspieler mit Höhen und Tiefen. 213 Länderspiele führten ihn in viele Länder. Doch er spielte nur in einem Verein – der TG Frankenthal. Dass Peter Trump Hockeyspieler wurde, daran haben seine Hockey spielenden Kumpels Paul und Mario Amato großen Anteil. Fußball hätte er eigentlich spielen sollen. „Mein Vater flippte fast aus“, sagt Trump. Ob er verrückt sei, Hockey sei kein Sport für ihn, viel zu elitär, für die Bessergestellten. „Doch der Gedanke ließ mich nicht mehr los. Ich ging heimlich zum Hockeytraining“, schildert Trump. Danach habe er gedacht: „Das war es wohl.“ Dies sagte er dem damaligen TG-Vorsitzenden Hans Stolz, der ihn gefragt hatte, ob er nicht weiter trainieren wolle. Doch Stolz ging zum Vater von Peter Trump, überrumpelte ihn quasi – und der erlaubte daraufhin seinem Sohn, zum Hockey zu gehen. Bei den Olympischen Spielen 1972 holt Trump mit dem Nationalteam die Goldmedaille. „Was soll jetzt noch kommen?“, hat er damals gedacht. Einiges, wie dem Buch zu entnehmen ist. Heiner Dopp, langjähriger Weggefährte und Mannschaftskollege bei der TG und im Nationalteam findet es eine tolle Idee, dass Trump seine Erinnerungen aufschrieb. Er habe das Buch noch nicht gelesen, wisse aber, dass Peter Trump Details im Kopf gespeichert habe, die er schon längst vergessen habe. „Ich hoffe, dass er nicht alles geschrieben hat“, sagt Dopp lachend, befürchtet aber nicht, dass Teile des Buches geschwärzt werden müssen. Es seien nicht nur Glanzzeiten gewesen, die Peter Trump erlebt hat, weiß Dopp. Bei den Olympischen Spielen 1976 sei Trump verletzt gewesen und schmerzlich vermisst worden. Thomas Hahl, in den 80er-Jahren ebenfalls Mannschaftskollege von Trump bei der TG, freut sich, die emotionalen Geschichten nachlesen zu können. „Schade, dass der Verlag keine Bücher vor Ort hat, die der Autor signieren kann“, meint er im Anschluss an die Präsentation. Kirsten Reuschenbach, Geschäftsführerin beim Herausgeber des Buches, sagte, es sei eine Freude gewesen, mit Peter Trump zusammenzuarbeiten. Er habe viele tolle Hockeygeschichten zu erzählen. Sarah Stattmüller, im Marketing bei den Stadtwerken tätig, führte in den Abend ein. Die Stadtwerke haben schon einige Aktionen mit dem Aushängeschild der Stadt gemacht – ein Trafohäuschen mit dem Konterfei Trumps verziert, ihn mit dem Koch Alfons Schuhbeck auf die Bühne geholt. Sie freute sich, dass die Werke Gastgeber für die Buchvorstellung sein durften. Entspannt genoss der Autor das Gespräch im Anschluss an die Buchvorstellung. „Nach wenigen Minuten am Redner-Pult hatte ich die Nervosität im Griff. Ich denke, dass ich die Leute heute gut mitnehmen konnte“, meinte er und kündigte an, dass es in absehbarer Zeit eine öffentliche Signierstunde bei den Stadtwerken geben solle. LESEZEICHEN Peter Trump: Mit dem Hockeyschläger um die Welt. 208 Seiten. Pfälzische Verlagsanstalt Landau 2016. Das Buch ist ist in allen RHEINPFALZ-Geschäftsstellen und im Buchhandel für 15,80 Euro erhältlich. |nt

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