Frankenthal TG gratuliert Mannheim zum Aufstieg

FRANKENTHAL

. Für TG-Trainer Fabian Rozwadowski und seine Mannschaft ist es eine schwierige Situation. Lange vor den letzten beiden Heimspielen stand fest: Nach oben geht für den Tabellendritten nichts mehr, und dank einer tollen Hinrunde müssen sich die Frankenthaler um den Klassenerhalt keine Sorgen machen. Unter diesen Voraussetzungen fällt es schwer, die Motivation und Konzentration im Team hochzuhalten. Das zeigte sich am Samstag, als sich die TG in der ersten Halbzeit gegen den DHC schlafmützig präsentierte (wir berichteten in der RHEINPFALZ am SONNTAG). Die um den Abstieg spielenden Gäste waren früh durch Philipp Metzger (6.) und Marius Behret (8.) in Führung gegangen. Bei beiden Gegentoren sah die Frankenthaler Defensive nicht gut aus. „Die Dürkheimer haben uns anfangs den Schneid abgekauft. Sie waren in den Zweikämpfen schneller, wir haben immer nur reagiert“, haderte TG-Trainer Fabian Rozwadowski. „In der Pause habe ich dann an den Charakter der Mannschaft appelliert.“ Rozwadowskis Kabinenansprache zeigte Wirkung: Nach kurzen Ecken sorgten Benjamin Otto (47.) und Paul Zettler (50.) für den Ausgleich. Ebenfalls nach einer kurzen Ecke erzielte Marc Beck die Frankenthaler Führung (55.). Timo Schmietenknop, von dem im ersten Durchgang wenig zu sehen war, wurde zum Aktivposten; auch Julian Hecks Treffer zum 4:2-Endstand nach einem Konter bereitete der TG-Kapitän vor. Gegen Mannheim lief es genau umgekehrt. Während die Frankenthaler trotz spielerischer Überlegenheit der Gäste den Kampf zu Beginn annahmen, ließen Kraft und Konzentration mit zunehmender Dauer merklich nach. Und der TSV zeigte mit seinem schnellen Kombinationsspiel in die Spitze eindrucksvoll, warum er in der Rückrunde die Zweite Liga dominiert. Vor allem Paul-Philipp Kaufmann sorgte für viel Alarm im Frankenthaler Schusskreis. Die Tore der Gäste resultierten alle aus kurzen Ecken, bei denen TG-Schlussmann Christoph Gans nicht immer glücklich aussah. So erzielte Philipp Schlageter den Führungstreffer der Mannheimer (20.). Für Hoffnung im TG-Lager sorgte Alexander Cunningham, als der Ball in der 27. Minute schnell in den Kreis gespielt wurde und er mit einem sehenswerten Drehschuss zum 1:1-Ausgleich traf. Danach hielt Keeper Gans die Frankenthaler mit tollen Paraden im Spiel. Doch in der letzten Minute vor der Pause sorgte Kaufmann nach einer kurzen Ecke für die 2:1-Führung für die Gäste. Nach dem Seitenwechsel erhöhte Nicolas Proske nach einer kurzen Ecke auf 3:1 für Mannheim (39.). Frankenthal hatte nichts mehr zuzusetzen und konnte froh sein, dass es bei diesem Ergebnis blieb. Denn Mannheim produzierte weitere Großchancen. Beispielsweise in der 47. Minute, als Lukas Goerdt nach einem Konter alleine vor TG-Keeper Gans auftauchte, aber neben den Ball schlug. Ebenfalls nach Gegenstößen ließen Mitte der zweiten Halbzeit Kaufmann, der knapp das Tor verfehlte, und Carsten-Felix Müller, der an Gans scheiterte, beste Einschussgelegenheiten liegen. Ein Problem für die TG: Mannheim stellte im zweiten Durchgang von Mann- auf Raumdeckung um, und damit tun sich die Frankenthaler schon die ganze Rückrunde schwer. „Man hat heute klar gesehen, dass die Mannheimer eine andere athletische Präsenz mitbringen. Auch spielerisch waren sie uns klar überlegen“, bilanzierte TG-Trainer Rozwadowski. „Der TSV steigt völlig verdient auf.“ Während die Mannheimer nach der Schlusssirene mit ihren Anhängern Meisterschaft und Aufstieg ausgiebig mit Sektduschen feierten, dachte man bei der Turngemeinde bereits an die nächste Spielzeit. „Wir müssen die Saison jetzt irgendwie anständig zu Ende spielen, unser Fokus liegt aber schon auf der Vorbereitung für die nächste Runde“, erläuterte Rozwadowski. „Die Rückrunde hat gezeigt, dass wir Defizite im athletischen und spielerischen Bereich haben. Beides müssen wir abstellen, wenn wir nach der Sommerpause erfolgreich sein wollen.“ Dazu müsse vor allem der Kader erweitert werden, sagte der TG-Coach. „Wir müssen uns breiter aufstellen, damit die Spieler mehr auf ihren Positionen bleiben können und nicht mehr so viel rotieren müssen.“ Bis es dazu kommt, steht für die TG-Herren nach einer kleinen Pfingstpause zum Saisonabschluss am letzten Mai-Wochenende noch ein Doppelspieltag in Berlin gegen den SC Charlottenburg und Mariendorfer HC auf dem Programm. (gnk)

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