Frankenthal Verzicht auf Kies
„Wir wollen möglichst wenig Versiegelung.“ So hat Oberbürgermeister Martin Hebich (CDU) auf SPD-Anfrage den Kurs umrissen, den die Verwaltung mit Blick auf das Klima in der Stadt verfolgt. Auf Kiesflächen werde weitgehend verzichtet.
Der „Jahrhundertsommer“ hatte die Sozialdemokraten veranlasst, das Thema auf die Tagesordnung zu bringen. Alis Hoppenrath sprach für die Fraktion den Trend an, dass Bürger immer öfter versuchten, „Vorgärten vermeintlich pflegefrei zu gestalten“. Mehr Kies, Steine und Beton trügen aber dazu bei, dass sich die Luft in heißen Sommern noch weiter aufheize. Der Naturschutzbund (Nabu) Niedersachsen habe Temperaturunterschiede von sechs bis acht Grad zwischen „bepflanzten Bereichen und solchen mit Steinen“ festgestellt. Zum damit verbundenen Fragenkatalog der SPD machte Hebich einige grundsätzliche Aussagen. Vertieft soll über das Thema später noch im Planungs- und Umweltausschuss gesprochen werden. Kiesflächen lege man nur dann an, wenn eine Begrünung nicht sinnvoll erscheine, „zum Beispiel auf ganz schmalen Flächen“, sagte der OB. Auch auf Verkehrsinseln greife man zu Kies, weil sich gezeigt habe, „dass Pflanzen dort nicht gedeihen“. Grundsätzlich aber bevorzuge man Bepflanzungen öffentlicher Flächen, sagte der Verwaltungschef. Als Beispiel nannte er das Umfeld des Denkmals für Johann Philipp Becker am Speyerer Tor; „das haben wir ordentlich begrünt“. Die Stadt gehe mit dem Thema Versiegelung in Bebauungsplänen „ziemlich restriktiv“ um, unterstrich Martin Hebich. Die städtische Bauaufsicht sei personell zuletzt etwas verstärkt worden, „und wir machen auch Kontrollen“.