Frankenthal Trainer geht nach erfüllter Mission

Nach dem Sieg im letzten Saisonspiel kannte der Jubel beim MTSV Beindersheim keine Grenzen mehr. „Die letzten sind um 7 Uhr am M
Nach dem Sieg im letzten Saisonspiel kannte der Jubel beim MTSV Beindersheim keine Grenzen mehr. »Die letzten sind um 7 Uhr am Morgen gegangen«, berichtet Torsten Winterott über die Feier im Vereinsheim.

«BEINDERSHEIM.» Die Mission ist erfüllt, der Trainer geht. Der MTSV Beindersheim ist als Meister der Fußball-B-Klasse Rhein-Pfalz Nord in die A-Klasse aufgestiegen. Trainer Torsten Winterott steigt auf diesem Höhepunkt aus. Das Team schrieb Geschichte. Nach Aussage von Winterott spielt der MTSV nach mehr als 100 Jahren wieder in einer zu früher vergleichbaren Klasse.

„2017 noch verkackt, 2018 hat es geklappt“ stand auf dem Rücken der Meistershirts, die der MTSV nach dem Sieg im letzten Saisonspiel beim TSV Eppstein auspackte. 1:0 gewann der MTSV und lief mit zwei Punkten (70) Vorsprung auf den ASV Heßheim über die Ziellinie. Dass es die Heßheimer über die Relegation ebenfalls gepackt haben, in die A-Klasse aufzusteigen, freut Winterott. Der ASV hatte am Ende richtig Dampf gemacht. 2017 waren die Beindersheimer noch in der Relegation gescheitert, hatten zuvor das Entscheidungsspiel um Platz zwei gegen Eintracht Lambsheim gewonnen, dann aber gegen den Zweiten der Südstaffel der B-Klasse, den ASV Edigheim, verloren und mussten somit die Klasse wiederholen. „Da sind wir am Ende auf dem Zahnfleisch gegangen, hatten einige Verletzte in unseren Reihen“, blickt Winterott zurück. Kein leichtes Unterfangen, sich danach wieder neu zu motivieren, den erneuten Angriff zum Aufstieg zu starten. „In der vergangenen Saison hatte ich zur Halbzeit schon kein gutes Gefühl“, gesteht Winterott jetzt. Das sei in der aktuellen Saison ganz anders gewesen, obwohl der MTSV zur Winterpause „nur“ auf Rang drei stand – hinter den bis dahin dominierenden Heßheimern und dem Überraschungszweiten Schwarz-Weiss Frankenthal. Sechs beziehungsweise fünf Punkte waren die Konkurrenten voraus. Ruhe bewahren war immer Winterotts Devise in den Gesprächen mit der RHEINPFALZ, auch dann, als es super lief. Und in der Rückrunde waren die Beindersheimer klar Klassenbester. Ungeschlagen marschierte der MTSV durch die Spiele 2018. Nur zwei Punkte gab der Aufsteiger beim Remis gegen Schwarz-Weiss Frankenthal ab. Mit Traktor und einer Rolle ist die Mannschaft nach dem letzten Spiel von Eppstein nach Beindersheim gefahren. Im Vereinsheim wurde gefeiert. „Die letzten sind um 7 Uhr am Morgen gegangen“, sagt Winterott. Anders als im Vorjahr sei der MTSV in der abgelaufenen Spielzeit vom Verletzungspech verschont geblieben. „Die Jungs wollten das unbedingt. Sie haben alle super mitgezogen. Die Trainingsbeteiligung war immer gut“, verteilt Winterott Komplimente. Einen zusätzlichen Schub habe noch der zweite Platz beim RHEINPFALZ-Hallenfußballturnier 2017 gegeben, vermutet der nun Ex-Coach. Winterott bezieht bei seinem Lob den kompletten Kader ein, auch wenn der MTSV einen überragenden Sturm hatte. Das Torverhältnis von 119:26 spricht eine deutliche Sprache. Mit Thorsten Schwind (28 Tore), Marc Erbach (22), Manuel Fruth (16) und Evangelos Pipilozis (14) hatte der MTSV gleich vier Topschützen in seinen Reihen. Schwind wurde Torschützenkönig der Klasse. Aber auch Alexander Stockmann, der zuerst auf der Sechs und dann rechter Außenverteidiger war, habe eine super Runde gespielt. Einige neue Akteure sollen in der kommenden Saison den Kader ergänzen. „Ich bin überzeugt, dass diese Mannschaft in der A-Klasse mitspielen kann.“ Immer wieder betont Winterott, wie stolz er auf die Mannschaft ist. Zudem sei seit dem Bau des Kunstrasenplatzes spürbar, dass in Beindersheim etwas wachse, das Dorf wieder hinter dem Verein stehe. Viele Beindersheimer begleiteten den MTSV zum letzten Saisonspiel nach Eppstein. Die Jugend stand beim Einlauf Spalier. „Hier stimmen das Zwischenmenschliche und die Gemeinschaft“, sagt Winterott. „Für mich war es ein Projekt und eine Herzensangelegenheit.“ Für viele war seine Aussage nach dem Spielende in Eppstein, dass er als Trainer aufhören wird, eine Überraschung. „Intern stand das schon seit der Winterpause fest“, sagt Winterott. Er sei beruflich und familiär gefordert. Die E-Jugend des Vereins, in dem sein ältester Sohn kickt, trainiert er ja noch. Und sie wurde in dieser Saison ebenfalls Meister. Das Traineramt – auch der Wechsel ging in aller Ruhe über die Bühne – übernimmt Torschützenkönig Thorsten Schwind. Der will sich laut Winterott ganz auf die Trainerposition konzentrieren. „Thorsten wird die Mannschaft weiterbringen“, ist sich Winterott sicher.

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