Frankenthal Vergast, vergiftet, verhungert: Vortrag zur Euthanasie in der Pfalz

Die Heil- und Pflegeanstalt Frankenthal.
Die Heil- und Pflegeanstalt Frankenthal.

Wo heute Schüler das Albert-Einstein-Gymnasium, das Karolinen-Gymnasium und die Augustin-Violet-Schule (PIH) besuchen, gab es bis im September 1943 eine Heil- und Pflegeanstalt. Nach dem Bombenangriff am 23. September 1943 wurde diese geschlossen, die Patienten, die noch in den Häusern lebten, wurden in die Heil- und Pflegeanstalt in Klingenmünster verlegt. In dem großen Sandsteingebäude, in dem sich heute Klassenräume und die Schulverwaltung befinden, war bis 1943 das Krankenhaus. Der Förderverein für jüdisches Gedenken Frankenthal stellt am Donnerstag, 10. Oktober, 19 Uhr, im VHS-Bildungszentrum, Schlossergasse 10, die Heil- und Pflegeanstalten in Frankenthal und Klingenmünster vor. Der Eintritt ist frei. Im Vortrag mit vielen Fotos wird laut Veranstalter ein besonderer Aspekt der Entwicklung in der Frankenthaler Anstalt hervorgehoben. Ein lothringisches Mädchen ist laut Sterbeurkunde im April 1942 in der Frankenthaler Anstalt an Lungenentzündung gestorben. Eine Nachfahrin, die bereits im Juli mit Familienangehörigen in Frankenthal war, um das Schicksal des Mädchens zu verfolgen, will zum Nationalen Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus am 27. Januar 2025 wieder nach Frankenthal kommen. „Wir nutzen den Besuch, um weitere Details zum Schicksal des Mädchens öffentlich zu machen“, plant der Förderverein. Im Netz: www.juden-in-frankenthal.de.

x