Frankenthal / Mutterstadt Stadtklinik geht Kooperation mit Facharztpraxis ein

 Susanne Berger, Christel Werner, zusammen mit Freia Schneeweiß (hinten), Matthias Münch und Nadja Moreno (von links).
Susanne Berger, Christel Werner, zusammen mit Freia Schneeweiß (hinten), Matthias Münch und Nadja Moreno (von links).

Die Praxis für Psychiatrie und Psychotherapie in Mutterstadt und die Stadtklinik Frankenthal haben einen Weiterbildungsverbund Psychiatrie gegründet. Für Ärztinnen und Ärzte in Weiterbildung dieses Fachgebiets steht er ab sofort offen, so eine Mitteilung der Kassenärztlichen Vereinigung (KV).

Normalerweise muss sich der ärztliche Nachwuchs eigenständig um die Stationen der Weiterbildung kümmern, oft dann auch den bestehenden Vertrag in einer Klinik kündigen, um in der Praxis zu arbeiten – nicht sicher, ob man im Anschluss wieder in derselben Klinik arbeiten kann. „Wer sich für einen Weiterbildungsverbund entscheidet, bewirbt sich nur einmal am Anfang der Weiterbildungszeit“, so Nadja Moreno von der KV. „Danach werden alle Stationen ohne weitere Bewerbungsverfahren und Wartepausen durchlaufen.“

Den Anfang machen Matthias Münch, Chefarzt der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie an der Stadtklinik Frankenthal, und Christel Werner, die gemeinsam mit Susanne Berger eine Praxis für Psychiatrie und Psychotherapie in Mutterstadt führt. Beide Einrichtungen haben bereits zuvor zusammengearbeitet – bei der Weiterbildung haben sie ihre Zusammenarbeit nun offiziell mit der Gründung des Weiterbildungsverbunds besiegelt.

Aber nicht nur für den ärztlichen Nachwuchs, auch für Praxen und Kliniken ergeben sich Vorteile, betont Moreno. Münch ergänzt: „In meinen Augen ist es absolut wichtig, dass die jungen Kolleginnen und Kollegen auch das Arbeiten in einer Praxis kennenlernen – gerade vor dem Hintergrund der immer weiter voranschreitenden ,Ambulantisierung’.“ Das verbessere am Ende die Patientenversorgung. Auch Werner ist von dem Modell des Weiterbildungsverbunds überzeugt: „Das Verständnis füreinander wächst durch den Einblick in eine Praxis. Außerdem haben wir dann wiederum Ansprechpersonen in der Klinik, mit denen wir uns über Patientinnen und Patienten austauschen können.“

Freia Schneeweiß ist die Erste, die in der Mutterstadter Praxis im Weiterbildungsverbund loslegt. Ein Jahr lang wird sie Werner und Berger unterstützen. Dann geht sie zurück in die Stadtklinik Frankenthal. „Die Zeit in der Praxis ist der letzte Teil meiner Weiterbildung“, sagt Schneeweiß. „Es wäre schön gewesen, die Vorteile des Verbunds schon zu Beginn meiner Weiterbildung zu nutzen, denn so hätte ich eine vorgegebene Struktur und damit Planungssicherheit gehabt. Aber es ist toll, dass nun andere Kolleginnen und Kollegen davon profitieren können.“

Bei dem Weiterbildungsverbund Psychiatrie handelt es sich um den zweiten fachärztlichen Weiterbildungsverbund in Rheinland-Pfalz. Den ersten hatte die Mainzer Gynäkologie-Praxis mit dem Marienhaus Klinikum Mainz geschlossen.

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