Frankenthal Terror, leichte Kost und Blümchen
Überwiegend leicht bekömmliche Bühnenkost in tourneegerechten Inszenierungen, die meist mit prominenten Schauspielern besetzt sind, wird in der Theatersaison 2017/18 im Congress-Forum Frankenthal (CFF) serviert. Weder literarische Klassiker noch Opernaufführungen stehen auf dem Programm. Speziell für Kinder gibt es drei Musicalangebote.
Zum Auftakt der neuen Spielzeit am 28. September müssen die Besucher einen hochbrisanten rechtspolitischen Stoff verdauen. Bei dem suggestiven Gerichtsthriller „Terror“ von Ferdinand von Schirach werden sie mit der Frage konfrontiert, ob der Staat zur Terrorabwehr töten darf. Der TV-Serienstar Johannes Brandrup übernimmt die Rolle des Vorsitzenden Richters. Einen witzig-tragischen Ritt durch das Innenleben dreier Frauen um die Dreißig verspricht die Komödie „Liebeslügen oder Treue ist auch keine Lösung“, die am 20. Oktober in einer Produktion des Ernst-Deutsch-Theaters Hamburg mit Jasmin Wagner – in den 1990er-Jahren unter dem Künstlernamen Blümchen bekanntgeworden – zu sehen ist. Mit Jochen Busse („7 Tage, 7 Köpfe“) und Billie Zöckler („Kir Royal“) geben sich am 9. November in der Komödie „Der Pantoffel-Panther“ zwei bekannte Fernsehgesichter ein Stelldichein. Dabei dreht sich alles um das liebe (nicht vorhandene) Geld und den Traum von einem Luxusleben. Zu den Großen der Schauspielzunft gehört auch Walter Sittler, der am 12. Januar 2018 dem Schriftsteller Erich Kästner ein Gesicht gibt. „Als ich ein kleiner Junge war“ ist das Motto des mit Musik unterlegten Monologs, der an eine autobiografische Erzählung Kästners anknüpft. Die Freunde des klassischen Balletts und der Musik des Komponisten Peter Tschaikowsky kommen gleich zwei Mal in dieser Saison auf ihre Kosten: am 5. Januar beim „Nussknacker“ und am 15. Februar bei „Schwanensee“ – jeweils getanzt von russischen Ensembles, deren Solisten teilweise durch die harte Schule des renommierten Bolschoi-Balletts in Moskau gegangen sind. Und einen Stammplatz im CFF-Programm haben sich inzwischen die Musical-Highlights – die beliebte Show läuft am 6. Januar – gesichert. Wer auf Erol Sander steht, sollte sich den 27. Februar vormerken. Der durch die ARD-Serie „Mordkommission Istanbul“ bekanntgewordene Frauenschwarm steht in Agatha Christies Kriminalkomödie „Ein Fall für Miss Marple“ auf der Bühne und kommt als emsiger Inspektor Craddock allein mit seiner Polizeiroutine bei der Aufklärung eines Mordes einfach nicht zu Potte. Als Romanverfilmung war „Die Wanderhure“ von Iny Lorentz ein Publikumserfolg. Als Bühnenfassung von Daniel Hohmann wird das im 15. Jahrhundert spielende Stück um falsche Anschuldigungen, Intrigen und Prostitution am 19. März gezeigt. An die legendären Brüder Jake und Elwood Blues und ihre großen Hits („Everybody Needs Somebody To Love“) erinnert das Kammertheater Karlsruhe am 20. April mit dem Musical „A Tribute to The Blues Brothers“, für das der Kultfilm von John Landis aus dem Jahre 1980 als Vorlage diente. Und zum Abschluss der Saison am 8. Mai 2018 darf bei der Komödie „Monsieur Claude und seine Töchter“ von Stefan Zimmermann – eine humorvolle Werbung für Toleranz und ein friedliches Miteinander der Religionen – noch einmal herzlich gelacht werden. Dies gilt auch für die beiden Comedy-Produktionen, die freilich nicht mehr ganz taufrisch sind. Am 3. November lässt Gerd Dudenhöffer unter dem Motto „Déjà vu“ seine bis zu 30 Jahre alten Heinz-Becker-Programme Revue passieren. Am 28. Dezember gibt Mundartpoet Chako Habekost einmal mehr „De Weeschwie’sch Män“. Auf bekannte Geschichten im Musicalformat dürfen sich die kleinen Besucher freuen: „Max und Moritz“ in einer Inszenierung der Kleinen Oper Bad Homburg am 5. November, „Pinocchio“ mit dem Theater Liberi Bochum am 30. Dezember und „Jim Knopf“ mit der Musik von Konstantin Wecker am 4. März 2018. Und als Erlebnis für die ganze Familie steht am 22. Dezember ein Gastspiel des Moskauer „Circus on Ice“ auf dem Programm. NOCH FRAGEN? Weitere Informationen beim Congress-Forum Frankenthal: Internet www.congressforum.de, Telefon 06233-4990, E-Mail info@congressforum.de .
