Frankenthal Radtour im Regen

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Das Wetter durchkreuzte am Samstagvormittag die Pläne der Organisatoren des Frankenthaler Fahrradmarkts. Für eine von der Polizei geplante Fahrt zu Unfallschwerpunkten und Gefahrenstellen im Stadtgebiet meldeten sich nur zwei Familien an. Auch das Angebot an gebrauchten Rädern auf dem Rathausplatz nutzten wenige Besucher.

Das war kein Wetter zum Radfahren. So fanden sich für die Rundfahrt von der Polizeiinspektion, die für Unfallschwerpunkte im Stadtgebiet sensibilisieren und über Präventivmaßnahmen informieren sollte, kaum Teilnehmer. Improvisieren und ein trockenes Plätzchen suchen – so lautete auch für die aktiven Teilnehmer der mittlerweile 15. Auflage des Fahrradmarkts das Gebot der Stunde. Neben der Polizei waren der ADFC und die Verkehrswacht mit von der Partie. Unter den Rathausarkaden suchte man Schutz vor dem Regen. Mit mehr als 30 überwiegend für Kinder geeigneten Modellen recht stattlich war das Angebot an gebrauchten Fahrrädern, die größtenteils noch sehr gut in Schuss waren. Wer bereit war, zwischen 60 und 250 Euro zu investieren, konnte mit den privaten Verkäufern ins Geschäft kommen. Gleich nebenan gab es die Möglichkeit, das gute Stück personenbezogen codieren zu lassen und damit Dieben das Leben schwerer zu machen. Ein Schutzhelm konnte für 25 Euro gekauft werden. „Tragen Sie einen Helm“, appellierte Alexander Koch, Sachbereichsleiter Einsatz bei der Polizeiinspektion Frankenthal, an die wenigen Besucher. Er erinnerte daran, dass Radfahrer auch in Frankenthal eine Risikogruppe darstellten. Mehr als 40 Prozent seien an Verkehrsunfällen mit schweren Verletzungen beteiligt. Besonders gefährdet: Kinder im Alter zwischen zehn und 14 Jahren. Als Beitrag zu mehr Sicherheit wurde ein auffälliges gelbes Banner als Gemeinschaftswerk von Polizei und Verkehrswacht präsentiert. Direkt neben dem Konterfei der noch amtierenden und freundlich lächelnden Miss Strohhut Nina Semrau steht geschrieben: „Drehen Sie sich nach mir um, Schulterblick genügt“. Das Banner, das sich nicht nur an Radfahrer, sondern auch an motorisierte Verkehrsteilnehmer wendet, soll an der Kreuzung Ostring/Nachtweideweg aufgehängt werden. Für die Rundfahrt zu den für Radfahrer gefahrträchtigen Stellen im Stadtgebiet hatte die Polizei mehrere Stationen eingeplant. Wie Alexander Koch erläuterte, sei es am Brauhaus zur Post um die Themen „verkehrssicheres Rad“ und „Diebstahl“ gegangen. Der Hotspot für diese Delikte sei nach wie vor der Hauptbahnhof. Der Polizeibeamte gab wertvolle Tipps, wie ein Drahtesel am wirkungsvollsten gesichert werden kann. Eine kleine „Verkehrszeichenlehre“ war laut Koch in der Mahlastraße (Höhe Jahnplatz) vorgesehen. Dort häufen sich die Unfälle, an denen Radfahrer beteiligt sind, weil diese trotz eindeutiger Beschilderung den Radweg in Gegenrichtung benutzen und damit am Jahnplatz gefährliche Situationen mit Autofahrern heraufbeschwören. Schließlich wurde auch die Rechtslage beim Befahren eines Fußgängerüberwegs mit dem Fahrrad beleuchtet. Alexander Koch machte deutlich, dass sich der Radler nicht auf einen Vorrang berufen könne. (eec)

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