Frankenthal Ohne Kratzer aus dem Regen

Wasserschlacht: der Schütz-Porsche beim Sonntagsrennen in Zandvoort.
Wasserschlacht: der Schütz-Porsche beim Sonntagsrennen in Zandvoort.

«ZANDVOORT.» Platz 13 und neun – für das Team Schütz Motorsport aus Bobenheim-Roxheim war im siebten und achten Lauf der ADAC-GT-Masters-Serie im holländischen Zandvoort Schadensbegrenzung angesagt. Vor dem Wochenende konnte das Team nicht testen, dann liefen die Qualifyings nicht gut. Chef Christian Schütz ist deshalb mit den Ergebnissen nicht unzufrieden: „Die Tendenz geht nach oben.“

Nach dem schweren unverschuldeten Unfall von Alex MacDowall auf dem Red-Bull-Ring waren die Bobenheim-Roxheimer mit einem komplett neu aufgebauten Auto in die Niederlande gekommen. Der Porsche 991 GT3 R war erst wenige Tage vor dem vierten Saisonwochenende fertig geworden. „Ein Rollout war nicht mehr drin“, sagt Schütz. Gewissheit mussten die Trainingssitzungen am Freitag bringen. „Das Auto lief vom Start weg gut. Alles war dicht, auch der Topspeed stimmte“, berichtet der Teamchef. Dass die Spitze nicht nur am Freitag über eine Sekunde schneller war, habe auch an der Einstufung durch die Balance of Perfomance gelegen. „In Zandvoort waren alle Porsche nicht ganz so gut unterwegs.“ Dass für Schütz-Topfahrer Klaus Bachler am Samstag kein besserer Startplatz als Position 19 drin war, habe an Rotphasen während des Qualifyings gelegen. „Da hatten wir Pech. Klaus hat einfach keine gute Runde erwischt.“ Im Rennen konnte der Österreicher gleich ein paar Plätze gut machen. Wenn Alex MacDowall nach dem Fahrerwechsel in der Boxengasse keine vier Sekunden verloren hätte, wäre am Samstag vielleicht sogar noch eine bessere Platzierung als 13 drin gewesen. An der Spitze fuhren Jules Gounon und Renger van der Zande (Callaway-Corvette) einen ungefährdeten Start-Ziel-Sieg ein. Im Qualifying für das Sonntagsrennen habe Alex MacDowall die Chance auf ein Topergebnis verpasst. Was den Teamchef natürlich nicht begeistert. „Alex tut sich noch schwer damit, seine Leistung auf den Punkt abzurufen.“ Von Startplatz 24 aus setzten die Bobenheim-Roxheimer auf Risiko. Als der Regen die Strecke flutete, zogen sie vor dem Rennen als einziges Team im Feld Slicks auf. „Es war die falsche Entscheidung“, räumt Schütz ein, „die aber ohne große Folgen blieb.“ Noch während der Einführungsrunden wurde auf Regenreifen gewechselt, sodass MacDowall aus der Boxengasse starten und dem Feld hinterherfahren musste. Was sich unterm Strich allerdings sogar als kleiner Vorteil erwies. Der Brite hatte somit gute Sicht und machte auch gleich ein paar Plätze gut. Weit nach vorne spülte die Bobenheim-Roxheimer der Stopp, den alle Teams während einer Safetycarphase gemeinsam antraten. Bachler kam gut aus der zugestellten Boxengasse heraus und sortierte sich auf Position zehn ein. Als er sich auf Platz sieben vorgearbeitet hatte, musste der Österreicher eine Durchfahrtsstrafe antreten, weil das Team die Standzeit in der Box unterschritten hatte. Schuld war laut Schütz ein technisches Problem mit dem Funk und GPS-System, das die Zeit für den Stopp berechnet. Am Ende wurde Bachler, der noch von einigen Ausfällen profitierte, als Zehnter abgewunken. Den Laufsieg holten Connor De Phillippi und Christopher Mies im Land-Audi. In der Wertung rutschten Bachler und MacDowall sogar noch einen Platz nach vorne, weil ein Konkurrent im Nachhinein eine Zeitstrafe aufgebrummt bekam. „Ohne unsere Durchfahrtsstrafe wäre sogar Platz sechs drin gewesen“, meint Schütz, der sich trotzdem über die Punkte freut – die ersten seit dem Auftaktwochenende in Oschersleben. 20 Zähler haben Bachler und MacDowall nun in der Meisterschaft. Für das Team das Wichtigste: Das Auto hat keinen Kratzer abbekommen und kann am Wochenende wieder im Kundensport eingesetzt werden. Für die kommenden Rennen im GT Masters auf dem Nürburgring am 5. und 6. August ist Schütz optimistisch. „Das Vertrauen ins Auto ist nach dem Neuaufbau da. Wir sehen einen positiven Trend. Der Speed in den Rennen war gut.“

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