Frankenthal Nibelungen: Debatte über Verfilmung bei Theaterbegegnungen

WORMS. Möglichkeiten der zeitgemäßen Verfilmung des Nibelungenstoffs sind Thema der Theaterbegegnungen am Sonntag, 17. Juli, 11 bis 16 Uhr, im Heylshofpark. Zu Gast sind unter anderem Schauspieler Mario Adorf und Publizist Hans Helmut Prinzler. Anlass ist, dass die diesjährige Inszenierung „Gold“, die am 15. Juli Premiere hat, von Dreharbeiten zu einem Nibelungen-Film handelt.

Während das Nibelungenlied in den deutschen Theaterhäusern immer wieder ins Programm findet, bleibt ihm der Weg ins zeitgenössische Kino und Fernsehen seit Jahrzehnten weitestgehend verwehrt, so die Feststellung der Festspiel-Verantwortlichen. Woran liegt das? Bietet dieser Nationalmythos keine ansprechenden Möglichkeiten zu aktueller Umsetzung? Gibt es in Deutschland keine kreativen und produktiven Kapazitäten, diesen einzigartigen Stoff zeitgemäß zu bearbeiten? Oder liegt alles nur an den horrenden Kosten, die ein solcher Film verlangt? Könnte er sich im internationalen Filmgeschäft behaupten? All diese Fragen soll das Programm der Theaterbegegnungen aufgreifen. Zum Auftakt spricht ab 11 Uhr Festspielintendant Nico Hofmann mit Autor Albert Ostermaier und Regisseur Nuran David Calis über die aktuelle Inszenierung der Nibelungen, die dann zwei Tage zuvor Premiere feierte. Ab 13 Uhr ist ein Vortrag des Filmhistorikers und Publizisten Hans Helmut Prinzler geplant, Schauspieler und Kuratoriumsmitglied Mario Adorf liest ab 13.30 Uhr. Im Zentrum der Veranstaltung steht ab 14.30 Uhr eine Diskussion zu dem Thema „Was gehen uns die Nibelungen an? Der Nibelungenstoff – über die Möglichkeiten aktueller Verfilmbarkeit“ mit Prinzler, Sascha Schwingel (Degeto Redaktionsleiter), Gabriela Sperl (Historikerin, Drehbuchautorin, Produzentin) und Frank Hertweck (SWR-Redaktionsleiter Aktuelle Kultur). Moderiert wird die Debatte von Klaudia Wick, Fernsehkritikerin, Autorin und Leiterin der Abteilung „Audio-visuelles Erbe Fernsehen“ der Deutschen Kinemathek. Außerdem spielen um 12 Uhr Musiker des Nibelungen-Ensembles Lieder und Musik aus der Welt des Theaters. Der Eintritt kostet 17 Euro. |rhp

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